Marketing – kann ich.

Meine Geschichten gibt es als Buch. Das wissen Sie ja. Mein Papa weiß es auch und hat es wie der Rest meiner Familie im Regal stehen. Meinem Lieblingskollegen habe ich es geschenkt und die Nachbarschaft hat sich ebenfalls damit eingedeckt, damit sie wissen, was ich von ihnen halte. Ich lächle jetzt immer besonders freundlich, wenn ich den Müll runter trage und zeige mich besonders im Vorderhaus von meiner besten Seite. Die Kosten für das Lektorat sind bereits drin. Wenn Sie hier mitlesen, dann wissen Sie, dass diese Investition unumgänglich war. Das teilten mir die ehrlichsten meiner Freunde mit. Die, die vorsichtig um das Passwort bei WordPress baten, um das größte Grauen in Nacht und Nebel Aktionen zu beseitigen und die, die Stirn in Falten legen, wenn ich mich anbiete, die Deutschhausaufgaben ihrer Töchter zu korrigieren.  Die Rechnung für das Cover habe ich mit noch großer Freude bezahlt. Es ist nämlich wunderschön und wenn man was macht, dann sollte man es gut machen. Oder machen lassen. Von Mira Alexander zum Beispiel. Ihre erste Bleistiftskizze hängt an meinem Kühlschrank und sollte ich sie je persönlich treffen, werde ich sie umrennen, wenn ich ihr zum Dank um den Hals falle. Amortisiert hat es sich noch nicht. Das Cover.

Keine Sorge, ich will Sie hier nicht zum Kauf animieren. Sie sind ja hier und lesen online, was mir genauso viel wenn nicht sogar wichtiger ist. Wenn Bloggeschichten zum Buch werden, dann geht es nicht darum Geld zu verdienen. Trotzdem flüstert mir die ehemalige Marketing und BWL Studentin, die ich bin, leise zu, dass ich doch bitte dafür sorgen soll, dass die Kosten rein kommen. Kann ja nicht so schwer sein. Ich kenne meine Zielgruppe (ALLE), meinen USP (kaum einer vor mir hat über München, Nachbarn oder die Liebe geschrieben) und biete mit meinem Buch einen eindeutigen Mehrwert für jeden Buchhändler. Besonders von letztem war ich überzeugt. Mein erstes Opfer allerdings weniger. Weiterlesen

Mitzi aus dem Vorderhaus, 2. Stock

Vor einiger Zeit bat ich zwischen Taubennestern und Mettbrötchen um Hilfe. Wenn Sie sich noch daran erinnern, dann wissen Sie dass ich eher verzweifelt flehte als bat. Geschrien habe ich auch. Angeschrien. Aber nicht Sie. Angeschrien habe ich meinen altersschwachen Rechner, der sich einen Spaß daraus machte, immer dann abzustürzen, wenn ich gerade meine Texte umsortiert aber noch nicht gespeichert hatte. Unser Verhältnis kann man mittlerweile als dauerhaft zerrüttet beschreiben und nur weil ich gute Freunde mit technisch einwandfreien Equipment in der Hinterhand hatte, haben wir es bis heute geschafft.

Unser Verhältnis – das meine zu Ihnen – ist noch immer ein ganz besonderes. Ich muss Ihnen nicht sagen, wie wohl ich mich mit Ihnen fühle und dass meine anfängliche Arroganz dem Bloggen gegenüber, sich nach dem zweiten Beitrag in eine innige und leidenschaftliche Liebe verwandelt hat. Und den Geliebten kann man ruhig auch mal um Rat fragen. Zum Beispiel wenn es um den Titel geht. Sie erinnern sich. Und ähnlich wie bei einem Geliebten möchte man dann gerne eine Bestätigung hören. Alla „Steht mir das Kleid? Hervorragend!“ Und – um im Bild zu bleiben – zeigt sich schnell wie gefestigt eine Beziehung schon ist. Die oberflächliche Bekanntschaft bestätigt freundlich lächelnd ohne näher darauf einzugehen und würde Kritik kaum riskieren. Sie und ich aber, stehen uns schon so nahe, dass Ihre Kommentare wichtig und wertvoll waren. Jene, die mir sagten, dass sie es gut fanden und deren Urteil ich trauen konnte und vor allem auch jene, die verbal den Kopf schüttelten und mir erklärten, warum sie „Münchner Kuriositäten“ als nicht passend empfanden. An diesem Abend schüttelte auch ich den Kopf und sagte nur einem und nur ganz leise, dass Ehrlichkeit doch nun wirklich blöd ist. Er lachte, nahm mir das Weinglas weg und schubste mich zurück an den Tisch und mein Notizbuch. Zum Nachdenken, wie er sagte. Ich wusste ja selbst, dass sie, die Ehrlichkeit, nicht blöd sondern elementar, wichtig und verdammt nützlich sein kann. Und war. Die Kuriositäten sind zurück in ihrem Kabinett und ich bin das, was ich tatsächlich bin. Mitzi aus dem Vorderhaus, 2. Stock. Im echten Leben und jetzt auch gedruckt auf Papier oder als E-Book. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.

Das Ergebnis sehen Sie unten. Und auch das habe ich gelernt. Eine Coveridee ist etwas feines. Noch feiner ist es aber, wenn Sie jemanden kennen, der Kreativität und Handwerk vereint und Ihnen viel mehr als eine bloße Idee zaubert. Mira Alexander hat meinen Erzählungen ein Bild gegeben, das für mich perfekt passt. Ein Klingelschild, eine Hauswand, der Bezug zum Blog durch die Beitragsbilder…..

Da ich Sie nun schon zu meinem Geliebten gemacht habe, bin ich zu Ihnen ähnlich ehrlich und direkt wie zu ihm.
Obwohl ich mich unbändig freue, wenn sich jemand das Büchlein kauft oder das E-Book herunter lädt….Sie kennen die meisten Texte bereits. Wenn Sie aber jemanden kennen, der nicht online ist, Blogs doof findet oder Lust haben eine Bewertung zu schreiben …… Und stopp. Das war es mit Werbung in eigener Sache. Drei Zeilen, mehr aber auch nicht. Denn das hier ist ein Blog. Hier geht es um das Schreiben, das Lesen und den werbefreien (soweit WordPress es zulässt) und kostenfreien Genuss von Worten, Bildern und Gedanken.

Es grüßt
Mitzi aus dem Vorderhaus, 2. Stock. Die weiter gerne von Herrn Meier, Paul und den anderen berichtet.

P.S. Ihre Elly Seidl Pralinen sind nicht vergessen. Ich habe eine lange Liste und wenn Sie nicht mehr damit rechnen bekommen Sie Post. Oder eine E-Mail, wenn Ihr Impressum vermuten lässt, dass ich dorthin lieber nichts schicke ;).