Corona Homeoffice XXX

Wie geht es Ihnen im Homeoffice? Sind Sie dort noch immer, jetzt dauerhaft oder vielleicht nie gewesen? Gut zwei Drittel meines privaten und beruflichen Umfeldes sitzt wie ich noch immer zu Hause und wenn man uns fragt, ob wir uns mittlerweile daran gewöhnt haben, antworten wir mit einem klaren Jein. Einer nicht repräsentativen Umfrage zufolge wurde von gut der Hälfte meiner Freunde die Küche zum Büro erklärt. Der offensichtliche Vorteil – die Nähe zu Kühlschrank und Kaffeemaschine – ist dabei eher nebensächlich. Viel öfter ist es der verzweifelte Versuch, durch das Arbeiten am wackligen Küchentisch, den beruflichen Alltag wenigstens Ansatzweise vom Privatleben zu trennen. Mit etwas Phantasie kann man sich dort vorstellen in der Gemeinschaftsküche eines Büros zu sitzen. Selbstgespräche und ein Hang zum Selbstbetrug unterstützen das geborgene Gefühl. Die andere Hälfte sitzt im Wohnzimmer und gibt an, sich noch immer regelmäßig mit den Füßen im Kabelsalat unter dem Tisch zu verheddern. Für ein paar Wochen Pandemie haben sich nur die wenigsten Kabelbinder zugelegt. Ich selbst gehöre zu den wenigen Glücklichen, die ein Arbeitszimmer besitzen. Eines für das man ebenfalls etwas Phantasie benötigt um es als solches zu erkennen. Bis vor einem Jahr war es ein völlig sinnloser Zwischenraum zwischen Flur und Schlafzimmer ohne Fenster und Heizung. Wunderbar für Bücherregale bis unter die Decke, aber ansonsten nicht zu gebrauchen. Jetzt steht dort noch mein Schreibtisch. Der…Sie ahnen es….verzweifelte Versuch die Arbeit wenigstens räumlich etwa vom Privatleben abzugrenzen. Ob es funktioniert? Natürlich nicht. Weiterlesen

Googeln Sie nicht!

Ich bin wirklich froh, dass es mir schon immer herzlich egal war, was man als Frau tragen soll oder tragen darf. Wie 9 von 10 meiner Freundinnen bin ich mehr oder weniger dem Mainstream hinterher geschwommen und hatte meist einen Mann an meiner Seite, der Entgleisungen im Bezug auf Kleidungsstücke mit dem Zucken der rechten oder wahlweise linken Augenbraue verhinderte. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag Mode und ich ziehe mich gerne schick an. Ich hege eine ausgeprägte Leidenschaft für Cashmere und versuch mich meiner Körper- und Kleidungsgröße entsprechend ansprechend anzuziehen. Seit ich ein Alter erreicht habe bei dem der Monat nicht vor dem nächsten Gehaltseingang endet, achte ich auf Qualität und freue mich über Dauerbrenner wie meine zwanzig Jahre alte Jeansjacke. Merken Sie was? Ich rechtfertige mich sogar bei Ihnen. Fühle mich genötigt eingangs ein paar Sätze zu schreiben, damit Sie mich nicht für eine völlige modische Entgleisung halten. Bin ich auch nicht. Oder vielleicht doch. Weiterlesen

Googeln Sie mich besser nicht

Dass Google ein mieser Verräter ist, habe ich Ihnen mit meinem allerersten Text bereits verraten. Man muss vorsichtig sein, was die Mutter aller Suchmaschinen dem gemeinen Volk als Wahrheit präsentiert. Von Zeit zu Zeit überprüfe ich daher, was im Internet über mich geschrieben steht. Es könnte ja sein, dass ich eine Karriere mache, von der ich nichts weiß. Lange Zeit fand sich auf Platz eins der Suchergebnisse eine Anwesenheitsliste des Philosophie Wahlfaches der Hochschule München. Ich stand auf Platz eins. Mit den Fehltagen – aber immerhin. Wenn das über zehn Jahre lang der Top Treffer ist, dann darf man einen gewissen Stolz empfinden. Weiterlesen

Drei Dates im Gegenwert eines Badezimmerschrankes

Einen meiner engsten Freunde nenne ich den Besten. Nicht weil er mein bester Freund ist, obwohl er das vielleicht tatsächlich ist, sondern weil er in vielem einfach unschlagbar ist. Er weiß wie wir meine Spüle zerlegen müssen um den Siphon zu reinigen (und wieder zusammen setzen); er kennt sich mit Zeckenbissen aus und hat zu fast allem eine, meistens ziemlich kluge, Meinung, die er auch begründen kann. Weiterlesen

Spinnst Du?!?

Nur wenige Menschen dürfen mich sonntags kurz vor Mitternacht anrufen und das Gespräch mit „Spinnst du?!?“ einleiten, ohne das ich beleidigt bin und auf eine etwas freundlichere Einleitung bestehe.  Mein Exfreund gehört dazu. Es wäre auch sinnlos ihn darauf hinzuweisen, dass ich bereits geschlafen habe und er etwas freundlicher sein könnte. Ich kenne die Antwort und beschränkte mich auf ein „Warum?“ Weiterlesen

Frag mich…..lieber nicht.

Beim Ausfüllen von Fragebögen und Profiltexten bin ich gnadenlos ehrlich. Anonym oder nicht – wer mich fragt, weiß mehr als er wissen wollte. Der Kantinenbetreiber in meiner Firma weiß jetzt, dass sein Salatdressing meinem Vorhaben, drei Kilo abzunehmen, im Weg steht; die GEZ ist über die Radiofunktion meines iPods informiert und im letzten Beurteilungsgespräch hat mein Chef mich darauf hingewiesen, dass eine zusätzliche Zeichnung auf die Frage nach dem Fluchtweg nicht notwendig gewesen wäre. Weiterlesen