Die Sonne ist zurück – heute, das erste Mal seit Ende September letzten Jahres – schafften es ihre Strahlen zurück in meinen Laubengang. Nur wenige und nur ganz außen an der Hauswand, aber immerhin. Seltsam, wie sehr man sich nach dunklen Monaten über einen kleinen Fleck Sonne freuen kann. Vor vielen Jahren stand ich ähnlich wie heute mit einem Espresso in der Hand in der Küche und freute mich über die Rückkehr des Lichts. So sehr, dass ich euch erzählte, dass es nun nicht mehr lange dauern würde. Ein paar Wochen noch, dann würden die Strahlen das Fenster erreichen und endlich würde es dann in meiner Wohnung an schönen Tagen nicht nur vormittags, sondern auch vom späten Nachmittag an, einen Raum geben, der vom schönsten Licht von allen erleuchtet wird. Die Mokka stand auf dem Herd und der Kaffee blubbert genauso fröhlich, wie meine Stimme klang. Auch heute blubbert sie – es ist noch immer die selbe – nur meine Stimme fehlt, weil ihr seit langem nicht mehr hinter mir im winzigen Schlauch der Küche steht. Fehl am Platz war sie, die Stimme, auch damals gewesen. Unbedacht über kommende Monate plaudernd und wie so oft vergessend, dass einer längst nicht mehr in Monaten und immer seltener in Wochen rechnete. Einzig Tage waren relevant, weil sie kurz genug waren, um sich einigermaßen sicher sein zu können, von ihnen auch die letzten Stunde zu erleben.
WeiterlesenPasst. Alles gut.
