Schmetterlinge im Regen

Wo sind Schmetterlinge wenn es regnet? Wissen Sie das? Wir stellten uns gestern die Frage als wir bei über dreißig Grad träge unter dem Sonnenschirm unserer Hütte in den Bergen saßen und das wilde Flattern am Schmetterlingsflieder beobachteten. Neben Schmetterlingen summten und brummten auch reichlich Bienen und Hummeln. Die einzige Bewegung, in der schweren, heißen Luft. Ich hielt es mit den Blättern des Apfelbaums und den Kronen der Baumen, die sich genauso wenig regten wie ich. In der früh bin ich den Berg raufgelaufen und würde ihn am Abend wieder runter laufen. Mittags aber, döste ich im Schatten und atmete Hochsommerluft. Hochsommerbergluft – mit die Beste. Heute regnet es und ich frage mich, wo die Schmetterlinge von gestern wohl gerade sitzen. Wissen Sie es? Haben Sie schon einmal einen bei Regen gesehen?

Ein seltsamer Sommer – gestern Hochsommer, heute Regen mit Pulli in der Wohnung. Wenn es für die Schmetterlinge ok ist, dann aber auch für mich. Gestern am Bahnhof kaufte ich mir im Vorbei gehen ein Buch. Das mache ich immer, an Bahnhofsbuchhandlungen kann ich nicht vorbei gehen. Selbst dann nicht, wenn ich in die Berge fahre und das Buch im Rucksack nach oben schleppen muss. Gestern eines von Elke Heidenreich. Die mag ich. Immer schon. Richtiger…ich mag was sie liest und ein Buch über die für sie wichtigsten Bücher ihres Lebens gefiel mir, obwohl ich ahnte, dass wir uns in vielem einig sind. Gelesen habe ich es noch nicht, nur durchgeblättert. Und das auch nur um mich zu vergewissern, dass „Die Wand“ von Marlen Haushofer erwähnt wird. Sie wird erwähnt und ich stehe vor meinem Bücherregal um nachzusehen, ob sie auch bei mir steht. Obwohl es mein Bücherregal ist, kann ich mir nie ganz sicher sein, dass eines der Bücher sich nicht gerade auf Reisen befindet. Fast alle kommen von alleine wieder, wenn meine Freunde oder meine Familie sie zurück stellen, nur wenige verschwinden dauerhaft. Ich merke es, wenn ich an einer Lücke mehr als einmal mit dem Blick hängen geblieben bin. Dann hole ich mir eine gebrauchte Ausgabe davon und stelle sie ins Regal, weil ich meist nicht wüsste, bei wem es sich gemütlich gemacht hat. Das ist ok, solange ich weiß was in der Lücke stand. Erstaunlicher Weise, weiß ich es immer.

Aktuell fehlt, „Der Name der Rose“ von Umberto Eco. Es reiste zu meiner Nichte und ist dort gut aufgehoben. Wenn es ihr gefällt, hole ich einen Ersatz. Fast immer ist der Inhalt wichtig, nicht die Ausgabe. Nur bei manchen, brauche ich genau das eine Buch, das ich habe. Bei „Die Stadt der Blinden“ zum Beispiel. Das Buch reiste von mir von Elba nach München und gehörte dem mutigsten meiner Freunde. Falls es eine Leihgabe war, sollte ich es nach einem bald viertel Jahrhundert zurück geben. Falls nicht, erinnert es mich an all das, mit dem ich selbst ein Buch füllte. „Herr der Ringe“ kann auch nicht ersetzt werden. Es fiel meiner ältesten und liebsten Freunde in einen Teller Kartoffelsuppe und erinnert mich an einen Abend, den ich auf keinen Fall vergessen möchte. Die Suppe spielte eine untergeordnete Rolle, aber der Rest klebt nicht sichtbar auf dem Einband, deshalb ist sie wichtig – die Suppe. Und Sartre, der muss auch immer wieder zurück kommen, weil einer so viel an den Rand gekritzelt hat, dass mir das Buch mehr über den Leser als den Autoren erzählt.

Es regnet und am Flieder sind heute sicher keine Schmetterlinge. Es ist also ok, dass ich wieder zu Hause bin und statt Schmetterlinge zu beobachten an meinen Regalen entlang gehe und mir Geschichten erzählen lasse ohne auch nur ein Buch aufzuschlagen und zu lesen. Auch das machen Bücherregale, nach ein paar Jahren. Neben den Geschichten in den Büchern, erzählen und erinnern sie an all die Momente in denen sie gelesen wurden oder wie sie den Weg ins Regal gefunden haben. Deshalb habe ich hier noch immer einen etwa fünf Kilo schweren Sammelband von Enid Blyton mit den ungekürzten Ausgaben von „Dolly“ stehen. Dolly, Trotzkopf und eine Handvoll anderer Kinder- und Jugenbücher. Nicht weil diese Bücher „gut“ waren und ich sie je wieder lesen wollen würden. Nein, mit Dolly überlebte ich das Schullandheim und mit dem Trotzkopf die schlimmsten Streite mit meiner Schwester. Auf eine Art haben sie also einen Zweck erfüllt. Von vielen Büchern könnte ich keine vollständige Zusammenfassung des Inhalts geben. Aber von fast jedem weiß ich, wenn ich es gelesen habe und was zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben los war. Immer gibt es Geschichten zu den Geschichten. Selbst wenn es nur ein banaler Einkauf einer Bahnhofsbuchhandlung war. „Hier geht´s lang“ von Elke Heidenreich zum Beispiel wird mich an einen unglaublich heißen Tag erinnern, den ich so herrlich träge wie noch keinen vorher in diesem Sommer verbracht habe. Ein Berg-Zug-Sommer Buch, das leicht nach Schmetterlingsflieder riecht. Irgendwann in den nächsten Woche werde ich es lesen. Vorher aber die Bücher, die ich mir in Genua gekauft habe. Ich war unschlüssig und bat den Verkäufer mir eines seine Lieblingsbücher zu empfehlen ohne zu versuchen, meinen Geschmack zu erahnen. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass er das bei mindestens einem doch gemacht hat, bin ich gespannt. Er hat mir so oft versichert, dass ich sie jederzeit zurück bringen kann, wenn sie mir nicht gefallen, dass eines dabei sein wird, dass wirklich eines seiner Lieblingsbücher ist.

Das könnten Sie übrigens auch machen. Verraten Sie mir ihr Lieblingsbuch. Die Statik meiner Wohnung lässt noch ein paar hundert Bände mehr zu. Hinter mir schüttelt einer den Kopf und widerspricht. Aber der ist Mediziner und kein Statiker, es wird also passen.

Zwei Drittel der Regale….ich sehe hier keine Probleme mit der Statik, selbst wenn die Lücken gefüllt werden.

65 Gedanken zu “Schmetterlinge im Regen

  1. das sieht wirklich sehr manierlich aus, mit einer ausreichenden Zahl an Lücken und keine Doppelreihen und quer drüber gestapelten Büchern. Da passt noch etliches rein. Hast du schon den „Till“ ? Das war eines der letzten Bücher, die ich sehr gern las und an meinen Sohn weiterreichte, der es in höchsten Tönen lobte.

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  2. Ach wie schön, dass es uns Buchliebhaberinnen noch gibt! Manchmal fühle ich mich alleine mit meiner Leidenschaft. „Bücher sind doch unpraktisch, lies doch im Reader“, wird mir gesagt. Nein, es geht nicht nur ums Lesen, sondern um die Bücher-Geschichten! Und darum, sie um mich zu haben……
    Schmetterlinge flattern heute auch im Garten und jetzt frage ich mich zum ersten Mal: „Wo sind sie, wenn es stürmt und regnet?“ War mir bis heute egal. Es gibt also immer wieder Neues zu erkunden. Vielleicht besitze ich ja ein passendes Buch dazu……mal sehen! Liebe Grüße aus dem Wendland! Regine

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    1. Unpraktisch sind sie auf Reisen tatsächlich. Da mag ich den Reader sehr gerne. Aber daheim, gibt es für mich nichts schöneres als eine Seite umschlagen zu können – da ist ein Buch viel schöner. Und wie man sieht, kann ich die, die mir gefallen auch nicht weggeben.
      Viele Grüße ins Wendland.

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  3. Für mich ist das immer wieder faszinierend, wie Leute so ein gutes Gedächtnis haben können. Ich weiß nicht, von wie vielen Büchern ich auch nur annähernd so viel weiß wie du über die deinigen.

    Meine Stärken müssen auf einem anderen Gebiet liegen.

    Gruß zu dir!

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    1. So gut ist mein Gedächtnis nicht. Bei Büchern bzw. woher ich sie habe tatsächlich. Aber ich muss oft ein altes Buch noch mal in die Hand nehmen, um mich vollständig an den Inhalt zu erinnern.
      Und deine Stärken, liebe Clara, die sind nun wirklich nicht zu verachten.

      Liebe Grüße

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  4. Den Dolly- Sammelband habe ich mir auch im Erwachsenenalter gekauft und den Hanni & Nanni-Wälzer genauso. Das war die Erfüllung von Kindheitswünschen, weil ich mir die in der „richtigen“ Zeit zum größten Teil nur zum Lesen geliehen habe.

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      1. Bei mir sind auch Bücher „auf Reisen gegangen“ die nie wiedergekehrt sind.
        Eltern und gewünschte Bücher waren damals eine seltsame Kombination. Aber aus eigener Erfahrung als Mutter weiss ich auch, dass manche Kinder- und Jugendbücher absurd teuer sind und sicher auch waren, das macht es mir verständlicher. Ab einem gewissen Alter konnte man ja wenigstens in die Leihbücherei gehen.

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      2. Teuer waren und sind sie. Ganz oft (wenn ich nicht gerade auf den Zug warte und dort in die Buchhandlung gehe) kaufe ich mir Bücher gebraucht. Auch die Bücherschränke sind toll. Gerade bei Romanen, die man liest, aber nicht unbedingt aufheben möchte. Und natürlich Bücherreien. Die haben mir die Kindheit gerettet 🙂

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  5. Seit ich las, dass die Butleia auch ein Neophyt ist, der sich keineswegs unbegrenzt ausbreiten soll, sehe ich die in meinem Garten mit anderen Augen an. Die Schmetterlinge daran werden ja sogar im schönsten Sommerwetter immer weniger. Die einzigen, auf die ich mich noch verlassen kann, sind Kohlweißlinge und Buchsbaumzünsler!
    Der Schmetterling im naßkalten Regen saß nahe bei mir an einem Holzpfahl. Ich hatte einen halbwegs regensicheren Unterschlupf gesucht und mich dort für einige Stunden wohnlich eingerichtet. Meine Behausung eine Scheune zu nennen wäre eine maßlose Übertreibung. Aber ich wollte ja auch nur das Wetter abwarten. Aus dem Rucksack zog ich eine Thermoskanne Tee. Und eine Sammlung deutscher Balladen – ein Buch muß eigentlich immer mit. Es steht inzwischen wieder im Regal.
    Zwischen den einzelnen Gedichten, zwischen einer Brücke übern Tay, einer ums Morgenrot verzweifelnden Lenore, einem höhnischen König von Babylon nickte ich dem Schmetterling freundlich zu. Ich gehe davon aus, dass er das nicht wahrnahm (und wenn, dann nicht als Höflichkeitsbekundung), aber das ist noch lange kein Grund, unhöflich zu sein!
    Ich habe den Schmetterling nie wieder getroffen. Ich las, dass die Schmetterlinge alle Buchstaben des lateinischen Alphabets auf ihren vielgestaltigen Flügeln tragen. Aber ob der die Balladen erfaßte, so oder so, das weiß ich nicht.

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    1. Nun, dann können wir erahnen, dass auch die Schmetterlinge im Regen Schutz suchen. Das macht Sinn. Ob sie das gesammte Alphabet auf den Flügeln tragen, müsste man recherchieren und das ist tatsächlich schwierig geworden. Auf der Lichtung oben sind noch einige. Zum Glück auch verschiedene und ich habe das Gefühl, dass auch mehr auf meinem Balkon wieder vorbei schauen. Trotzdem werden es deutlich weniger und ich ertappe mich, dass ich mir nicht sicher bin, ob der Zitronenfalter am Samstag nicht vielleicht doch ein Kohlweißling war.
      Diese invasiven Arten sind ein Problem. Oben auf der Hütte ist seit Jahren nur ein Busch, aber das hat nichts zu sagen. Beim Anpflanzen würde ich dann auch nach etwas Schmetterlingsfreundlichen suchen, dass die heimischen Arten nicht verdrängt.

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      1. Ha bestimmt alleine Dolly Hanni und Nanni und die Fünf Freunde und da gab es noch eine Reihe Krimis.
        Und unendlich viele Geschichten in Geschichtenbüchern.
        Ich hab ein riesiges Buch gehabt mit 365 Gute Nacht Geschichten.
        Ich liebte es als Kind.

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  6. Schöne Zeilen sind das, liebe Mitzi. Ein jedes Buch ist ein Lebensabschnittsgefährte. Ein Begleiter, der einem zur Seite steht.
    Mir hat damals „Bella Germania“ sehr imponiert. Genau wie die leisen Töne des Robert Seethalers: Ein ganzes Leben. Oder auch die Dörte Hansen Bücher wie „Altes Land“. Hach, was wären wir ohne Geschichten?
    Hab‘s fein, liebe Mitzi und einen guten Wochenstart!

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    1. Liebe Eva, vielen Dank!
      Als du Robert Seethalers Buch erwähnt hast, bin ich aufgestanden um es zu holen, weil ich mir dachte, dass ich das gerne jemanden zum Geburtstag schenken möchte und es gerne auch selbst noch mal lesen würde. Und – keine Schummelei – es stand genau neben Bella Germania :). Beides ganz wunderbare Bücher. Piccola Sicilia den Nachfolger habe ich bis heute nicht gelesen, weil ich Angst habe das er an Bella Germania nicht rankommt (albern, ich weiß).
      Dörte Hansens Bücher kenne ich aber noch nicht. Deshalb vielen Dank – ich freu mich danach ausschau zu halten. Wir scheinen ja einen ähnlichen Geschmack zu haben 🙂
      Ganz liebe Grüße

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  7. Schmetterlinge schützen sich vor Regen unter Blättern, manchmal Vorsprüngen, zwischen Steinen.
    Ich mag Elke Heidenreich auch sehr gern. Mein Lieblingsschriftsteller ist Max Frisch. Das letzte Buch, das mir sehr gefallen hat, war “Der Gesang der Flusskrebse” von Delia Owens.
    LG Barbara
    PS: was wäre meine Kindheit langweilig ohne Bücher gewesen. Hanni und Nanni waren da wichtige Begleiter.

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    1. Danke für die Schmetterlings-Info. Es ist doch schöner, als zu googeln, wenn man fragen kann.
      Max Frisch ist fein und den „Gesang der Flusskrebse“ kenne ich noch nicht. Ich glaub da gab es einen Flim und deswegen ist mir der Titel bekannt. Buch ist mir aber lieber, ich werde es mir ansehen. Vielen Dank 🙂
      Oh ja….die Zwillinge haben uns über viele langweilige Nachmittage und verregnete Ferien geholfen.
      Liebe Grüße

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  8. Schmetterlinge warten einfach ab, bis das Unwetter vorüber ist. Die Flügel hochgeklappt werden sie vom Regen nicht tangiert. Wäre ja blöd, wenn sie fliegend durch einen überschweren Tropfen zu einer riskanten Notlandung genötigt werden würden… 😉

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  9. Schmetterlinge und Bücher – ein schönes Bild! Solange es keine todlangweiligen Fachwälzer sind natürlich.

    Wo die Schmetterlinge bei Regen hinfliegen, weiss ich leider nicht, aber dafür, dass Sperlinge (oder waren es Grauschnäpper?) sich dicht aneinandergekuschelt in den Baum vor meinem Fenster vor Regen und Starkwind flüchten. Und wohin mein „Oliver Twist“ verschwunden ist, weiss ich zwar, aber das ist über 40 Jahre her und ich habe die kleine Diebin nie wieder gesehen. Mein Gustav Schwab ist auch abgängig, den hat sich meine Schwägerin geschnappt und ward ebenfalls nie wieder gesehen.

    Doch wie du habe ich ausreichend andere Bücher, wenngleich keine so ausbaufähige (!) Bibliothek. Es sind aber immer noch genug Exemplare, zumal ich die meisten inzwischen nicht mehr lese und mit vielen keine andere Geschichte verbinden kann als „gekauft, um über Weihnachten / in den Sommerferien etc. nicht allzu einsam zu sein“. Bis heute sind Bücherfreund:innen meine geistigen Begleiter: König Artus und die Fee Morgana wahrscheinlich die dienstältesten. Inzwischen sind noch jede Menge Fantasywesen, erfundene Rockstars, schottische Clanangehörige und mythologische Figuren dazugekommen.

    An „Hanni und Nanni“ erinnere ich mich ebenfalls gern, ein Mädchen aus meiner Klasse hat ihre Bände grosszügig verliehen. Das erste Buch aus der Leihbücherei war übrigens ein Opernführer – ich hab mich als Kind tatsächlich sehr dafür interessiert, was in so einer Oper passiert. Der Opernführer war dann aber doch nicht so spannend wie „Momo“ und alles weitere von Michael Ende.

    Mein aktuelles Lieblingsbuch ist, wie könnte es anders sein, zwei: Band 2 und 3 einer losen Trilogie von Nina Blazon: „Ascheherz“ und „Der dunkle Kuss der Sterne“. Diese Autorin hat mich mit ihren fantasievollen Geschichten total überrascht und gepackt.

    Noch eine Anregung zum Schluss: Vielleicht solltest du eventuell, um den inneren Statiker des Mediziners zu beruhigen, doch vermehrt auf Taschenbücher und eBooks zurückgreifen. Nur zur Sicherheit!

    Einen vergnüglichen und doch noch halbwegs trockenen Lesesommer wünscht dir

    Eva

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    1. Liebe Eva, mit Fantasy Büchern, kenne ich mich so gar nicht aus. Aber das wäre etwas, um im Urlaub mal rein zu lesen und mich in eine ganz neue Welt entführen zu lassen. Ich glaube meine Bücherregale sind auch nur deshalb so gut gefüllt und viel, Weil ich seit ganz vielen Jahren alleine wohne und mich ausleben kann 😉
      In diesem Fall ist es herrlich, keine Kompromisse eingehen zu müssen. Und mit der Statik hast du auch völlig recht. Um die mache ich mir zwar keine Sorgen, aber Taschenbücher sind deutlich günstiger und für mich oft genauso schön. In jedem Fall sind sie leichter, als die medizinischen Fachbücher, Die bei einem Zusammenleben in die Regale wandern würden.
      Liebe Grüße

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      1. Ach, liebe Mitzi, Fantasyliteratur ist mittlerweile ein riesiges Gebiet und hat leider auch jede Menge off-the-mill-Bücher hervorgebracht. Falls du Tipps möchtest, gebe ich dir gerne welche; mein wichtigster wäre aber der: Ich lese mich von Zeit zu Zeit durch die Genrelisten und Empfehlungen bei LovelyBooks oder Goodreads: immer die miesesten, ein paar mittlere und ein paar Topbewertungen. Wenn ich dann noch Lust auf das Buch habe, passt es meistens ganz gut. 🙂

        Das Alleinleben ist bezüglich des häuslichen Bücherbestands Fluch und Segen zugleich! Und das einzig Doofe an TB ist ja, dass sie mit der Zeit zum Zerfallen neigen. Eins meiner liebsten und ältesten, einen Roman über Henry V, bevor er König wurde, kann ich mittlerweile nur noch sehr, sehr vorsichtig öffnen und müsste es eigentlich reparieren.

        Medizinische Fachbücher? Ich bitte dich, was ein anständiges Arzty ist, hat den Inhalt doch im Kopf! Höchstens der Pschyrembel dürfte bleiben, vertretungsweise sozusagen…

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      2. Liebe Eva,

        danke für den Tipp der Empfehlungen. So handhabe ich es auch ab und an. Ich lese mich da mal ein bisschen ein und bin gespannt was ich finden werden 🙂
        Ja, das mit dem Verschleiß der Taschenbücher stimmt. Vor allem wenn sie viel gelesen werden. Manchmal habe ich für mich besondere Bücher nach dem Lesen dann gebunden gekauft. Ansonsten lebe ich mit den Gebrauchsspuren 😉 Hilft ja nichts.
        Deine Einschätzung zur Fachliteratur gebe ich weiter ;). Ich habe noch nicht eines von ihnen aufgeschlagen. Wer weiß, vielleicht steckt hinter dem Einband doch ein Roman von Stephen King.

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      3. Der Horror im medizinischen Fachbuch – vielleicht gar nicht so weit hergeholt… 😉

        Gebrauchsspuren gehen ja noch, aber wenn ein TB buchstäblich aus dem Leim geht und die einzelnen Seiten davonflattern, ja, dann sind aus Büchern fast schon Schmetterlinge geworden. (Dieses Bild ja jemand so ähnlich gezeichnet.)

        Viel Spass beim Suchen und Finden der zu dir passenden Lektüre!

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      1. Hab jetzt die Kurzbeschreibungen von fast allen ihren Büchern gelesen – und das sind ja eine Menge Bücher! – und bin beeindruckt, wie interessant die alle klingen. Wenn sie auch so interessant zu lesen sind, werde ich leider, leider diesen wunderschönen Blog nicht weiter verfolgen können… 😉

        Andererseits, nein, das wäre zu schade!

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      2. Also wenn ich die Tipps diesen Sommer lese, dann gibt es hier erst mal eh nix zu lesen 😉
        Ich freu mich sehr über all das was zusammen gekommen ist. Meine Freunde und Bekannte haben auch noch einiges beigesteuert.

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  10. Liebe Mitzi,

    Deine Eingangsfrage: „Wo sind Schmetterlinge wenn es regnet? Wissen Sie das?“ kann ich lepidopterologisch nicht beantworten, mag aber eine schmetterlingskundliche Laienfrage zurückgeben: Könnte es sein, dass sich die Schmetterlinge bei Regen oder anderen Wettereignissen in einen Bauch begeben?

    Nun zu Deiner schönen Betrachtung der Bücherregale, Inhalte und Nachfragen. Bei Deiner Erwähnung von Umberto Eco, „Der Name der Rose“ bleibe ich schon kleben. Kürzlich sahen wir mit dem Freundeskreis in unserem Programm-Kino „Meisengeige“ den Dokumentarfilm, freundliche Empfehlung:

    „Umberto Eco – Eine Bibliothek der Welt“
    Regie: Davide Ferrario im Kino ab: 21.03.2024
    Produktion: Italien (Italy) Dokumentation, FSK 080 Min
    Die Privatbibliothek von Umberto Eco öffnet ein Fenster zu einem magischen Kosmos.
    Meterhohe Regale, gefüllt mit über 30.000 zeitgenössischen sowie 1.500 antiken und seltenen Büchern: Nach dem Tod Ecos gewährte seine Familie dem Regisseur Davide Ferrario, der zuvor mit Eco auf der Kunstbiennale zusammengearbeitet hatte, exklusiven Zugang zu diesem literarischen Schatz.
    Ursprünglich sollte der Film lediglich die Bibliothek vor ihrer Übergabe an den italienischen Staat und dem damit verbundenen Umzug dokumentieren. Doch daraus entwickelte sich weit mehr. Der Film taucht ein in die inspirierenden Gedankenwelten des renommierten Philosophen und Schriftstellers sowie seiner Weggefährten. Dabei entfaltet sich nicht nur ein faszinierendes Porträt von Umberto Ecos Gedächtnis, sondern auch ein tiefer Einblick in das kollektive Gedächtnis der Welt.
    Diese Dokumentation verwebt auf einzigartige Weise die Geschichte der Bibliothek mit den philosophischen Reflexionen Ecos und schafft so ein beeindruckendes Zeugnis über die Kraft von Literatur, Erinnerung und dem Erbe der Menschheit.

    Meine gelesene Ausgabe vom Namen der Rose würde ich nicht gerne vergeben. Der Baudolino steht ja bei Dir im Fach. Und die weiteren, gelesenen Roman-Bände von Eco würde ich Dir vertrauensvoll ausleihen.

    Schöne Sommerzeit und Grüße

    Bernd

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    1. Heute ist Umberto Ecos Buch wieder bei mir eingezogen. Ich habe es mittags in der Buchhandlung gesehen und mitgenommen. 🙂 Es gehört einfach in mein Regal.

      Vielen, vielen Dank für den Hinweis auf den Film. Ich würde ihn sehr gerne sehen und vielleicht gibt es ihn einmal online oder vor Ort. Von dir so fein beschrieben, dass ich es gerade bedaure nicht gleich heute Abend schauen zu können. Aber…. es wird ihn wohl auf DVD geben und dann sehe ich ihn mir auf jeden fall an. Der Trailer auf YouTube hat mir schon mal gefallen.

      Viele Grüße und schöne sommerliche Stunden
      Mitzi

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  11. Den Briefwechsel zwischen Max Frisch und Ingeborg Bachmann, da hast Du ordentlich was zu lesen – man kann immer mal darin stöbern…

    Ich will ja nicht angeben, aber ich besitze bedeutend mehr Bücher und Lücken gibt es praktisch keine in meinen Regalen: im Gegenteil da steht viel alter Lesestoff schon in Zweierreihen (verliehen wird bei mir auch nichts mehr, der Schwund war mir auf Dauer einfach zu groß).

    Schmetterlinge suchen sich ein trockenes Plätzchen in alten Bäumen, an Felsvorsprüngen bzw. in Höhlen oder unter Blättern, es können mitunter Dachböden oder Keller sein, so kommt man auch gesund über den Winter… 🙂 Zitronenfalter haben sogar eine Art Frostschutz im Blut, der sie Minus-Temperaturen überstehen lässt.

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    1. Das hat nichts mit angeben zu tun und die Zweierreihen kenne ich gut – man muss den Platz schließlich füllen und suchen. 😉
      Frisch und Bachmann…..danke für den Tipp. Hätte ich mir so vielleicht nicht geholt, da mir Briefwechsel aber schon ganz oft sehr gefallen haben, bin ich gespannt.

      Und ebenfalls vielen Dank für die Info zu den Schmitterlingen. Besonders der Frostschutz der Zitronenfalter ist interessant.

      Liebe Grüße

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  12. Liebe Mitzi,

    ich bin hier bisher stille und begeisterte Leserin und was ich bei Dir finde, ist immer wieder auf irgendeine Art bereichernd. Danke!Bücher, die bei mir im Regalfach „Essenz“ stehen und mich ein Leben lang in Facetten begleiten werden, sind:

    Arbeit und Struktur – Wolfgang Herrndorf

    Fight Club – Chuck Palahniuk

    Der Prophet – Khalil Gibran

    Alle drei Bücher haben etwas mit meiner Einstellung zum Leben gemacht und mich tief beschäftigt.Herzliche GrüßeNelia

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    1. Liebe Nelia,

      vielen, vielen Dank. Dafür, dass du hier mitliest und für die Bücher. Alle drei kenne ich nicht. Und alleine schon, der Hinweis, dass sie jemanden – dir – etwas bedeuten und beschäftigt haben, macht mich neugierig.

      Ich schreibe sie mir in mein Notizbuch und werden sie mir anschauen. Ich bin gespannt.

      Liebe Grüße
      Mitzi

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  13. Ein toller Text über Bücherregale, Bücher und Schmetterlinge. Haben Bücher und Schmetterlinge etwas gemein, mal davon abgesehen, dass sie oft rumfliegen? In deinem Text passen sie nämlich ganz harmonisch zusammen, so, als müssten Schmetterlinge und Bücher unbedingt zusammen betrachtet werden.

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  14. Welch toller Zufall, liebe Mitzi: vor einer guten Woche waren wir noch in den Allgäuer Bergen unterwegs, und genau dort ist mir auch, als wir von einem ordentlichen Regen überrascht wurden, diese Frage in den Sinn gekommen: was machen Schmetterlinge bei Regen?
    Was ich künftig aber nicht mehr mache, wenn ich in die Berge fahre, das weiss ich nun: ich nehme keine Bücher dorthin mit, deren Handlung an der Nordsee spielt. Das passt einfach nicht zusammen. Vor zwei Jahren hatte ich Hemingways alten Mann und das Meer mit an den Atlantikstrand Fuerteventuras genommen: das passte mitsamt Wind- und Wellengeräuschen und dem Geruch von Meer perfekt.
    Liebe Grüße nach Bayern!

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    1. Wie recht du hast, Lo.
      Für ganz viele Bücher gib es den passenden Ort oder die passende Zeit sie zu lesen. Der Atlantik mit all seinen Geräuschen, Gerüchen und Eindrücken ist sicher herrlich um mit Hemingway in See zu stechen.

      Liebe Grüße

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  15. Das ist vermutlich eine logische Konsequenz, die beiden Bücher nebeneinander zu stellen. 😃 Der Beschenkte wird sich freuen. Es ist ein tolles Buch!
    Ich habe Piccola Sicilia gelesen. Es ist sehr schön, aber es kommt nicht an Bella Germania ran. Vermutlich, weil man München gut kennt und Italien eben auch. Was
    gäbe es da passenderes als Bella Germania? 😉
    Das stimmt! Dörte Hansen passt sehr gut in die Bücherreihe.
    Ganz liebe Grüße von Bücherwurm zu Bücherwurm!

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  16. Die Mitte der Welt von Andreas Steinhöfel. Für immer und immer. Und natürlich Der Herr der Ringe. Und ein bisschen auch: Gut gegen Nordwind. Das sind deswegen die liebsten, weil ich immer wieder drin lesen kann. Und dann gibt so so viele die mich berührt haben. Und schändlicherweise als digitale Geschichten nie denselben Stellenwert bekommen werden, der Platzmangel Exemplare zum anfassen aber einfach nicht zulässt…

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    1. Vielen, vielen Dank.
      Sie sind beide auf meine Liste gekommen – ich bin gespannt.
      Der Herr der Ringe steht hier. Aber ich habe ihn viel zu lange nicht mehr gelesen. 🙂
      Platzmangel ist ein gutes Argument für digitale Bücher. Auch wenn ich Papier liebe…am Ende sind es die Worte.

      Ganz lieb Grüße

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  17. Hallo liebe Mitzi,

    wieder ein so so toller Text von dir. Ich freue mich über jeden davon.

    Lieblingsbücher gibt es einige: Das Alphabethaus, Gut gegen Nordwind, Die Frau des Zeitreisenden, PS: Ich liebe dich, Der Schatten des Windes, Sommerschwestern, Die Zeit davor …

    Ich wünsche dir einen zauberhaften Sommer und weiterhin schöne Gedanken beim Beobachten der Schmetterlinge.

    Liebe Grüße Katrin

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  18. Ich habe auch noch dringende Leseempfehlungen:
    Frank McCourt – Die Asche meiner Mutter | Tag und Nacht und auch im Sommer | Ein rundherum tolles Land. Alle drei. Lebenslinien und Lebenseinsichten, die man nicht wieder vergisst.
    Und, bedeutend kürzer, Christoph Meckel – Licht
    Ich könnte noch endlos weitermachen, habe so viele Lieblingsbücher, daß mir inzwischen zwei Kellerräume quasi mit Bücher vollgelaufen sind, und ich heute sehr froh bin über den Reader. Weitere Bücher müßten hier mit dem Hammer eingeschlagen werden – ein Schicksal, das man ihnen ersparen möchte. Irgendwann hatte ich mal überschlagen, daß ich jedes Jahr etwa 200 Bücher lese, eher mehr als weniger. Entsprechend nennt mich der Freundeskreis eine Lesefräse. Vor dem finanziellen Kollaps retten seit Jahrzehnten die Büchereien und seit ein paar Jahren die Onleihe. Und der Traum meines Lebens ist eine Großwohnung mit Raum für eine Bibliothek, am Liebsten mit Kamin, gemütlichen Sesseln und einer Recamière. 🙂

    Privatier müßte man sein …

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    1. Vielen lieben Dank! 🙂
      Die Asche meiner Mutter habe ich – aber das Buch könnte ich diesen Sommer noch mal lesen. Die anderen kenne ich nicht und freue mich über den Tipp!
      Ich umgehe die Ausgaben indem ich fast alle Bücher gebraucht kaufe und auch vieles ausleihe. Letzteres hält meine Wohnung auch davon ab, Probleme mit der Statik zu bekommen ;).

      Ach ja….eine Bibliothek. Und genau wie du es beschreibst ist eine wunderbare Vorstellung. Bis dahin wenigstens die Bücherregale, an denen ich auch sehr hänge.

      Danke und liebe Grüße
      Mitzi

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