Frisch gewaschene Träume

Paul, der wie Rhett Butler lächelt, wohnt im Hinterhaus. Will er in den Waschkeller, muss er erst ein halbes Stockwerk nach oben steigen, um ins Vorderhaus zu gelangen und von dort drei Stockwerke nach unten in den Keller laufen. Ob ihn das nicht wahnsinnig macht, frage ich ihn als wir uns vor den Waschmaschinen treffen. Paul hat schlechte Laune. Ich hätte sie auch, wenn ich wie er versuchen würde, altes eingetrocknetes Waschpulver mit einem Wattestäbchen aus dem Einfüll-Schub zu kratzen. Ja, es macht ihn wahnsinnig, sagt er und meint die Sauerei an der Maschine und nicht unser verschlungenes Treppenhaus. Anderen Menschen beim arbeiten zuzusehen und sie dabei zu unterhalten mache ich sehr gerne. Sehr schön ist es zum Beispiel, wenn im Sommer einer Holz hackt und ich dabei zusehen und vor mich hin plappern kann. Einer der sich endlich erbarmt die Waschmaschinen zu putzen ist aber auch schön. Fast wäre mir an diesem Sonntag langweilig geworden, jetzt kann ich Paul zusehen und habe später eine saubere Maschine. Weiterlesen