Hör´n Sie mal VIII

Manchmal bleibt Frauen gar nichts anderes übrig als zu schreiben. Früher, weil man sie sonst nicht hörte oder weil man ihnen sprechend den Mund verboten hat. Dann taten sie es heimlich. Oder aber sie versuchten zu beweisen, dass sie es ebenso gut wie ihre männlichen Kollegen konnten. Oft nahm man sie nicht ernst und sie hatten es wohl alle um einiges schwererer als wir heute.

Mein Schreiben wird von niemandem beschränkt. Im Gegenteil, ich kenne einen der mag das besonders gerne. Vor allem, wenn es dazu führt, dass ich ihm ein kleines bisschen weniger erzähle. Er mag es zum Beispiel gar nicht, wenn ich kurz vom Einschlafen noch zu erzählen beginne. Dann wünscht er sich, ich würd´s halt aufschreiben und ihn nicht vom Schlafen abhalten. Oft mach ich das, aber manchmal muss ich es ihm erzählen, weil es ein ganz wichtiger Gedanke ist. Dann sag ich zu ihm:

Und wenn auch Sie nicht wollen, dass ich erzähle und es schön fänden, wenn ich es aufschreibe….hier bitte.

6 Gedanken zu “Hör´n Sie mal VIII

  1. Ist ja ziemlich genau eine Kombination der Szenerien, die sich bei zwei meiner Kandidaten auftaten: beim Überlebenskünstler der „letzte Mensch“ und beim Paar das Sichabschließen gegen den Rest der Welt. Offenbar ist es ein Archetyp.

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    1. Offenbar. Ich hab noch längst nicht alle Kandidaten bei dir nachgelesen. Aber ich bin dabei. Diese Interviews und Doris Gespräche mit diesen so unterschiedlichen Figuren… Einfach nur toll und ich lese es wahnsinnig gern.

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  2. Ähnliche Gedanken sind mir auch immer wieder einmal untergekommen, liebe Mitzi: wir benutzen unzählige Dinge so selbstverständlich, und, wenn wir auf einer einsamen Insel stranden würden, wären wir nicht in der Lage, uns die einfachsten Mittel herzustellen, mit denen wir über- oder weiterleben könnten. Feuer beispielsweise: wir müssten schon wissen, wie ein Feuerstein aussieht und wie man ihn findet. Vielleicht hift eine Glasscherbe…, was wäre, wenn wir uns verletzen, krank werden. Wie machen wir uns Licht, Kleidung, Werkzeug?
    „Mit Dir auf einer einsamen Insel…“, das geht sicher – für ein paar Tage, die Romantik würde bald schon schwinden, um den Notwendigkeiten Platz zu machen.
    Ein toller Beitrag, liebe Mitzi!
    Liebe Grüße aus der Zuvielisation… 😉
    Lo

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    1. Ja gell, ein interessantes Gedankenspiel. Wenn man es sich ein bisschen zurechtbiegen kann wie ich es in der Erzählung mache, dann hat es ganz viel romantisches und schönes. Die Realität, würde mich aber sehr sehr schnell einholen. Die einsame Insel also, ist für mich nicht wirklich erstrebenswert. Oder jedenfalls nicht nach der ersten Woche 😉

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  3. Natürlich habe ich die geschriebene Fassung gelesen und gesehen, dass ich heute so ähnlich kommentieren würde wie damals. Also ertrage ich doch lieber auch die Leute in meiner Umwelt, die nicht so toll sind, aber ich muss mich nicht um lebenserhaltende Dinge kümmern.

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    1. Wenn ich mir das vorstelle, dann macht es sogar Spaß sich um diese lebenserhaltenden Dinge zu kümmern. Aber das wahrscheinlich nur in der Fantasie. Wäre es Realität, dann würde ich vermutlich ganz schnell scheitern.

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