„Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.“ Sagt Pippi Langstrumpf und könnte gar nicht richtiger liegen. Pippi sagt auch: „Ja, die Zeit vergeht und man fängt an, alt zu werden. Im Herbst werde ich zehn Jahre alt und dann hat man wohl seine besten Tage hinter sich.“
Hier kann ich sie beruhigen. Die besten Tage verteilen sich auf viele Jahrzehnte mehr. Sanft in die Altersweisheit gleitend (gerne können Sie die Weisheit auch streichen, denn mein Umfeld meint, ich würde konsequent darauf achten ohne diese zu altern) stelle ich aber auch fest, dass man das dasitzen und vor sich hin schauen in manchen Lebensphasen verteidigen und sich hart erkämpfen muss. In der meinen zum Beispiel, schleichen sich Gewohnheiten ein, die mir gar nicht gefallen. Angefangen von „das mache ich bei Gelegenheit“ über „müssten wir wirklich mal machen“ bis hin zu „hätten wir eigentlich machen sollen“. Beim Fensterputz ist das nicht wild. Der wartet geduldig. Bei anderen Dingen (den jungen Hund von Freunden besuchen, bevor er kein junger Hund mehr ist) ist das gar nicht gut. Der Hund ist ein blödes Beispiel und Ihnen fallen bestimmt einige andere Dinge ein, die man machen will, machen möchte und dann doch irgendwie verpasst oder noch immer nicht in Angriff genommen hat.
Meine ganz persönliche Liste wird im Moment etwas zu lang. Zu viele Freunde, die ich längst wieder anrufen und sehen wollte. Zu viele Dinge in meiner Wohnung die ich machen möchte (und ich kann Ihnen versichern, dass es sich hierbei nicht um Putzen handelt) und einiges worauf ich unheimlich viel Lust aber oft zu wenig Zeit habe. Und auch wenn ich nicht wie Pippi Sorge habe, dass meine besten Tage vorbei sind, möchte ich diesen Sommer für alles nutzen, was hinten über gefallen ist. Zeit dafür habe ich. Richtig viel sogar…..sofern ich den Rechner, Handy und Tablett zur Seite lege. Nicht ein bisschen, sondern konsequent. Bis Ende September werde ich mein Handy nur noch zum Telefonieren, zum Schreiben von Nachrichten und Musikhören nutzen. Ich werde Sommerferien machen und mich in den nächsten Wochen an meinem zehnjährigen Ich orientieren. Lesen, über Wiesen laufen, Baden, Radfahren, Radio hören und mit der Hand schreiben. Ideen sammeln, das Notizbuch füllen und mich endlich auf die Suche nach dem verschwundenen Herrn Mu machen. Er lebt, keine Sorge, Herr Meier hat ihn gesehen, aber er sitzt nicht mehr an der Bushaltestelle. Mit offenen Augen durch den Sommer taumeln und versuchen nichts halbherzig oder zwischen Tür und Angel zu machen. Ich glaube es ist nötig.
Sommerferien hatte ich nicht mehr seit ich 16 bin. Sie wahrscheinlich auch nicht, es ist also normal, sich nach ihnen zu sehnen. Und falls mein Chef und meine Kollegen wider erwarten hier landen…..natürlich arbeite ich die nächsten Monate und ja, ich werde in der Arbeit auch den Computer nutzen. Aber sonst…sonst bin ich jetzt erst einmal weg.
Ich freue mich auf Sie und Euch im Herbst. Und wenn es so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann werde ich mich auf den Herbst und das schlechte Wetter freuen, um bei Ihnen zu lesen was es alles neues gibt. Und zu erzählen habe ich dann hoffentlich auch etwas.
Einen schönen Sommer und liebe Grüße
Mitzi


Ja, ja und ja! Nun sitze ich hier, „habe Rücken“ (Jules) und kann weder liegen noch sitzen und schon gar nicht den Sommer genießen. Auch ich bin drauf und dran, eine Sommerpause einzulegen, ABER wenn ALLE so denken würden, wäre hier bald gar nichts mehr los. Oder sollten wir eine gemeinsame Sommerpause verabreden? Wie Schulferien, wo alle in verschiedene Richtungen streben und sich am Ende des langen Sommers schon fast wieder in den Schulbetrieb zurücksehnen? (ist mir übrigens nie passiert, aber ich las davon).
Andererseits, mein Leben als Rentnerin, dazu noch am Meer, ist ja sowieso wie Ferienzeit…
Du siehst, ich bin noch unschlüssig.
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Rückenhast du? Wie unangenehm. Ich hoffe er renkt sich schnell wieder ein. Ganz egoistisch unterstütze ich natürlich deinen Gedanken, dass irgendwer (in diesem Fall nicht ich) die Stellung halten sollte. Obwohl…wir könnten auch alle gemeinsam eine Pause einlegen. Überall der gleiche Text „Wegen Sommer geschlossen“. Ein netter Gedanke.
Am Ende der Sommerferien habe ich mich übrigens tatsächlich jedes Jahr wieder auf die Schule gefreut. Es hielt nicht lange an, aber doch…ich hab mich gefreut. Hier weiß ich schon, dass ich mich Ende September darauf freuen werde, den Rechner hochzufahren und wieder mit dem Schreiben zu beginnen. Mal sehen ob ich es überhaupt aushalte.
Liebe Grüße ans Meer und alles Gute für den Rücken!
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Dankeschön für die guten Wünsche! Falls du es nicht solange aushältst: um so besser für uns! 🙂 Viel Freude an der Computer-Auszeit!
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Ja, kann ich alles nachvollziehen, nur ist aus meiner Sicht der Sommer mit seiner Gluthitze hauptsächlich zum Faulenzen, Baden, Reden, Lesen …. geeignet und nicht zum Aufarbeiten von irgendwelchen immer wieder verschobenen unangenehmen Aktivitäten. Im Winter ist es dann natürlich zu kalt dafür. Was im Frühling und Herbst dagegen spricht, wird mir schon noch einfallen 🙂 🙂
Ein tolles Kirschenfoto übrigens ! Und einen laaaaaangen, erlebnisreichen Sommer wünsche ich dir !
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Das kann ich sehr gut verstehen und das meiste, was ich machen möchte geht genau in die Richtung. Sommerabend mit Freunden und Familie, den Stapel Bücher lesen, mein eigenes Buch endlich überarbeiten, zur Ruhe kommen usw.
Die unangenehmen Aktivitäten (von denen es eine lange Liste gibt) werden im Herbst bestimmt immer noch auf mich warten 😉
Danke – das Kirschenfoto war das erste, das ich hier gepostet habe. Warum weiß ich gar nicht mehr.
Liebe Grüße und auch dir einen schönen Sommer!
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Na dann, liebe Mitzi, dir einen schönen Sommer, wo auch immer *lächel*
HG vom Lu
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Danke, lieber Lu. Den wünsche ich Dir auch. Bis bald und viele Grüße
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🙂 🙂 🙂
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Du: „… denn mein Umfeld meint, ich würde konsequent darauf achten ohne diese zu altern)“ Und wieder mal muss ich sagen: „Typisch für Ziehtöchter!“
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…ich ahnte, dass dir der Satz gefällt 🙂
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Du machst das goldrichtig! Geniesse den Sommer und viel Spass🤗
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Danke :). Auch dir einen schönen Sommer und bis zum Herbst.
Liebe Grüße
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Liebe Mitzi, ich möchte in den Chor einstimmen und dir ebenfalls wunderschöne Sommerferien wünschen! Und solltest du im Laufe des Faulseins zu faul sein zum Faulenzen oder Sehnsucht nach uns haben oder uns unbedingt etwas erzählen wollen, würde dir das bestimmt niemand übelnehmen. 😁
Buone vacanze e cari saluti da
Eva
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Danke!!! Anche per te. Un estate bellissimo per te. Ci vediamo. Saluti
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Leider hatte die Pippi so recht. Sie wurde nicht älter als 10, die einen begannen ihr (ausgerechnet!) vorzuwerfen, sie wäre wegen ihres Vaters mißglücktem Königstitel Rassistin, die anderen hielten ihr ihren anarchischen Lebenswandel, der so gar nicht zur Leistungsgesellschaft paßt, vor. Ja, gerade auch in Schweden! Man könnte meinen, überall nur noch Extreme. Und kein Platz mehr für Pippi, Mitzi…
So komme ich einfach dazu, dass ich dir die nötige Gelassenheit zum einen und dann zum anderen auch sonst unbeschwerte, schöne Ferien wünsche. Auch wenn wir nicht mehr 10 sind, wie lange ist das her, so doch Jahrzehnte, und was ist denn zuletzt der Unterschied? Die besten Jahre, die besten Augenblicke sind immer da, wenn man Gelegenheit und Muse hat, in die Wolken zu blicken oder auf Wellen und zu sagen: Ja, halt das, was die Pippi gesagt hat!
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Aber Pippi ist doch zurück ins Tackatuckaland wo ihr Vater mittlerweile – von einer Demokratie gewählt – ähm….Kanzler oder ähnliches ist. Er ist so still wie unser Olaf, darum hört man von ihm nichts mehr.
Du siehst…mein Hirn läuft schon sehr auf Sparflamme. Allerdings noch gut genug um die schöne Wahrheit in deinen letzten Sätzen zu erkennen. Mit Blick in die Wolken, liebe Grüße
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Schau in die Wolken. Ob Pippi oder Peter Pan, sie werden nie erwachsen und tun es dir gleich, schauen hinaus und hinauf, vorzugsweise wie Huck mit einem Grashalm im Mund, und sehen dem Wolkentheaterspiel zu.
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liebe mitzi, das klingt nach einem tollen projektplan. ich freu mich allerdings schon sehr, wenn du zurückkommst – und was du zu erzählen haben wirst. herrn mu vermisse ich in deinen geschichten auch schon länger. ich fühle übrigens fast die wiesen unter deinen nackten zehen, über die du in der abendsonne spazierst…
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Ich sehe (jetzt erst): die Kirsche, die du pflückst, ist größer als der Baum, als der Mensch. Die Kirsche, die du genießt: sie ist größer als alles. Sie ist die Welt.
Genieße sie!
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Ich wünsche einen schönen Sommer. Egal wie das Wetter ist – Sommer ist auch eine Frage des Wollens :). hg und hoffentlich bis im Herbst
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Danke dir. Den bzw. einen schönen Spätsommer wünsche ich dir auch. Liebe Grüße
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