Ob ich klarkommen würde, fragte mich ein ganz in schwarz gekleideter Security Mitarbeiter, bevor er mich – ohne eine Antwort abzuwarten – durch einen Seitenausgang auf einen ausgestorbenen Parkplatz schob. Sie kennen „Aktenzeichen XY“? Dann wissen Sie wie dieser Parkplatz aussah. Riesengroß, stockdunkel und mit vereinzelten Laternen, die einzig und alleine dazu dienten, den wabernden Nebel in ein angemessen gruseliges Licht zu rücken. Drei Stunden nach Ladenschluss des dazugehörigen Einkaufszentrums, stand kein einziges Auto mehr hier. Einen kurzen Moment empfand ich diese Tatsache als beruhigend. So konnten wenigstens keine vermummten Personen plötzlich hervorspringen. „Aktenzeichen XY“ lehrt, dass dies ab und an durchaus vorkommt. Allerdings stand ein dunkler, wenig vertrauenserweckender Lieferwagen direkt an der Einfahrt des Parkplatzes. Sie wissen schon, so ein dunkler Lieferwagen, wie man ihn aus Tatortfolgen kennt. Einer in den man gezogen wird, nachdem einem ein Lappen mit Betäubungsmittel auf Mund und Nase gedrückt wurde. Eigentlich schaue ich mir den Tatort nicht an. Aber an die wenigen Folgen erinnerte ich mich, als die den Parkplatz überquerte. Die Lesung, die ich an diesem Abend hatte, war toll. Ich bedauerte es nur, mich danach so lange mit dem Veranstalter verquatscht zu haben, dass ich am Ende mitten in der Nacht im nirgendwo stand.
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