Corona Home Office VI

Drei Tage war es schön und gemütlich den ganzen Tag im Schlafanzug, mit ungekämmten Haaren und dem knielangen Pullover des Freundes zwischen Bett, Sofa und Küche zu pendeln. Es hatte etwas von dem Gefühl einer Achtjährigen, die mit Papa alleine zu Hause ist und gemeinsam mit ihm Mamas Regeln bricht. An Tag vier fehlt die Mama, die einen strafend ansieht und erst ins Bad und dann zum Aufräumen schickt. Da mich niemand schickt und ich alleine wohne, musste ich es selbst machen. 

  • Alle Wintersachen sind gewaschen
  • Alle Frühlingssachen aus dem Schrank sind gebügelt
  • Die Legokisten der Nachbarskinder sind nach Themen sortiert. 
  • Die Zwischenräume aller Tastaturen in meinem Haushalt wurden mit Wattestäbchen gereinigt

Meine Mutter wäre mit meinem Achtjährigen Ich sehr zufrieden und würde mir jetzt erlauben zu spielen. Ich habe es uminterpretiert und mir ein Glas Wein gegönnt. Eines, dass ich fernmündlich mit dem liebsten meiner Freunde aus Italien getrunken habe. Gin, Gin! Andrá tutto bene. 

Heute werde ich jedes einzelne Buch abstauben. Wenn Sie meine Wohnung kennen, dann wissen Sie, dass der Tag damit ausgefüllt ist. 

Wenn Ihnen die Decke auf den Kopf fällt, dann spiel ich für Sie kurz die Mama. Also, ja das nervt, aber so viel Zeit wirst du in den nächsten Jahren vermutlich nicht mehr haben. Wenn also keine Kinder rumrennen, die Aufmerksamkeit braucht, dann hopp. Wir haben Zeit geschenkt bekommen. Zeit…das was uns letztes Jahr immer fehlte. *Klugscheißermodus aus. 

6 Gedanken zu “Corona Home Office VI

  1. Nee, mir die geschenkteZeit nun mit Putzerei verderben – das geht mir gegen den Strich. 😉 Allerdings habe ich mich heute morgen dabei ertappt, wie mein Blick kritisch die Wohnung durchstreifte, am ungeputzten Fußboden haftete, die großen Blumentöpfe auf den Balkon beäugte, die zum Teil nur vertrocknetes Zeug enthalten…..Aber nee, lass man, hat ja Zeit. Viel Zeit…..

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    1. Recht hast du! Ich bemerkte bei mir, dass ich begann mir mein Nest hübsch zu machen. Weniger die Langeweile, die ich eh selten habe, als vielmehr der Wunsch, es mir schön und gemütlich zu machen.
      Liebe Grüße

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  2. ich habs tatsächlich geschafft, noch nix sinnvolles zu tun die letzten tage, während ich überall von so überaus erwachsenen tätigkeiten lese wie dokumentenmappe aufräumen, gläser polieren, fenster putzen… ich denke, mangels home office bin ich da noch nicht angekommen.

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