Sr. Gundelindis wusste es schon immer

Über lange Jahre unterrichtete Schwester (Sr.) Gundelindis an meiner Schule Deutsch. Andere Klassen wechselten die Lehrkraft, nur wir behielten in Deutsch immer Sr. Gundelindis. Vermutlich, weil kein anderer die Nerven hatte, meine Aufsätze und Erörterungen zu lesen. Sie waren nicht schlecht aber sie waren, Zitat Sr. Gundelindis: So schlampig und ungepflegt wie meine tintenverschmierten Finger.

Gute Noten bekam ich trotzdem. Eine meiner liebsten Schwestern der Schule, drückte beide Augen zu, wenn es um meine Flüchtigkeitsfehler ging. So wie Sie. An dieser Stelle eine große Entschuldigung für all die Tippfehler, die fehlenden Buchstaben, Satzzeichen, grammatikalisch nicht existente Zeitformen und Buchstaben, die in Wörter nicht hineingehören, weil sie den Sinn verändern.

Meist habe ich hierfür eine Person die mich auf Twitter verfolgt und meine Tippfehler großzügig thematisiert. Nun scheint aber auch sie aufgegeben zu haben und ich muss eine andere Lösung suchen. Et voila!
Um Sie zu entlasten und damit Sr. Gundelindis nicht recht behält – sie bat mich nie einen Beruf zu wählen, in dem ich viel schreiben müsse – habe ich den Besten meiner Freunde als Lektor engagiert. Er weiß es noch nicht, aber er hat gestern Nacht die Arbeit aufgenommen und das werte ich als Vertragsunterzeichnung. Das Entgelt hat er schließlich auch schon festgelegt. 5 Minuten Lachen pro Korrekturschleife.  

Ab jetzt wird alles besser.

 

33 Gedanken zu “Sr. Gundelindis wusste es schon immer

  1. Liepe Mitzi!

    Pitte sagen sie ihrem Froind, das er auch maine Fähler korigiehren soll. Ich bin zwar der Annsicht das ich nieh welche mache, aber mann kann sich jah nie sicher seihn.
    Fielen Dannk.

    Hertzliche Grühse
    Mallybeau
    PS: Ich vinde das sie vehlerloß schreiben! 🙂

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  2. Es kommt aber immer auch irgendwie auf die Umstände an – also hier das „fast…gestorben.“ Der Tod ist ja eine Situation, die erfahrungsgemäß durchaus lange währt. Ausgesprochen selten ist jemand einfach mal kurz eine halbe Stunde tot. Und wenn etwas „wäre,“ was lange währte, wenn es wäre, darf man durchaus „währe“ schreiben. 😉

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  3. Wer bei mir Fehler findet, darf sie behalten.
    Ein lieber Freund pflegte unter jede E-Mail eine lange Reihe Buchstaben zu tippen – als Ersatz für die im Text fehlenden.

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  4. In der Grundschule hieß es immer „Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich!“ Das konnte man sich gut merken, aber leider hinten (wo es sich reimt) besser als vorn (wo es sich nicht reimt), weil ich war mir nie sicher, ob es jetzt „Wer nämlich mit h schreibt … oder etwa „Wer nähmlich ohne h schreibt …“. Das beschwerte meine Schulzeit für viele Jahre. Nun im Alter habe ich ein Schneehasenproblem, weil ich mir nicht merken kann, wie man weiss (als Farbe) schreibt. Ich weiss es nie, obwohl schon so oft nachgeschaut!

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  5. dazu fällt mir reinhard meys „der unendliche tango der deutschen rechtschreibung ein“ 😀 .

    mein jungfrau-aszendent ist ja normalerweise recht pingelig und pedantisch, was die nutzung der deutschen sprache angeht (abgesehen von beistrichen, die sind meine große achillesferse), aber bei menschen, bei denen die geschichten so aus dem herzen sprudeln, stört die eine oder andere schludrigkeit gar nicht 🙂

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  6. Sei beruhigt, auch andere „leiden“ unter ihrer etwas unorthodoxen Rechtschreibung.
    Als wir wohl zum 50. Klassentreffen uns unserer „Heldentaten“ in der Schulzeit rühmten, wurde ich von einer Klassenkameradin, Lehrerin von Beruf, gefragt: „Sag mal, warst du damals eigentlich eine echte Legasthenikerin?“ Wollte ich es eigentlich so genau wissen? Wohlgemerkt, zu meiner Schulzeit kannte man das Krankheitsbild Legasthenie noch gar nicht.
    😀

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  7. Ich habe festgestellt, immer wenn ich jemanden auf Rechtschreib- oder Tippfehler aufmerksam gemacht habe, sind mir selbst anschließend zwei unterlaufen. Seitdem lasse ich das und konzentriere mich so gut wie möglich auf meine eigenen Schreibfehler.

    P.S. Die Idee mit der Reihe „Ersatzbuchstaben“ unter dem Txt finde ich gut! Ich möchte sie aber gerne noch mit einem Sack voller Satzzeichen ergänzen! 😉

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    1. Bemerkt, das ist hoffentlich der Schlüssel. Da sind einige, aber solang meine Texte dem Leser trotzdem Freude machen oder sie sie einfach nicht bemerken, ist wohl noch alles ok.

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