Nur ein Hefezopf – U-Bahn Gedanken

Heute steht es sich nicht gut an der U-Bahnstation. Die Schulter an Schulter wartenden Menschen wollen genauso schnell nach Hause wie ich. Es fehlt das beständige Lachen und Schreien der Schulkinder, das nervt und zugleich unbekümmert klingt. Ich will nach Hause. Möchte nichts mehr lesen, nichts mehr hören und  auch gerne etwas weniger denken. Nach Hause und wenigstens bis zu den Nachrichten nichts mehr hören. Weiterlesen

Nicht erinnern

Früher glaubte ich, dass meine Erinnerungen nur mir gehören. Ich alleine könne bestimmen welche Erlebnisse in den Schubladen meines Gedächtnisses aufbewahrt werden und nur ich würde entscheiden, wann darin gewühlt werden darf. Heute weiß ich, dass das Öffnen einer Penatencreme-Dose reicht, um hilflos von Erinnerungen überflutet zu werden. Ich weiß auch, dass man stundenlang ertrinken und dabei weiter atmen kann. Man kann bis ganz auf den Grund der Schublade sinken, sich im Seegras vergessener Gefühle verstricken und erst durch das Klingeln des Telefons wieder auftauchen. Es ist ganz einfach. Und ganz grässlich. Weiterlesen

Eine Hütte im Wald

Wenn ich die Herbstsonne vor meinem Fenster auch um neun Uhr noch aussperre und ein Tag auf dem Sofa eine wenig verlockende Vorstellung ist, dann bin ich krank. Dann mag ich keine Bücher, keinen Radio und keine Ablenkung. Dann will ich nur schlafen. Kann ich es nicht, rolle ich mich wie ein kleines trotziges Kind ein und warte schmollend bis es besser wird. Am besten lässt man mich dann in Ruhe. Krank und nicht zu gleich ungeduldig und missmutig sein, kann ich nur an einem Ort. Einer kleinen Hütte in den Bergen. Weiterlesen