Vom Atmen und von Parkplätzen

Der, der ab und zu mit einer Flasche Wein vor meiner Tür steht, fühlt sich in der U-Bahn nicht wohl. Es ist nicht sein Terrain, aber heute hilft es nichts, weil sein Auto abgeschleppt wurde. Obwohl ich eine U-Bahn Fahrt längst nicht so schlimm finde wie er, sage ich es ihm nicht. Ich bin still, weil er schlechte Laune hat. Früher hätte ich einen mit schlechter Laune gebeten, sie nicht an mir auszulassen. Heute oft nicht mehr. Auch weil die Tatsache, dass wir in der U-Bahn und nicht in seinem Auto sitzen, in der etwas zu kreativen Wahl des Parkplatzes begründet liegt, mit der ich sein Auto am Vorabend in Schwabing abgestellt habe. Bei einem abgeschleppten Auto kann man durchaus ein wenig sauer sein, aber eine so schlechte Laune ist unangebracht. Denke ich. Sage ich aber nicht, weil ich mein Gegenüber mittlerweile kenne und am Klang seiner Atemzüge erahne, dass es klüger und für den Verlauf des restlichen Wochenendes elementar wichtig ist, dass ich den Mund halte. Selbstredend, dass mein Beitrag zu einem harmonischem Wochenende weder registriert noch honoriert wird. Er wird weggeatmet. Männer können das. Die artikulieren ihre schlechte Laune anhand tiefer Atemzüge und halten diese für vollwertige Sätze. Auch eine Kunst.   Weiterlesen

Googeln Sie nicht!

Ich bin wirklich froh, dass es mir schon immer herzlich egal war, was man als Frau tragen soll oder tragen darf. Wie 9 von 10 meiner Freundinnen bin ich mehr oder weniger dem Mainstream hinterher geschwommen und hatte meist einen Mann an meiner Seite, der Entgleisungen im Bezug auf Kleidungsstücke mit dem Zucken der rechten oder wahlweise linken Augenbraue verhinderte. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Mode und ich ziehe mich gerne schick an. Ich hege eine ausgeprägte Leidenschaft für Cashmere und versuch mich meiner Körper- und Kleidungsgröße entsprechend ansprechend anzuziehen. Seit ich ein Alter erreicht habe bei dem der Monat nicht vor dem nächsten Gehaltseingang endet, achte ich auf Qualität und freue mich über Dauerbrenner wie meine zwanzig Jahre alte Jeansjacke. Merken Sie was? Ich rechtfertige mich sogar bei Ihnen. Fühle mich genötigt eingangs ein paar Sätze zu schreiben, damit Sie mich nicht für eine völlige modische Entgleisung halten. Bin ich auch nicht. Oder vielleicht doch. Weiterlesen

Hauptsache gelb

Heute stelle ich meinen Kolleginnen einen Blume auf den Schreibtisch. Jede von Ihnen bekommt ein gelbe Tulpe. Eigentlich müsste es der Zweig einer Mimose sein, aber da es a) in München schwer ist an Mimosen zu kommen und b) sie eh nicht wissen warum, wird es auch die Tulpe tun. Hauptsache gelb. Das sagte mir auch mein Italien-Sommer-Sonne-Jugend Freund als er mich vor Jahren in Verona von der Arbeit abholte und mir einen Strauß gelber Freesien in die Hand drückte. Weiterlesen

Paul und ich wären fast im Lift gestorben

Paul und ich stehen im Lift. Da Paul die Tür blockiert, um auf seine neue Freundin zu warten, wird sich die Weiterfahrt  verzögern. Drei bis vier Minuten schätze ich, da sie eine vollgestopfte IKEA Tüte hinter sich hergezogen hat und ich vermute, dass es etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, bis sie die Flaschen, das Plastik, den Papier-, den Bio- und den Restmüll aussortiert und in die entsprechenden Tonnen geworfen hat. „Du merkst selbst wie unangebracht das ist, oder?“ frage ich Paul und lehne mich an die Wand des Aufzugs. Als das Licht im Treppenhaus ausgeht und zugleich weiter oben jemand zu schimpfen beginnt, tritt Paul aus der Tür und wir fahren eineinhalb Stockwerke nach oben. Dann bleibt der Lift stecken und ich beginne komische Geräusche zu machen, weil ich immer, wenn ein Aufzug stecken bleibt, für einen kurzen Moment davon überzeugt bin, in diesem kleinen Raum zu sterben. Ersticken, verhungern oder abstürzen. Ich quietsche und Paul lehnt sich an die Wand mir gegen über. „So schlimm?“, fragt er und ich nicke. Beides. Paul vorhin und der Lift der sich jetzt nicht mehr bewegt. Weiterlesen

Nur ein Beutel

„Ich glaube, Männer haben ein ähnliches Verhältnis zu ihren Eiern wie Frauen zu ihren Handtaschen. Es mag zwar nur ein kleiner Beutel sein, aber ohne ihn fühlen wir uns in der Öffentlichkeit schutzlos.“

Obiger Satz von Carrie Bradshaw schlummert schon lange in meinem Notizbuch. Längst wäre er bei den „Gefundenen Sätzen“ gelandet, wenn er nicht eine der wenigen eisernen Konversationsregeln, die ich befolgte, brechen würde. Ich spreche nicht über Hoden. Wirklich….es ist mir ein Rätsel, wie etwas so nützliches von der Natur so unästhetisch hervor gebracht werden konnte. Über Hoden spreche ich nicht und Sätze, die sie thematisieren, zitiere ich nicht. Genauso wenig, wie ich über Handtaschen und Frauen schreibe. Darüber hat schon jeder versucht etwas kluges oder wenigstens amüsantes zu schreiben. Zweifellos gelingt das sogar. Erst kürzlich bekam ich Buch geschenkt, das ausschließlich darüber berichtet. Herrlich. Aber ich, ich muss nicht auch noch etwas dazu sagen. Eine Tasche ist ein Gegenstand zum Transportieren von Dingen, die nicht in die Hosentaschen passen. Oder in den BH. Zwischen Sechzehn und Einundzwanzig hatte ich nie eine Tasche dabei. Die störte beim Tanzen. Alles was ich brauchte stopfte ich mir in den BH. Eine Monatskarte, zwei Geldscheine und einen einzelnen Schlüssel kann man problemlos so unter die Brust schieben, dass es überhaupt nicht auffällt. Beim Bezahlen an der Bar natürlich schon. Da sieht es etwas seltsam aus, wenn man sich in den Ausschnitt fasst. Dafür ist es sicher. Ich habe noch nie gehört, dass einer Frau etwas aus ihrem BH gestohlen wurde. Ab einem gewissen Alter – so Mitte Zwanzig – geht das mit dem BH nur noch auf der Wiesn oder beim Laufen. Bei allen anderen Gelegenheiten hat Frau meistens eine Tasche bei sich.  Eine große.

Klar, so eine Tasche, die einen durch den Alltag begleitet, wächst ja auch. Ich zum Beispiel bin erst seit kurzem mit dem Inhalt völlig zufrieden. In den Jahren zuvor hatte ich entweder zu wenig oder zu viel bei mir. Jetzt ist es perfekt. Einen perfekten Handtascheninhalt erkennt man daran, dass man alles was darin ist, mindestens einmal im Monat (nein, keine Tampons) unbedingt braucht, also kein unnützes Zeug mit sich herumschleppt und zugleich mit dem Inhalt der Tasche ohne zu zögern ein Wochenende über die Runden kommt. Wollen Sie wissen was in eine gute Tasche rein muss? Ich verrate es Ihnen gerne. Ich entmystifiziere sicher nichts. Es gibt auch keinen Codex, der das Ausplaudern des Tascheninhaltes verbietet. Es sind Beutel, die…..siehe oben. Und ich habe eh nicht viel bei mir.

Über Geld, Kreditkarte, Schlüssel und Ausweis müssen wir nicht sprechen, das versteht sich von selbst.
Auch Tabletten. Wenn Sie nicht hundertprozentig sicher sind, dass Sie jeden morgen im eigenen Bett aufwachen, dann müssen ein paar davon im Geldbeutel sein. Amouresken oder der spontane, brennende Wunsch jetzt sofort eine andere Stadt zu besuchen, machen das unabdingbar.
Ein Paar Socken und ein Slip. Bitte….ich weiß, was Sie denken. Aber das meine ich nicht. Es ist für Spaziergänge die manchmal etwas länger dauern. Mit dem mutigsten meiner Freunde ging ich einmal in Genua spazieren. Abend wollten wir mit dem Zug zurück nach Verona. Sind wir aber nicht, wir liefen sechs Stunden immer geradeaus. Ohne Ziel und ohne Grund. In der kleinen Pension, in der wir übernachteten, vermisste ich nichts. Nichts, außer frischer Wäsche. Das passiert mir nicht noch einmal. Außerdem sind manche Wohnungen so kalt, dass man sich bei einem Besuch gerne ein zweites Paar Socken anzieht.
Ich nicht. Ich habe für solche Fälle dicke Wollsocken in der Tasche. Auch falls ich spontan auf unsere Hütte fahre. Da brauch ich nichts, außer Wollsocken.
Und eine Zahnbürste. Die ist  immer in der Tasche. Auch, falls es mittags in der Kantine etwas mit Petersilie gibt.
Und Make up. Falls ich abends noch mal direkt los möchte. Oder weil im Büro eine Kollegin, Mascara, Lipgloss, Puder, Eyliner, Abdeck- und Augenbrauenstift, tiefroten oder rosenholzfarbenen Lippenstift braucht. Ich hab es dabei.
Auch Pflaster, Und Feuchttücher. Hand-, Fuß- und Sonnencreme. Ich habe alles.
Auch den Backenzahn einer Kuh. Das ist mein Glücksbringer. Er hilft nicht, aber nach all den Jahren traue ich mich nicht mehr ihn wegzuschmeißen. Vielleicht brachte er ja doch Glück und ich hab es nur nicht bemerkt.
Buch, Notizbuch und Stifte, haben wir alle bei uns. Ich noch Briefumschläge und Briefmarken. Wer kann schon wissen, wann er dringend etwas schreiben und verschicken muss.
Die wichtigsten Fotos sind mittlerweile gottseidank auf dem Handy. Mein Kalender nicht. Da traue ich der Technik nicht.
Ansonsten habe ich eigentlich nur noch eine Kastanie, eine Pfandmarke aus einem seit zehn Jahren geschlossenen Club, drei sehr wichtige Postkarten und eine Taschenlampe dabei.
Ach ja, Pfefferspray noch. Von meinem Papa. Weil ich aber nicht weiß wie das zu entsichern ist und das lieber nicht probiere um mir selbst nicht weh zu tun, habe ich statt dessen einen alten Tannenzapfen dabei. Zum Werfen. Ok, ich bin ehrlich. Keine Ahnung warum er in meiner Tasche ist.

Sie sehen, es ist nicht viel. Das wirkliche Phänomen ist, wie eine Frau, die ohne all das oben aufgeführte nicht überleben kann, mit einer Clutch durch die Nacht kommt. Aber das kann ich Ihnen nicht verraten, das ist nun wirklich ein Geheimnis.

Sie entschuldigen mich, ich muss meine Handtaschen durchsehen. Es sind ja nur Beutel und in meinem Schrank herrscht Platzmangel. Ich werde einige aussortieren. Das fällt mir leicht. Ich brauch nicht viel.

Zwischen den Zeilen 

Die Kommunikation via SMS mit dem, der ab und zu mit einer Flasche Wein vor meiner Tür steht, habe ich nach zwei Monaten eingestellt. Ohne seine Stimme zu hören oder sein Gesicht zu sehen, verstehe ich ihn nicht. Eine unserer ersten SMS Dialoge kann ich noch auswendig:

„Hast du heute Abend Zeit?“
„Nein.“
„Schade.“
Wenn man verliebt ist, will man mehr als einzelne Worte. Und wenn man verliebt ist, ist man so blöd, sie unbedingt herauskitzeln zu wollen. Dann schreibt man:
„Hab mich nämlich schon an dich gewöhnt.“
„Schön.“
„Kannst du auch mehr als ein Wort auf einmal schreiben?“
„Ja ;)“
„Halleluja, Satzzeichen kann er auch!“
„Ist dir langweilig?“

Ich denke an ihn, während ich der monotonen Stimme meiner Freundin Manuela am Telefon lausche. Monoton ist ihre Stimme sonst nicht, aber gerade liest sie mir zum dritten Mal die SMS eines Mannes vor, der ihr Freund werden könnte. Sie endet mit einem: „Und? Was will er mir sagen?“ Ich weiß, dass das eine wichtige Frage ist und bitte sie, mir die SMS ein weiteres Mal vorzulesen. Sie liest: „Tut mir leid, am Mittwoch habe ich keine Zeit. LG Max.“, und ich nehme einen Schluck Wein. Beim analysieren einer SMS vom anderen Geschlecht, ist es hilfreich entweder a) emotional eingebunden zu sein oder b) eine Flasche Wein neben sich stehen zu haben. Obwohl ich a) emotional eingebunden bin, schadet ein Schluck b) bevor ich antworte nicht. Ok, sage ich. Ich glaube er hat am Mittwoch keine Zeit. Manuela stöhnt. Das hätte sie gesehen, pflaumt sie mich an, und dass sie durchaus lesen könne. Aber das zwischen den Zeilen, das würde sie interessieren und egal wie oft sie diese liest, sie kommt einfach nicht dahinter. Ich bitte um einen Screenshot, weil ich weiß, dass ich im Lesen zwischen den Zeilen nicht gut bin. Weil Manuela es auch weiß, bekomme ich ihn wenige Sekunden später auf mein Handy geschickt.

„Tut mir leid am Mittwoch habe ich keine Zeit. Lg Max.“

Ein Komma fehlt, sage ich und werde angepampt. Es geht doch nicht um ein blödes Satzzeichen. Es geht…. Manuela unterbricht sich und ich höre, wie auch sie an ihrem Wein nippt. Ach so, höre ich sie murmeln. Du meinst, wenn er sich schon bei einem simplen Satz keine Mühe gibt, dann kann man es gleich vergessen? Das meine ich nicht, freue mich aber, dass gerade ich ein fehlendes Komma gefunden habe. An Manuelas Atem höre ich, dass sie das fehlende Komma fast genauso traurig macht, wie die Tatsache das Max am Mittwoch keine Zeit hat. Ich versuche sie zu beruhigen. Du, das „G“ von „Grüsse“ hat er auch klein geschrieben, er ist einfach ein bisschen schludrig. Das hat nichts mit dir zu tun. Das G auch! Manuela zieht scharf den Atem ein und teilt mir mit, dass sie nun langsam verstehen würde, dass sie ihm – Max – wohl scheißegal ist. Eine gewagte Interpretation auf die wir erst einmal einen Schluck trinken müssen. Ich trinke, Manuela tippt eine SMS in der sie Max mitteilt, dass sie und er reden müssten. Es ist ein ungeschriebenes Gesetzt, dass beim freundschaftlichen analysieren von Kurznachrichten grundsätzlich nur jene Nachrichten auseinander genommen werden, die nicht vom befreundeten Teil der Konversation stammen. Wäre es anders, hätte ich Manuela gesagt, dass der Satz „Wir müssen reden!“, in den ersten vier Wochen einer sich anbahnenden Beziehung besser nicht verschickt werden sollte und das Ausrufezeichen synonym für „Arsch“ steht. Max antwortet umgehend. Sowohl Manuela als auch ich halten das für ein gutes Zeichen. Ich bekomme seine Nachricht weiter geleitet.

„Warum? Ich kann grad nicht. Rufe dich später an, ist das ok?“

Während ich lese höre ich wie meine Freundin sich ein weiteres Glas einschenkt. Warum, lacht sie bitter auf. Warum, würde der Idiot auch noch fragen. Kleinlaut, frage auch ich, warum sie denn mit ihm reden müsse. Ich bereue die Frage sofort. Wenn ein Mann an einem Mittwoch keine Zeit hat, wird mir mitgeteilt, dann hätte er ja wohl ganz eindeutig kein Interesse an einer ernsthaften Beziehung. Trotzdem frage ich noch einmal nach. Wenn er so offensichtlich kein Interesse hat, warum muss man dann noch reden? Blöde Kuh, ist das Letzte was ich höre, bevor der Hörer auf die Gabel geknallt wird.

Weil der Wein gerade offen ist, schreibe ich einer anderen Freundin, die sich in einer ähnlichen, aber schon mehrere Wochen andauernden Situation wie Manuela befindet, eine SMS. Vielleicht kann ich ja helfen.

„Hi. Hast du es geschafft, ihm nicht mehr zu schreiben?“
„Huhu. Ja, habe ich. Ich habe ihm geschrieben, dass ich ihm jetzt nicht mehr schreiben werde.“
„Hast du ihm das geschrieben, damit er fragt, warum du ihm nicht mehr schreiben wirst?“
„Klar.“
„Kluges Kind. Und?“
„Er hat sich nicht mehr gemeldet.“
„Idiot“
„Vollidiot. Lustig, dass du gerade jetzt fragst. Ich trinke ein Glas Wein und überlege ob ich ihm noch mal schreiben soll.“
„NEIN“

Am anderen Ende der Stadt sitzt noch eine vor ihrem Handy und überlegt ob es subtil genug sei, darauf hinzuweisen, dass eine Flasche Federweise nicht ewig haltbar sei oder ob es als drängeln auf eine Verabredung gewertet werden kann. Ich haben für die Mädels jetzt eine WhatsApp Gruppe gegründet. Ich bin der Administrator weil ich gerade Urlaub und Zeit habe und eine Beschäftigung für den brauche, der manchmal mit einer Flasche Wein vor der Türe steht. Während ich in der Badewanne liege und mich in ein begehrenswertes und unwiderstehliches Wesen verwandle, darf er die Analysen meiner Freundinnen verfolgen. Wenn er höflich und sensibel bleibe, dürfe er auch in meinem Namen kommentieren, teilte ich ihm mit und hoffte, dass ein Männerhirn vielleicht eher wisse was ein Mann den nun eigentlich meint, wenn er sagt an einem Mittwoch keine Zeit zu haben.

 

Parken unter Beobachtung 

 

Ich bin eine gute Autofahrerin. Da können Sie jeden fragen. Wer bei mir auf dem Beifahrersitz Platz nimmt, wird sicher von A nach B kutschiert. Als Münchnerin mit Verwandtschaft auf dem Land, fühle ich mich sowohl im Feierabendverkehr, als auch auf der Landstraße heimisch und bezeichne mich selbst als versierte und flotte Fahrerin. Flott, ja, stimmt mein Nachbar Paul mir zu. Versiert allerdings, würde er angesichts des eben beobachteten Einparkversuches jedoch bezweifeln. Mit einem überheblichen Grinsen wischt er sich die Finger an der Hose ab und legt seine halb gegessene Leberkäsesemmel zur Seite, bevor er an die Scheibe der Beifahrerseite klopft. Weiterlesen

Manipulatives Biest

Dieses kleine manipulative Biest, dachte ich mir heute morgen in der U-Bahn, als eine junge Frau ihren Mann langsam und genüsslich um den Finger winkelte. Sie tat es so spielend und mit einer so hinreißenden Finesse, dass sie nicht nur mich beeindruckte sondern ein ganzes U-Bahn Abteil gebannt an ihren Lippen hing. Eingekuschelt in dicke Mäntel und tief versunken in die Polster der Bahn saßen sie neben einander und unterhielten sich. Die Finger ineinander verschlungen sahen sie sich verliebt an und man hörte sie von der ersten gemeinsamen Wohnung sprechen. Zwischen Marienplatz und Stachus konnte man den Grundriss erfahren und am Hauptbahnhof hatten die heimlichen Zuhörer bereits eine grobe Vorstellung vom Viertel in dem sie liegen musste. Weiterlesen

Bei Elvira sind die BH-Verschlüsse hinten!

Dass ich mir vor Jahren von einer Verkäuferin ein lindgrünes Schlauchkleid als passendes Outfit für eine Hochzeit aufschwatzen ließ, hat zwei Dinge in meinem Leben verändert. Zum einen bin ich misstrauisch geworden, wenn mir drei oder mehr Verkäuferinnen zu gleich versichern, dass ich in einem hoffnungslos überteuerten Kleid, umwerfend aussehe. Zum anderen besitze ich seit besagter Hochzeit einen großen Spiegel, der mehr als Gesicht und Schultern zeigt. Weiterlesen