Weil ich dich mag

Es ist so schön, dich wieder zu sehen, sagst du. Es ist so schön, hier in der Stadt unserer Jugend eine Konstante zu haben, auf die man sich verlassen kann. Ich nicke und hoffe, dass du mich nicht fragst, ob ich dich in den letzten zehn Jahren vermisst habe. Ich habe es nicht. Zum Glück fragst du mich nicht, denn dann müsste ich ehrlich sein, dann müsste ich dir sagen, dass ich überrascht war, dass du dich überhaupt wieder gemeldet hast. Die alten Freundschaften, erklärst du sentimental und mit einem Lächeln auf den Lippen, sein am Ende doch die besten und jene auf die man sich verlassen kann. Jetzt wieder hier zu sein, war nicht deine freie Entscheidung, aber jetzt wo du mich siehst spürst du ein Stück Heimat. Betreten kaue ich auf dem Keks, den man uns zu dem Kaffee gereicht hat, und sage nichts. Heimat ist für mich vieles, du bist es nie gewesen. Zu meiner Heimat hast du nie gehört, aber wie könnte ich dir das sagen, während du auf dem Weg zu den Toiletten kurz meine Schulter streifst und mich anlächelst.Du erinnerst mich an die Campus Partys während unserer Uni Zeiten und erzählst von den vielen Nachmittagen die wir in der Fachschaft unserer Fakultät verbracht haben. Ich erinnere mich daran, aber kaum an dich. Natürlich warst du da. Du warst immer da und ich mochte dich. Wir nannten uns „eine Freundin“ aber wir waren nicht wirklich befreundet, das muss dir doch spätestens jetzt nach all den Jahren bewusst sein. Ich empfand deine aufdringliche Art, mit der du mir Dinge erzählt hast und deine intimsten Geheimnisse preisgegeben hast, immer als unangenehm. Zu fremd war mir dein Denken und zu schwer nachvollziehbar dein Handeln. Gemocht habe ich dich. Sicher. Aber es berührt mich unangenehm, wenn du mich als eine deiner besten Freundinnen bezeichnest.

Ob ich mich an unsere Partys von früher erinnern kann, fragst du mich und wartest meine Antwort nicht ab. Ja, kann mich daran erinnern. Kann mich daran erinnern dass wir immer gemeinsam gekommen, aber nie gemeinsam gegangen sind, weil wir uns in meiner Erinnerung nur deswegen gemeinsam verabredet hatten, weil es uns lieber gewesen ist, zu zweit doch die dunklen Industriegebiete zu den Hallen zu laufen. Während du von Anekdoten berichtest und in Erinnerungen von unseren gemeinsamen Erlebnissen schwelgst, frage ich mich, ob das alles wirklich passiert ist. An Bruchstücke kann ich mich erinnern. Aber auch nur weil du sie hervor holst und auf den Tisch zwischen uns legst. Je länger du erzählst, umso deutlicher wird klar, dass du die Geschichte einer Freundschaft erzählst. Du erinnerst dich an zwei Teenager und junge Frauen, die sich viel bedeutet haben, und Jahre ihres Lebens gemeinsam erlebten und durchstanden. Auch ich hätte zugestimmt, dass wir viel Zeit miteinander verbracht haben, hätte uns beide aber nur als Teile einer gemeinsamen Clique bezeichnet und wäre rückblickend vorsichtig mit dem Begriff der Freundschaft. Natürlich waren wir als Teenager und junge Twens befreundet. Eine ganze Klasse, einen ganzer Jahrgang haben wir damals als Freunde bezeichnet. Schulfreunde. Hinterhof Freunde. Freunde der gleichen Straße, des gleichen Viertels oder später die Kommilitonen. Diese Freunde hatten aber wenig gemein von jeder Freundschaft die du gerade schilderst. Wir unterschieden damals, lange vor Facebook, noch nicht verbal zwischen Freunden und Bekannten. Verbal nicht, aber emotional war auch damals schon ein himmelweiter Unterschied.

Ich unterbreche dich leise lachend, als du mich als Anker während der zwei Jahre als deine Eltern sich scheiden ließen bezeichnest. Eine ganz so enge Freundin wäre ich ja doch nicht gewesen, werfe ich ein, möchte dich aber nicht vor den Kopf stoßen. Es ist mir unangenehm als du meine Hand nimmst und mit dem Daumen über die Innenseite meines Handgelenks streichst. Doch, natürlich sei ich das gewesen, ob ich es nicht mehr wüsste. Dieser eine Abend als dein Vater auszog und du zwei Tage bei mir und meinem Freund auf der Couch geschlafen hast, weil du nicht wusstest wo du hin solltest.  Ich weiß es noch, natürlich weiß ich es noch. Du hast geweint und ich habe die Nacht vor dem Sofa auf dem Boden geschlafen. Ich war da weil du geweint hast, weil du mir leid getan hast und weil ich deinen Schmerz nachempfinden konnte. Du bezeichnest es als eine der wichtigsten Nächte in deinem Leben und ich sage nichts.

An deinen Erzählungen lässt du unsere Jugend Revue passieren. So wie du es schilderst, war es eine ausnahmslos glückliche Zeit. Aber das war sie nicht. Nicht für mich. Es war eine Zeit in der ich haltlos war, mehr unglücklich als glücklich und überhaupt nicht wusste in welche Richtung ich gehen und blicken sollte. Je länger du sprichst, umso deutlicher merke ich wie sehr du alles verklärst. Nicht nur unsere Freundschaft, die nie so vertraut und innig gewesen ist wie du sie jetzt schilderst, sondern auch unsere ganze Jugend. Auch ich bin glücklich über diese Jahre sie gehören zu meinem Leben und rückblickend überwiegt bei weitem das Gute, das Schöne, das Spannende und das Ungewisse, das uns die Neugier auf das künftige Leben beschert hat. Du aber, streust über all die Erinnerungen mit beiden Händen aus dem Vollen Glitzer und Konfetti und machst auf unseren gemeinsamen Erinnerungen ein Drehbuch für einen ziemlich schlechten und unrealistischen Jugend Film mit HappyEnd. Je länger du redest umso mehr verblasst das bisschen Freundschaft, das ich uns beiden vielleicht doch zugestanden hätte.

Irgendwann werde ich dir meine Erinnerungen erzählen. Es tut mir unendlich leid, dir dann etwas wegzunehmen, was es nie gegeben hat. Ich werde es trotzdem tun. Wir sind in einem Alter, in dem man sich nicht mehr ins Gesicht lügen darf. Man muss ehrlich sein, nicht verletzend, aber ehrlich. Nicht heute. Die Anekdoten sind erzählt und jetzt weinst du. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Ob wir Freundinnen sind oder nur Bekannte, die sich schon lange kennen, ist egal. Ich verstehe dich nicht. Kann deine Emotionen und die Tränen nicht nachvollziehen, aber du weinst und ich würde dich niemals weinend in einem Café zurück lassen.
Wir sind Bekannte. Zwei sehr unterschiedliche Frauen, die sich schon lange kennen. Vielleicht bin ich deine Freundin und du meine Bekannte. Es ist egal. Du hast mich an Dinge erinnert, die ich längst vergessen hatte und wir sind in einem Alter, in dem wir Beziehungen nicht mehr in einen starren Begriff zwängen sollten. Heute Nacht schläfst du auf meinem Sofa, weil du nicht weißt wo du hin sollst. Ich werde die Tür zum Schlafzimmer offen lassen und dich bitten, mir noch ein bisschen mehr von früher zu erzählen. Und wenn du weinst, dann lege ich mich vor das Sofa, weil ich dich mag. Das tat ich immer.

26 Gedanken zu “Weil ich dich mag

  1. Liebe Mitzi,
    Ihr Beitrag hat mich nachdenklich gemacht.
    Es gibt Menschen, die ich gerne als Freund bezeichnen würde, für die ich aber vermutlich nur ein guter Bekannter bin. Ebenso haben mich schon Menschen als Freund bezeichnet, die ich maximal für einen guten Bekannten halte.
    Nun denke ich drüber nach, ob ich diese „Misverhältnisse“ klären. muss.
    Ich beschließe mal, auch nicht zu lügen, wenn mich jemand direkt fragen würde. Aber wenn die Frage nicht aufkommt, werde ich einfach die unterschiedliche Auffassung der Grenze zwischen Bekanntschaft und Freundschaft als gegeben nehmen. Es gibt ja kein vom TÜV geeichtes Messgerät dafür! 😉
    Danke für Ihre Anregung!
    Gruß Heinrich

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    1. Lieber Heinrich,
      ich werde Ihrem Beispiel folgen. Fragt man mich, versuche ich ehrlich zu antworten. Tut man es nicht, werde ich eine freundschaftliche Beziehung in kein starres Korsett zwängen. Zumal die Definition sich sehr unterscheiden kann.
      Vielleicht werde ich auch auf Nachfrage nicht wirklich antworten. Wer möchte schon hören, dass ein andere keine Freundschaft empfindet. Da sind harte Worte. Am besten definiert sich das alles durch Handlungen. 🙂
      Liebe freundschaftliche Grüße

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      1. Ich werde jetzt nicht so vermessen sein und poetisch ausrufen: „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde die Dritte“
        Ob ich deine Langmut gehabt hätte in dieser Situation, wage ich zu bezweifeln. Wie oft haue ich dem oder der anderen „ehrliche Tatsachen“ um die Ohren, ohne dass es wirklich notwendig gewesen wäre. Vielleicht kann sie wirklich nichts dafür, dass sie eure vergangene gemeinsame Zeit in so rosarotem Licht sieht – oder sie muss sich der Vergangenheit so schön malen, weil die Gegenwart so grau und schwarz ist.
        Das Leben spielt oft gemeiner als wir es vertragen können.
        Gute Nacht!

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      2. Nur immer rein in unsre Bunde ;).
        Würden sie und ich uns regelmäßig und häufig sehen, wäre es sicher schwer die unterschiedlichen Empfindungen unter einen Hut zu bekommen. So aber, ist es ganz ok. Wir mögen uns ja und ob das nun der eine als Freundschaft die eher locker ist empfindet oder eine ganz besonders tiefe, macht sich dann kaum bemerkbar. Oder besser….an unserem Verhalten stört sich der jeweils andere nicht. Wer weiß, vielleicht ist auch meine Definition zu eng.
        Dein letzter Satz jedenfalls, ist leider nur allzu wahr.

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      3. Und schon wieder grübele ich.
        Ok, wie immer, auch mal Google fragen:
        https://www.konfiweb.de/Was-macht-einen-guten-Freund-aus-10-Fakten-532.php
        und schon etwas tiefgründiger:
        https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article160308825/Was-macht-eigentlich-einen-guten-Freund-aus.html
        Das soll erst mal genügen, dass ich drüber nachdenke, mit welchen Definitionen ich mich identifizieren kann, und ob ich überhaupt Freunde habe, wenn ja, wie viele, wenn alle Punkte „erfüllt“ sein sollen.

        Der Psychologe sagt, man muss Freunde auch sehen und riechen können, also nicht nur in der virtuellen Welt.
        Liebe Blogfreundinnen und Blogfreunde, wir müssen uns schon irgendwann treffen, sonst sind wir nur Freunde 2. Klasse *hihi* 😉

        Gruß Heinrich

        P.S. hatte ich das schon erwähnt, dass mein „Wortcontainer Gruß“ alle möglichen Grüße beinhaltet: nationale, internationale, freundschaftliche, liebe und allumfassende Grüße!

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      4. 2. Klasse? Ich bitte Sie, lieber Heinrich. Wir mögen hier in keine der gängigen Kategorien und Definitionen passen, aber ich würde eher sagen, dass wir erstklassige WordPress-Blogger-Bekannte sind.

        Vielleicht tut uns die Ferne und das nicht persönlich kennen sogar ganz gut. Manches erzählt sich mit etwas Abstand leichter.

        Ihren Gruß mag ich mittlerweile sehr gerne. Ich las schon darüber, wie es dazu kam und welche Gedanken sie sich über die anderen Grußformeln machten. Ein Heinrich-Gruß ist für mich längst ein besonders herzlicher, freundschaftlicher, lieber und noch viel mehr Gruß. 😉

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  2. Liebe Mitzi,
    danke für diese sehr berührende Geschichte, in der sich sicher viele von uns wiederfinden. Wie oft hat man nicht Grund gehabt zu bedauern – entweder weil man nicht dieselbe Zuneigung erfuhr, die man zu geben bereit war. oder weil man sich geradezu verfolgt fühlte, von einer Freundschaft oder einer Liebe, die zu erwidern man selbst nicht imstande war. Es heißt, es gäbe immer einen der küsst und einen, der sich küssen lässt. Zum Glück ist das zwar nicht selten, aber durchaus nicht immer so. Es gibt sie schon, die zumindest fast vollkommene Gegenseitigkeit. Nur ist sie eben selten. Jede(r), der von sich behauptet, sehr viele wahre Freunde/Freundinnen zu haben, hat vielleicht nicht eine(n)einzige(n), sonst kennte er/sie den Unterschied.
    Viele Grüße
    Christa

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    1. Man sagt es auch von der Liebe. Angeblich liebt einer immer mehr. Ob das eine Beziehung unglücklich macht? Ich glaube nicht zwingend. Vielleicht es mit Freundschaften ähnlich. Oder es ändert sich im Laufe der Zeit.
      Dass echte Freunde rar sind, glaube ich auch. Das ist nicht schlimm. Ein guter reicht oft schon.
      Viele Grüße

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  3. Was für eine berührende Erzählung, liebe Mitzi.
    Das ewige Dilemma, dass man manchmal Bekannte hat, die einen als Freundin sehen, was einem irgendwie fast wie Verrat vorkommen kann. Und dann sind da diejenigen, die man gerne zum Freund hätte und für die man immer nur die Bekannte bleibt. Das ist ungleich schmerzvoller.
    Manchmal muss man sich von diesem Wunsch nach Freundschaft trennen, damit man nicht auf ewig unglücklich ist. Die Zuneigung bleibt ja trotzdem.
    Mit freundschaftlichem Gruß, selbst wenn wir nur virtuelle Bekannte sind,
    Veronika 🌷

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    1. Danke, Veronika.
      Die Zuneigung bleibt…das ist am Ende vielleicht das wichtigste.
      Und virtuelle Bekannte sind eigentlich etwas sehr schönes. Es haftet diesem Begriff immer etwas oberflächliches an, aber eigentlich glaube ich, dass man sich mit all den Monaten ganz gut kennen lernt. Und mögen lernt.
      Liebe Grüße

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  4. Einmal mehr ein sehr starker Text aus Deiner Feder.
    Ich finde es spannend, was sie bei Dir auslöst. Dein Abwehrreflex erscheint doch recht heftig (irgendwie passend zu Deinem Profilbild 😉).
    Die Definition von Freundschaft kann schon sehr unterschiedlich sein und hängt immer auch von der entsprechenden Sehnsucht und den Bedürfnissen ab. Allein die Wendung „Ich mag dich“ kann einem da schon gehörig Probleme schaffen. Meist verwende ich sie, um nett zu sein ohne sagen zu müssen „Ich liebe dich“ oder „Ich hab dich gern“. Doch meist wird sie dennoch als Ausdruck von Sympathie verstanden, und es bleibt oft unverständlich, warum das dann nicht Freundschaft bedeuten kann (besonders delikat in professionellen und asymmetrischen Beziehungen, wo klare Rollen eingehalten werden sollten).
    Ein spannendes Thema. Danke für die Anregung!

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    1. Ich danke dir für deine lieben Worte. Stimmt, das Profilbild passt diesmal ganz gut. Manchmal wäre es vielleicht einfach für die Empfindungen gar keine Worte zu verwenden und sich einfach durch das Verhalten und den Umgang miteinander zu erklären. Obwohl….auch da gibt es viel zu viel Interpretationsspielraum und Worte sind zu wichtig um auf sie zu verzichten.
      Herzliche Grüße

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  5. Berührend geschrieben, liebe Mitzi, viele Beziehungen sind ja asymmetrisch, wahrscheinlich die meisten, egal, ob es sich um Bekanntschaften, Freundschaft oder Liebe handelt… und der/die andere das nicht merkt oder wahrhaben will.
    Hab einen schönen Tag!
    Liebe Morgengrüße vom Lu

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  6. vielleicht gibt es viele leute, die es nie kennengelernt haben, dass ihnen einfach jemand hilft, zuhört, zeit schenkt, ohne davon einen nutzen zu erwarten. für manche mag das eine so bahnbrechende und prägende erfahrung sein, weil es in ihrem leben nicht soviele davon gab, dass sie das mit intensiver freundschaft verwechseln. ehrlich gesagt tut sie mir sehr leid, denn ich kenne diese situation auch, in der sie sich befindet. nicht, wegen dem wissen wo man hin soll, sondern dass man mit jemandem mehr verbindet als der umgekehrt mit einem selbst. warte einfach mal ab, wie sehr sie den kontakt zu dir sucht. wenn sie in zukunft wieder ihren eigenen weg geht, ist es vielleicht nicht nötig, ihr diese illusion zu nehmen, dass es den menschen gibt, der ihr trotz aller distanz eine freundin ist, die ihr im notfall eine couch anbietet. aber das ist natürlich deine entscheidung.

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    1. Danke für deine Worte, die ich gut nachvollziehen kann und mich darin auch selbst finde.
      Und ja! Es ist völlig unnötig ihr die Illusion zu nehmen. Die Begegnung liegt schon lange zurück und ich habe es nie getan. Sie stellte nie die Frage und ich sah nie einen Grund ihre Erinnerungen in Frage zu stellen.
      Ehrlichkeit ist wichtig. Aber manchmal verletzend und dann vielleicht unnötig. In diesem Fall würde ich das so sehen.

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      1. ja, das denke ich auch. es ist ja nicht so, dass du sie anlügst. du antwortest eben nur nicht auf eine frage, die sie ohnehin nicht gestellt hat – vielleicht, weil sie die antwort auch gar nicht hören wollen würde.

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  7. Was du hier so sensibel differenzierst, liebe Mitzi, zeigt ja nicht nur, wie unterschiedlich gemeinsame Erfahrungen erinnert werden, sondern enthüllt auch die unterschiedlichen Sichtweisen auf erlebte Realität. In der gemeinsamen Gegenwart offenbaren sich je unterschiedliche Emotionen, Wahrnehmungs- und Erklärungsmuster kaum. Man geht stillschweigend davon aus, dass eine vertraute Person, beste Freundin oder nicht, die Dinge so erlebt und beurteilt wie man selbst. Die ausgetauschte Erinnerung enthüllt dann, es war alles ganz anders. Selten fand ich das so überzeugend dargestellt wie von dir.

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  8. Du beschreibst sehr sensibel die unterschiedlichen Wahrnehmungen, von der einen und dir, die eine, für die du immer eine Freundin warst und geblieben bist, weil sie es sich vielleicht so sehr wünschte und von dir, die zwar sehr freundschaftlich handelt (wer schläft schon vor einem Sofa, ein bisschen Zuneigung muss doch dort auch mit im Spiel gewesen sein oder war es nur Mitleid?), aber die andere nicht Freundin nennen kannst. Es bleibt die Frage, ob man immer gnadenlos ehrlich sein muss, mir gefällt dein Schweigen!
    herzliche Grüße, Ulli

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    1. Natürlich war es mehr als Mitleid. Oder Mitleid im echten Wortsinn. Ich denke deine Frage kann man mit nein beantworten. Ehrlichkeit ist fein, aber manchmal – dann wenn sie verletzen würde und keinen wirklichen Sinn macht – auch einfach unnötig. Zumindest in diesem Fall, würde ich das heute so sehen.
      Herzliche Grüße
      Mitzi

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