Atemwegsinterpretation

Heut in einer Woche ist die nächste Lesung schon wieder rum. Auf meinem Tisch liegt dann wieder das kleine grüne Notzibuch, in das ich alles schreibe, was ich noch zu lernen habe. Als Autorin, auf der Bühne und vor ein paar Duzend Menschen sitzend. Für alles andere habe ich eine Excel-Liste auf meinem Computer gespeichert. In erster Linie wegen der Suchfunktion. Gebe ich dort Socken ein, dann sehe ich auf einen Blick, dass ich bereits gelernt habe, dass es völlig sinnlos ist, verstehen zu wollen, warum ein Mann, seine Socken nicht vor, sondern erst im Bett auszieht. Nach meiner Erfahrung ist das genetisch bedingt. Ebenso wie das Suchen nach selbigen am nächsten Morgen, weil das Männer-Hirn der Meinung ist, dass Socken durchaus zwei Tage hintereinander getragen werden können und dann für eine knappe Woche vor dem Bett zwischen gelagert werden, bevor sie den Weg in den Wäschekorb finden. Es ist gut, dass ich mir das schon vor ein paar Jahren notiert habe, so erspare ich dem aktuellen Sockenträger in meinem Leben ein für ihn lästiges Nachfragen. Eine solche Liste – ganz nebenbei – ist auch für Männer zu empfehlen. Der, der seine Socken unter meiner Bettdecke auszieht, könnte sich darin zum Beispiel notieren, dass ich meinen Kaffee nur mit Milch und Zucker mag und dass ich lüge, wenn ich ihm am Sonntagmorgen in seinem Bett sage, dass schwarz und mit Süßstoff auch ok ist. Ist es nicht. Es versaut mir den Morgen und hätte er es sich notiert, dann könnte er sich den Eintrag „wie bring ich sie wieder zum Lachen“ sparen. Vielleicht wäre es am besten, wenn ich die Datei gleich selbst für ihn anlege und laufend ergänze. Weiterlesen

Verplappert

Mein Nachbar Paul ist gekränkt und ich bin schuld daran. Behauptet er. Eigentlich ist er nur beleidigt und hat überhaupt keinen Grund gekränkt zu sein. Behaupte ich. Es wird ja wohl noch erlaubt sein, einem erwachsenen Mann objektiv und gelassen seine Meinung zu sagen. Ebenso muss es erlaubt sein, einem in sich ruhenden Mann zu sagen, dass man sein Angebot dankend ablehnt. Wir sind doch erwachsen. Da kann man doch auch mal nicht einer Meinung sein. In unserem Falle nicht. Ich vermute es liegt daran, dass Paul alles andere als ein in sich ruhender Mann ist und ich beileibe weder objektiv und in wachem Zustand nie gelassen bin. So war ich auch , als wir uns vorhin im Lift trafen trotz des bevorstehenden Wochenendes nicht gelassen, sondern leicht panisch. Das wären Sie auch, wenn Ihnen wie mir plötzlich klar geworden ist, dass der hübsche Sessel, den sie am Donnerstag unbedingt brauchen, völlig unbrauchbar ist. Nach 15 Jahren hat man manche Möbelstücke weit hübscher in Erinnerung als sie eigentlich sind. Noch vor ein paar Stunden war ich überzeugt davon, dass der Sessel, den ich mit Anfang zwanzig für meine erste Wohnung am Sperrmüll gefunden hatte, ein 1a Vintage Stück ist. In meinem dunklen Kellerabteil steht er seit einer Ewigkeit und obwohl ich ihn dank vieler Kartons seit Jahren mehr gesehen hatte, hatte ich ihn hübsch in Erinnerung. Das ist er nicht.  Er ist scheußlich. Ich war also gestresst und nicht gelassen, als ich Paul im Lift fragte ob er mir nicht zufällig am Donnerstag einen Sessel borgen könne. Paul nickte. Klar, kein Problem. Er hätte mehr als einen und es sei eh an der Zeit, dass ich ihn einmal besuchen würde.  Weiterlesen

Ein ganz besonderer Abend

Herzlichen Dank für Ihre kreativen und herrlichen Vorschläge, wie wir mit der DSGVO umgehen können. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kommen Sie künftig einfach persönlich vorbei und ich erzähle Ihnen das, was ich sonst schreibe. Nicht die schlechteste Idee.

Ich hätte noch eine: Am 5. Juli werde ich in Begleitung spannender und toller Frauen im Herzen Münchens lesen. Sicher wird es genauso schön, wie das Plakat gestaltet ist.

Ich freu mich! Weiterlesen

Setzen Sie sich zu mir

Manche der Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, würde ich zu gerne einmal „in echt“ erleben. Aus Neugier. Weil ich sie mag. Oder weil ich wissen will, ob sein Blog den Menschen spiegelt oder reine Fiktion ist. Es gibt viele Gründe jemanden kennen lernen zu wollen und ein paar gute, sich am Ende doch nicht zu treffen, weil vielleicht gerade das sich „nur über die Blogs kennen“ seinen ganz besonderen Reiz hat.

Mir fällt aber kein einziger Grund ein, Sie nicht herzlich nach München zu einer Lesung von mir einzuladen. Für viele zu weit, wer aber in der Nähe ist und Zeit und Lust hat. Kommen Sie vorbei und setzen Sie sich neben mich. Ich nehme Sie mit in die Tram und wir fahren ein bisschen durch München.

Nächsten Samstag um 18:00 Uhr unter dem charmanten (nicht) Titel: Stehn´S doch nicht so deppert im Weg rum. Details hier:

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Was machen´S denn nächsten Samstag?

Die Lesereihe im Valentinhaus, München geht in die zweite Runde. Ich freu mich sehr, wieder dabei sein zu dürfen und freu mich bekannte und unbekannte Gesichter zu sehen.

München ist für viele vielleicht ein bisschen weit, aber wer weiß….vielleicht sind Sie ja gerade nächsten Samstag in der Stadt. Ich würde mich sehr freuen Sie kennen zu lernen.

Nähere Informationen gibt es unter suedsehen.de. Nicht nur über Lesungen sondern über das ganze Repertoire dieses schönen Schauspielensemle.

Und wenn Ihnen der Samstag ungelegen kommt….am Freitag darauf gibt es noch eine weitere Lesung. Da können wir uns dann gemeinsam in das Publikum setzen und zuhören. Was passt besser zum Frühling als ein Briefwechsel Liebender? Mir fällt nichts ein.

Ein schönes Wochenende wüscht Ihnen Mitzi

 

Falentin nicht Walentin – Herrschaftszeiten!

Du, ich hab´s g´schafft, sagte ich gestern um viertel nach zehn und setzte mich im Schneidersitz auf den Mauervorsprung der Mariahilf Kirche, hinter der ich zur Schule gegangen bin. Der mutigste meiner Freunde lehnte vor der Kirche San Zeno in Verona und saß doch irgendwie neben mir. Ohne uns zu verabreden schaffen wir es oft, an ähnlichen Orten zu sein, wenn wir uns anrufen. Dann sitze ich am Starnberger See, während er gerade am Lago Maggiore einen Parkplatz sucht. Oder wir sitzen beide am Balkon. Ich in München und er in Genua oder Neapel. Der mutigste meiner Freunde gehört zu den Menschen, die ich anrufe, wenn ich eigentlich mit niemanden reden mag und doch einem etwas erzählen möchte. Weiterlesen

Wir sollten uns besser kennen lernen

Finden Sie nicht?

Gelegenheit hätten wir am 09.12.2016 um 19:00 Uhr im Karl-Valentin Haus in München.
Dort darf ich aus meinen Texten lesen und Sie können sehen wer hinter der großen Klappe und dem stillen Nachdenken steckt. Ich würde mich sehr freuen! Nehmen Sie mir aber bitte Hustenbonbons mit. Ich habe die Befürchtung das 60 Minuten plappern (das kann ich sehr gut) etwas anderes ist als 60 Minuten zu lesen.

Auf der Seite des Theaters Südsehen finden Sie näheres.

Ein herzliches Danke an Simone  , die mir das zutraut.