Der Grantler schmunzelt gnädig

Einer der schönsten Gerüche: Holz. Das schönste Licht in einem Raum: Sonne, die durch große Fenster scheint. Beides traf gestern zu und eigentlich hätte der schlaksige, grantige Mann mit dem wirren Haar, alleine schon deshalb lächeln müssen. Tat er nicht. Er macht es nie, wenn ich mit dem Schlüssel in der Hand den langgezogenen Raum im Erdgeschoss seines Geburtshauses betrete. Egal wie fein die Holzdielen duften, egal wie herrlich sich die Frühlingssonne, in der Holzvitrine spiegel…er bleibt grantig und schaut missmutig auf die, die da reinkommen und sich zwischen seinen Fotos und Zitaten an der Wand treffen. Mittlerweile geht mir ein Lächeln von ihm nicht mehr ab. Der Valentin grantelt und ich lächele. Wegen der Sonne, wegen dem Holzgeruch und vor allem, weil ich endlich wieder einmal hier in der Au sein darf. Es wäre mir wurscht gewesen ob ich oder ein anderer liest, aber ehrlich gesagt ist es schon besonder schön, dass ich es sein darf und dass der Robert vom Münchner Theater Südsehen dabei ist. Den mag ich mindestens genauso gern wie Holz und Sonne. Ob er sich über diesen Vergleich (ohne weitere Erklärung) freuen würde weiß ich nicht. Sicher aber ist, dass er sich über das Publikum genauso freut wie ich.

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Setzen Sie sich zu mir

Manche der Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, würde ich zu gerne einmal „in echt“ erleben. Aus Neugier. Weil ich sie mag. Oder weil ich wissen will, ob sein Blog den Menschen spiegelt oder reine Fiktion ist. Es gibt viele Gründe jemanden kennen lernen zu wollen und ein paar gute, sich am Ende doch nicht zu treffen, weil vielleicht gerade das sich „nur über die Blogs kennen“ seinen ganz besonderen Reiz hat.

Mir fällt aber kein einziger Grund ein, Sie nicht herzlich nach München zu einer Lesung von mir einzuladen. Für viele zu weit, wer aber in der Nähe ist und Zeit und Lust hat. Kommen Sie vorbei und setzen Sie sich neben mich. Ich nehme Sie mit in die Tram und wir fahren ein bisschen durch München.

Nächsten Samstag um 18:00 Uhr unter dem charmanten (nicht) Titel: Stehn´S doch nicht so deppert im Weg rum. Details hier:

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Falentin nicht Walentin – Herrschaftszeiten!

Du, ich hab´s g´schafft, sagte ich gestern um viertel nach zehn und setzte mich im Schneidersitz auf den Mauervorsprung der Mariahilf Kirche, hinter der ich zur Schule gegangen bin. Der mutigste meiner Freunde lehnte vor der Kirche San Zeno in Verona und saß doch irgendwie neben mir. Ohne uns zu verabreden schaffen wir es oft, an ähnlichen Orten zu sein, wenn wir uns anrufen. Dann sitze ich am Starnberger See, während er gerade am Lago Maggiore einen Parkplatz sucht. Oder wir sitzen beide am Balkon. Ich in München und er in Genua oder Neapel. Der mutigste meiner Freunde gehört zu den Menschen, die ich anrufe, wenn ich eigentlich mit niemanden reden mag und doch einem etwas erzählen möchte. Weiterlesen