Nasser Hund

Es riecht ganz leicht nach nassem Hund. Ich mag das und sage es dem, der leicht danach riecht. Entschuldigend zieht er sich den Pullover über den Kopf und wirft ihn über die Armlehne des Sofas. Das ist gut, denn jetzt kann ich mich leicht dagegen lehnen und den Geruch nach nassem Hund weiter in aller Ruhe einatmen. Nasse Hunde selbst riechen weniger angenehm nach nassem Hund. Der wirklich schöne „Nasser Hund Geruch“ kommt von einem Wollpullover der einen ganzen Tag lang auf einer Skipiste getragen wurde und gehört zu den aussterbenden Gerüchen. Seit dem Aufkommen von Funktionswäsche stirbt der mir so vertraute Geruch langsam aus. Es gibt immer weniger Menschen die sich an sonnigen Tagen einen dicken Wollpullover überstreifen und damit die Piste herunter sausen. Ich mache es noch. Ich besitze auch keine Funktionsskiunterwäsche. Ich fahre mit T-Shirt und einem dickem Rollkragenpullover aus Wolle unter der Jacke. Auch bei schönem Wetter landet immer etwas Schnee darauf und wenn er schmilzt, dann riecht es fein nach nassem Hund. Seltsamer Weise riechen die Pullover, wenn sie von Männern getragen werden noch angenehmer. Man darf ihnen nur nicht sagen, dass sie nach nassem Hund riechen, sonst kommen sie am Ende noch auf die dumme Idee, sich Funktionssportkleidung zu kaufen. Weiterlesen

Schlaflos hellwach

Es gibt wenige Dinge, in denen ich besser als andere Menschen bin. Schlafen gehört dazu. Ich schlafe effizienter als jeder andere, den ich kenne. An Wochenendtagen erkenne ich ohne die Augen zu öffnen, ob es sich lohnt die frühen Morgenstunden zu nutzen. Ist das Wetter schlecht, drehe ich mich um und schlafe noch einige Stunden weiter. Ist es gut, schlage ich die Decke zurück und bin sofort hellwach. Perfekt sind sieben dreiviertel Stunden Schlaf. Dann sehe ich morgens nur etwas zerzaust aus. Bekomme ich weniger, bin ich zwar hellwach und fühle mich fit, sehe aber nicht unbedingt so aus. Die Grenze der Vorzeigbarkeit liegt bei fünf einhalb Stunden. Weiterlesen