Zum Kotzen! Oder heulen…

Mal was Neues, sagt sie, die neben mir geht und alleine diese drei Worte, diese kleinen, harmlosen Worte reichen mir, um zu ahnen, dass ich gleich an die Decke gehen werde. Sie und ich, wir passen nicht zusammen. Im Ansatz ja, aber in der Tiefe nicht. Sie und ich, das sind zwei gleiche Pole die sich abstoßen, obwohl oder eben gerade weil sie sich ähnlich sind. Zwei Menschen, die als Duo nicht funktionieren, sich mit einem Puffer und im neutralen Gebiet aber eigentlich mögen. Ohne Puffer knallt es und obwohl ich es hasse, wenn wir streiten, weil ich Streit an sich verabscheue, reicht ihr „mal was Neues“ um mich abrupt innehalten zu lassen. Mal was Neues, wiederhole ich und frage, womit zum Henker sie die letzten zwanzig Jahre ihres erwachsenen Lebens verbracht hat. Es kommt viel zu unfreundlich und viel zu scharf über meine Lippen und ich verfluche mein aggressives Ich, das so – gottlob – nur selten und fast nie ungefiltert heraus bricht.  Weiterlesen

Marketing kann ich – II

Marketing kann ich. Wirklich, ich bin gut darin. Dass ich in diesem Bereich nicht arbeite hat viele Gründe – unter anderem eine ausgeprägte Abneigung gegen zwölfstündige Arbeitstage und schlecht bezahlte Praktika bis kurz vor Renteneintritt habe. Ich versuch mich lieber als Autorin. Da weiß man, dass man ab und an 16 Stunden vor einem monoton blinkenden Cursor sitzt und eh nix verdient. Aber können würde ich Marketing durchaus. Das sag ich auch meinen Freunden, wenn sie Unterstützung benötigen oder – was häufiger vorkommt – ich der Meinung bin, dass ihnen ein wenig Hilfe nicht schaden würde. Marketing Unterstützung im Freundeskreis hat  den Vorteil, dass man Ratschläge kurz und knapp und ohne ausgefeilte Präsentationen oder Analysen erteilen kann. Verstehen die ja eh nicht, wenn ich lang und breit erkläre, was da gerade falsch läuft. Die brauchen etwas, das sie sofort umsetzen können und jemanden der ihnen kurz und bündig, und klipp und klar sagt, was Mist ist. Knapp kann ich auch gut. Ende letzten Jahres hat mir ein Bekannten aus Unizeiten den Link zu seiner Homepage geschickt und gefragt, was ich von der Seite halte. Unser WhatsApp Chat ist ein gutes Beispiel für qualitative, auf das wesentliche reduzierte Hilfe:

„Und? Was hältst du davon?“
„Nix.“
„Warum?“
„Du sprichst die falsche Zielgruppe an.“
„Die hab ich dir doch noch gar nicht gesagt.“
„Latent aggressive Fremdgänger und narzisstische Blender mit Hang zum Destruktiven?“
„Okaaaay…..“ Weiterlesen