Neunuvierzig

Es heißt, sie sind vom Aussterben bedroht. Die Münchner Originale. Wenn man an Rudolph Mosshammer, Karl Valentin und den einen oder anderen berühmt, berüchtigten Wiesnwirt denkt, dann ist das sicher richtig. Der Gedanke an die schwindenen Unikate und ihre deutlich blasseren Nachfolger, stimmt ein wenig traurig und lässt einen fast sentimental auf die vergangenen Jahrzehnte mit all ihren schillernden Persönlichkeiten blicken. Wenn Sie mich fragen, dann ist die Sorge dennoch unbegründet, weil es sie natürlich noch gibt – die Münchner Originale. Jene, die man nicht im Fernsehen sieht, die – etwas moderner – kein Instagram und Twitter haben und all die, denen kaum ein Mikrofon unter die Nase gehalten wird. Das wirkliche Münchner Original ist unsichtbar und verschwindet solange in der Masse, bis es seinen Auftritt hat. Erst dann breitet der zunächst unscheinbare Paradisvogel seine Schwingen aus, landet – oft unbeabsichtigt – auf der Bühne und kann sich eines aufmerksamen Publikums sicher sein. Geklatscht wird am Ende selten, getratscht schon mehr und geschaut ganz sicher immer. Großes Theater ganz umsonst. Der Spielplan nicht zu erahnen, aber selten enttäuschend. Nur ein wenig Geduld muss man haben und etwas Zeit, die kann man sich bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen vertreiben kann.

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