Neunuvierzig

Es heißt, sie sind vom Aussterben bedroht. Die Münchner Originale. Wenn man an Rudolph Mosshammer, Karl Valentin und den einen oder anderen berühmt, berüchtigten Wiesnwirt denkt, dann ist das sicher richtig. Der Gedanke an die schwindenen Unikate und ihre deutlich blasseren Nachfolger, stimmt ein wenig traurig und lässt einen fast sentimental auf die vergangenen Jahrzehnte mit all ihren schillernden Persönlichkeiten blicken. Wenn Sie mich fragen, dann ist die Sorge dennoch unbegründet, weil es sie natürlich noch gibt – die Münchner Originale. Jene, die man nicht im Fernsehen sieht, die – etwas moderner – kein Instagram und Twitter haben und all die, denen kaum ein Mikrofon unter die Nase gehalten wird. Das wirkliche Münchner Original ist unsichtbar und verschwindet solange in der Masse, bis es seinen Auftritt hat. Erst dann breitet der zunächst unscheinbare Paradisvogel seine Schwingen aus, landet – oft unbeabsichtigt – auf der Bühne und kann sich eines aufmerksamen Publikums sicher sein. Geklatscht wird am Ende selten, getratscht schon mehr und geschaut ganz sicher immer. Großes Theater ganz umsonst. Der Spielplan nicht zu erahnen, aber selten enttäuschend. Nur ein wenig Geduld muss man haben und etwas Zeit, die kann man sich bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen vertreiben kann.

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Sendlinger Wahnsinn

Kennen Sie das Sendlinger Tor in München? Es handelt sich hierbei um das südliche Stadttor der historischen Altstadt und wenn Sie München als Tourist besucht haben, dann sind Sie sicher daran vorbei gekommen. Das erste Mal im Jahr 1319 als Ausgangspunkt für den Weg nach Italien urkundlich erwähnt, steht es vermutlich schon um einiges länger. Es ist auch heute noch hübsch anzusehen und bietet mit seinem breiten Torbogen einen angenehmen Schutz vor Sommergewittern oder Schneestürmen. Sogar den zweiten Weltkrieg hat es kaum beschädigt überstanden und wurde in den 1980iger Jahren generalsaniert. Es liegt zwischen der Fußgänger Zone und dem Verkehrsreichen Sendlinger-Tor-Platz. Dort befindet sich auch der U-Bahnhof „Sendlinger Tor“ mit ganzen sechs U-Bahn Linien und fünf Trambahnlinien. Sie können sich also vorstellen, dass an diesem schönen Ort Münchner Stadtgeschichte abends und morgens der Bär steppt. Wer in München mit den Öffentlichen unterwegs ist, der landet früher oder später am Sendlinger Tor. Weiterlesen