An manchen Tagen wünschte ich, dass ich mir alles was ich schreibe nur ausdenke und dass all das nichts mit meinem realen Leben zu tun hätte.
Dann hätte ich den Text von letzter Woche längst veröffentlicht. Ein alter Freund, der mir sehr am Herzen liegt, erkennt sich darin vielleicht wieder und ich hätte mich längst melden müssen. Ich sollte ihn also unbedingt anrufen, da ich ja offensichtlich an ihn dachte. Und das bevor ich den Text veröffentliche.
Den anderen kann ich nicht veröffentlichen, weil Paul – der Nachbar Paul – den Blog mittlerweile kennt und über den letzten Artikel schon nur bedingt schmunzeln konnte. Keine Balzgeschichten mehr von Paul. Außer ich gebe ihm einen anderen Namen, was nun wirklich nicht mehr geht.
Und einen anderen Artikel habe ich gerade gelöscht. Eine wunderschöne Geschichte, aber nicht meine. Eine die abgeändert nicht schön klingt und die schön klingend, nicht mir gehört.
Ich werde heute also alte Freunde anrufen, Paul mit Eis bestechen und mich auf Geschichtensuche in den Biergarten setzen. Eigenen Geschichten. Eigentlich könnte ich dann auch auf unsere Hütte fahren. Haben Sie von den Bären in den bayerischen Bergen gehört? Unsere Hütte ist direkt da. Würdne Bär und ich uns treffen, dann hätte ich etwas zu erzählen. Oder ich versuche meine Blumenkästen außen am Balkon zu befestigen und mir passiert dabei ein Unglück. Dann müsste ich besagten Freund sofort und unmittelbar anrufen und könnte dann auch direkt den Text online stellen. Da geht es um versehentliche Morde und so ein Blumenkasten….
Vielleicht beginne ich mit dem Eis für Paul. Das ist ungefährlicher.
Wie ich das kenne, die besten Geschichten nicht erzählen zu können, aus Respekt vor den Personen, deren Geschichte es ist und die ich nacherzählend verstümmeln würde! Durch meine Arbeit als Aufstellerin werden mir ja die absonderlichsten, dramatischsten Geschichten zugetragen – gestern eine, die wahrhaftig den Erzähler in mir herausfordert. Geht aber nicht, muss Geheimnis bleiben.
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Oh ja…ich bin sicher, dass du auch sehr viel zu erzählen hättest. Wir machen das aber schon richtig, dass wir fremde Geschichten bei ihren Besitzern lassen. So etwas kann man sich vielleicht noch erzählen, wenn man sich gegenüber sitzt, aber auf einen Blog gehören sie nicht. Leider manchmal.
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Leider ist das Schreiben von Geschichten immer etwas delikat, wenn man von Berufs wegen viel mit Menschen und ihren Geschichten zu tun hat. Eine Geschichte kann noch so gut erfunden sein, es wird immer jemanden geben, der meint, sich irgendwie darin wiederzuerkennen. Das ist wohl genau so unvermeidlich wie die Frage, wo der Autor oder die Autorin selber in der Geschichte aufschienen 😅
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Stimmt – das lässt sich nicht vermeiden und damit muss man wohl leben. Ich kann mich da nicht beklagen und es ist zum Glück nur selten der Fall. Nur meine Familie fragt mich manchmal wann ich dies oder das eigentlich gemacht oder erlebt hätte. Da kann ich ihnen aber auch meist sagen…im Bus 😉
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Ojemine! Das klingt irgendwie schwierig… 😥
Vielleicht begreift Paul ja irgendwann, dass ein Mann, der deutlich über *räusper* ist und heftig auf die *hust* zugeht, nun mal einen, sagen wir, höheren Erheiterungsfaktor hat als ein Teenager mit entsprechendem Benehmen. Aber nun ja, lass dir das Eis schmecken und dich bitte nicht von Bären fressen. Ich würde den Blog schon sehr vermissen! Und deine Freunde dich sicherlich ebenfalls, du gehst ja im Grossen und Ganzen doch recht pfleglich mit ihnen um.
Herzliche Grüsse
Eva
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Es wäre zu wünschen, dass er das begreift. Aber bei Paul dauern die Dinge manchmal länger.
Vom Bären halte ich mich fern 😉 Ich läge ihm bestimmt auch viel zu schwer im Magen.
Liebe Grüße
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Bitte keine Futterexperimente mit bayrischen „Problembären“, ja?!
A propos Futter: Ist es dir gelungen, den schönen, aber teilweise unausstehlichen Paul herunterzukühlen? Oder hast du ihn mit einem Blumenkasten erwischt? 😬
Natürlich ist es unfair, dass ich mich unbekannterweise über Casanova 2.0 lustig mache. Gerne würde ich ihm zurufen: Nicht böse sein, lieber Pfau, ich bin ein Einsiedlerkrebs und kann leider nicht Radschlagen. Nur lesen. Am liebsten Mitzis kleines Tierlexikon… 🥹
In der Hoffnung, dass eure Freundnachbarschaft wiederhergestellt ist und dein Strafverteidigerfreund dir grünes Licht für die mysteriöse Mord(s)geschichte gibt, grüsse ich dich mit erwartungsvoll gezückter Lesebrille.
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An der Balzfront ist es ruhiger geworden. Da der Mai aber erst begonnen hat, vermute ich, dass einer der Protagonisten gerade im Urlaub ist. Oder sich irgendwas eingefangen hat – ich sehe die beiden nur einzeln 😉
Einsiedlerkrebse finde ich übrigens toll. Das passt zu mir auch viel eher als ein Pfau.
Oh ja…die Freigabe ist nah und sobald ich hier etwas ruhe habe…..ok, sobald ich nicht mit der Nachbarin am Wein oder Kaffee trinken bin…kommt sie 🙂
Liebe Grüße 🙂
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Ah, die Trinkgelage mit der Nachbarin – daraus entstehen doch bei dir gelegentlich auch sehr hübsche Anekdoten. 😃
Bei mir im Haus verbindet uns über die gemeinsame Adresse hinaus nicht viel, das finde ich manchmal ein bisschen schade. Dafür lebt hier zum Glück auch keine Frau Obst…
Na dann, trinken wir auf den Mai, möge er sein aphrodisierendes und inspirierendes Werk tun! 🍻
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Gepflegte Gelage 😉
Es hat alles Vor- und Nachteile. Aber ich find es schon schön im Haus auch „Bekannte“ zu haben. Wichtig ist nur, dass man auch die Tür zumachen kann ;).
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Ich glaube nicht, dass dir der/die Bär(in) etwas täte, zumindest wenn Du dich richtig verhältst. Mir geht die allgemeine Wolfs- und Bären-Hysterie in den Medien mächtig auf den Wecker. Diese Tiere halten sich tunlichst von uns fern! Auch eine Bache wird ihre Jungen verteidigen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Und bitte wünsche dir nicht, dass mal ein Wildschwein sauer auf dich ist: das kann nämlich richtig übel werden. Es sollen, wie ich immer mal wieder lese, jeden Sommer Bauern von ihren eigenen Kühen oder Stieren erdrückt werden. Verbietet man deshalb die Viehhaltung? 😛 Nein, Spaß beiseite !
Ja der Paul: ich dachte schon kurz,
ob er diese Geschichte lustig finden
wird, aber wahr ist sie natürlich… 😉
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Das glaube ich auch nicht. Der ist doch heilfroh, wenn ihm keiner auf den Pelz rückt und macht eh einen Bogen um Menschen. Genauso wie Wölfe.
Du bringst es auf den Punkt. Eine Bache mit Jungen…die ist richtig gefährlich und die Chancen eine solche zu treffen gar nicht mal so gering. Oder Kühe mit Kälbern…die begegnen einem oft und da sollte man einen Bogen machen. Obwohl das im Grunde friedliche Tiere sind.
Sie ist wahr. Aber unter uns…wie immer mischen sich da ganz viele Beobachtungen ;).
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Bären und manche anderen gelten als gute Zuhörer und als sehr geduldig mit dem Autor (auch was die – beispielsweise italienische – Grammatik angeht). Bis ihnen etwas mißfällt. Dann sollte man auf ausreichend Abstand zum pelzigen Kritikus Petz halten.
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Wie in Tausendundeiner Nacht könnte man den Bären womöglich beschäftigen. Dann müssten wir aber auf deinen Fundus zurück greifen und ich würde neben dem Bären zuhören.
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Ich schau mal,ob ich eine Mitzi – Bären Einschlafgeschichte parat hab. – Apropos: ich arbeite am Scheherazade – Titel, demnächst wird hier 1000 und bald darauf 1001 vorne dran stehen!
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Ich bin gespannt 🙂
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eine gute idee! ich würde ungern auf balzgeschichten vom paul verzichten (das klingt wie schulgeschichten vom franz – und die waren auch sehr bereichernd in meinem leben)
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Die Geschichten vom Franz kenne ich nicht. Aber der Titel allein schon klingt schön. Ein Kinderbuch?
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ja – von der wundervollen christine nöstlinger. noch mehr zu empfehlen: gretchen sackmeier.
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Schon wieder ein Problem-Bruno in Bayern…? 😉
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