Advent…und grad erst is doch die Wiesn vorbei gegangen. Es liegt an meinem fortschreitenden Alter, dass die Monate jedes Jahr schneller rennen, sagt mein Freund. Und am rasenden Verfall – körperlich und geistig -, dass wir nicht mehr belastbar sind, meint mein Nachbar Paul. Mein Freund hat recht, Paul nicht. Paul ist seit Monaten in der Midlifcrises. Das ist schlimm – für ihn. Und wunderbar für mich. Ich habe nämlich endlich neues zu erzählen. Auch von Herrn Meier und im Bus hab ich auch Dinge erlebt. Herrlich. Nachdem ich mich die letzten eineinhalb Jahres etwas leer geschrieben hatte und es hier ruhiger wurde, ist endlich wieder mehr passiert und ich freu mich auf nächstes Jahr. Wenn im Leben nämlich nur noch Alltag passiert, dann ist das für eine so faule Autorin wie mich unangenehm. Eine wie ich denkt sich ja nichts aus, sondern erzählt nur. Wenn also bei Paul nichts mehr passiert und mein Freund und ich wunderbar harmonisch vor uns hinleben, dann gibt es für mich nichts zu schreiben. Aber es geht aufwärts. Die Männer in meinem Umfeld erkennen, dass sie keine „jungen Männer“ mehr sind. Das ist lustig zum Beobachten…Sie werden sehen. Erstaunlich auch, denn eigentlich sind sie das seit fast 20 Jahren nicht mehr, aber wie wir wissen, brauchen die…die Männer…manchmal länger um festzustellen, dass auch sie altern. Wir Frauen merken das schneller. Meist, weil es uns ein aufmerksamer Mann (ungefragt) mitteilt.
Erzähl ich Ihnen alles nächstes Jahr. Jetzt recycle ich aber noch meinen Adventskalender von 2022. Der war nämlich so viel Arbeit, dass Sie den jetzt noch mal hören müssen. Oder Sie tun so als würden Sie ihn hören. Schwindeln müsssen Sie nicht. Das mach ich schon genug, indem ich den Männern hier versichere, dass sie noch gut in Form sind.
Beginnen wir vielleicht doch mit einer kleinen Schwindelei: Heute ist der 1. Dezember. (Stimmt nicht, aber gestern hatte ich keine Zeit). Und mit der Aussage, dass mir der Jahresendstress nichts ausmache. Und dass, ich überhaupt nur selten gestresst und am durchdrehen bin.
Da können Sie wirklich jeden fragen. Ich bin…. ok, fragen Sie vielleicht doch lieber nicht. Oder erst nach den Feiertagen.
Und wenn Sie über meine Ruhe und Gelassenheit lieber lesen, als sich diese ins Ohr brüllen zu lassen, dann können Sie das hier.
Und weil heute schon der 2. Dezember ist geht es gleich weiter.
02.12.2024
Alles andere als objektiv ist einer meiner Lieblingstexte bei Lesungen. Der über den Atem von München. Ich schrieb ihn an einem saukalten Abend an dem ich nach einem Essen mit Freunden nach Hause gelaufen bin und auf dem Heimweg mehrere Umwege gemacht habe, weil meine Stadt so schön ist.
Viele Städte sind schön, keine Frage. Besonders schön werden sie aber, wenn man in ihnen aufgewachsen ist, sie irgendwann langweilig und älltäglich fand, sie verlässt und dann beim „Heimkommen“ merkt, dass sie doch schön sind. Schön, vertraut und mit dem Gefühl von „Daheim“ verbunden.
Sollten Sie von außerhalb nach München kommen und die Gelegenheit haben, die Stadt nachts zu erkunden…machen Sie es. Und wenn Sie in München wohnen und die Stadt in und auswendig kennen…dann biegen Sie in der Altstadt einfach mal wieder ab. In die kleinen Gassen und…aber das wissen Sie ja eh.
Und auch diesmal hier zum Nachlesen.

Du hast mich zwar aufgehalten, liebe Mitzi. Aber Ich habe beide Tondateien mit Genuss gehört. Mir gefällt der erste, weil du so wunderbar zu schildern verstehst, wie du im chaotischen Büroalltag „Fels in der Brandung“ bist, aber so nach und nach enthüllst, dass du das gar nicht bist, wären da nicht die Baldriantropfen, die deine Kollegin heimlich in deinen Tee tut.
Die Münchner Impressionen ließen mich mit dahinbummeln, ein Schlendern wars mehr und ab und zu interessiertes Aufmerken. Das alles so warmherzig und humorvoll und gar prächtig gelesen. Vielen Dank!
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In diesem Fall freut es mich, lieber Jules, dass ich dich aufgehalten habe. Die Büro Geschichte ist nun schon so alt, aber jedes Jahr wieder aktuell. Der Dezember bringt mich fast immer an meine Grenzen. Die Kollegen wissen es mittlerweile.
Liebe Grüße
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Vielen Dank, Mitzi, für Deine Geschichten und Aufnahmen. Frohe und angenehme Adventszeit und spätestens ab 15. Dezember einen allgemeinen Weihnachtsfrieden! wünscht nach München aus Nürnberg herzlich Bernd
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Das wünsche ich dir auch, lieber Bernd. Eine schöne, ruhige und friedliche Adventszeit.
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Wenn Du, liebe Mitzi, den Krimi (also Kap. 4) vom Sonntag, 1522., Feuerteufelei, auch noch liest, dann wirst du feststellen, dass auch ich im Advent angekommen bin. Wenn auch dies Jahr auf eine zu den Weltläufen passend grausige Art, die die Flammen etwas höher schießen läßt als das eine freundiche Lichtlein (Dabei fällt mir ein: Gehen die Kinder noch zum Martinsumzug? Insbesondere die Knaben? Da inzwischen in den Laternen langweilige LEDs sind und es gar keinen Sinn und Spaß mehr macht, spätestens, allerspätestens auf dem Nachhauseweg mit den Laternen zu fechten und zu sehen, welche zuerst Feuer fängt…). Und dass ich auch nicht eigentlich etwas erfinde. Sondern mit die Versatzstücke aus der großen und kleinen Welt zusammenklaue. Man könnte auch die Nachrichten hören und die Kommentare dazu, dann hätte man auch schon die Geschichten. Wir bringen sie nur in lesbare Form, gestalten sie etwas ansehnlicher.
Dass die Jahre schneller purzeln stimmt. Eindeutig läuft die Zeit schneller ab. Außer im Wartezimmer des Arztes, das vielleicht deshalb bei Älteren so beliebt ist, weil sie denken, dass die Zeit dort nicht zählt und sie dem knochigen Typen mit der Sanduhr ein Schnippchen schlagen können. Aber ob das die ganzen ausgehusteten Keime dort auch wissen?
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So langsam sind wir alle im Advent angekommen (ich hoffe ich komme noch zeitnah…was für ein schlimmes Wort…dazu den Feuerteufel zu lesen. Post it ist geschrieben).
Ne, Martinsumzüge gibt es nicht mehr. Die heißen wenn dann jetzt Laternenfest. Ich verstehe den Gedanken dahinter, finde aber, dass man auch eine andere Lösung hätte finden können. Eine die auch echte Kerzen beinhaltet. Ich z.B. war so was von stolz, wenn meine Laterne nicht abbrannte…das Gefühl kann kein LED LIcht hervorzaubern.
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„Je älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit“, sagte mein Sohn. Er war damals elf Jahre alt…
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Mit elf schon richtig erkannt. Hoffentlich ahnt er nicht, wie sehr das noch an Tempo gewinnt 😉
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Ja, zum Glück gibt es Blogs, die die nahende Weihnachtszeit verkünden.
Ich selbst stopfe seit Monaten Lebkuchen in mich hinein, werde dicker und dicker und würde mich nicht wundern, stünden bereits die Osterhasen vor der Tür… 😉
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Ich bin solchen Blogs und Nachbarn mit Weihnachtsbeleuchtung auch immer dankbar. So konnte ich meinen Kalender hier auch schon am 2.12 starten 😉
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ich freu mich schon auf kommende ubahnfahrten mit deinen geschichten im ohr. und auf neue geschichten im nächsten jahr.
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Ich mich auch. Komm gut rüber in das neue Jahr. Ganz liebe Grüße
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