Autunno IV

Genua ist eine meiner liebsten Städte in Italien. Meiner Freundin erkläre ich, dass sie… und stocke, wie ich immer stocke wenn ich den Charme und die Schönheit dieser Stadt erklären möchte. Ein bisschen wirkt sie auf mich, als würde hier alles stranden, was sonst keinen Platz gefunden hat. Das ist sicher nicht richtig, aber die Stadt ist eben das was Hafenstädte meistens sind. Ein Schmelztiegel und eine wunderschöne, fremde und vertraute Mischung aus ganz vielem.

Vom Tankwart der keiner war, von der Garage die selbst für mich mehr einem Höllenschlund als eine Einfahrt glich und all dem Rest, erzähle ich Ihnen wenn ich zurück bin.

9 Gedanken zu “Autunno IV

  1. Ach ja, Genua! Dort ließ ich die Haupthandlung meines Romans „Schwanenwege“ spielen, obgleich ich noch nie dort gewesen war. Als ich alles geschrieben hatte, fuhr ich hin und strich durch die Stadt auf der Suche nach meinen fiktiven Orten. Das war ein höchst spannendes Abenteuer. Noch nie habe ich mir eine Stadt auf diese Weise erschlossen: nach dem eigenen inneren Bild und nach literarischen Hinweisen und Stimmungen, insbesondere Nietzsches „Neuer Columbus“
    Der neue Columbus

    Freundin! – sprach Columbus – traue

    keinem Genueser mehr!

    Immer starrt er in das Blaue –

    Fernstes lockt ihn allzusehr!

    Fremdestes ist nun mir teuer!

    Genua, das sank, das schwand –

    Herz, bleib kalt! Hand, halt das Steuer!

    Vor mir Meer – und Land? – und Land? —

    Stehen fest wir auf den Füßen!

    Nimmer können wir zurück!

    Schaun hinaus: von fernher grüßen

    Uns Ein Tod, Ein Ruhm, Ein Glück!

    Gefällt 2 Personen

    1. Ein spannender Ansatz und ich glaube, dein Blick auf die Stadt ist so noch im einiges intensiver gewesen. Danke für das Gedicht. Columbus begegnet mir hier ständig. Meinen Morgenspaziergang führt mich meist an seinem Geburtshaus in Cogoleto vorbei.
      Hast du deinen Roman veröffentlicht?
      Liebe Grüße

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