„Entspannen!“, befiehlt Gihan und präzisiert seine Abweisung, indem er sich über mich beugt und mit der Hand vor meinem Gesicht herumfuchtelt, bis ich brav die Augen schließe.
„Wasser ok?“, fragt er und ich schüttle den Kopf. Es ist zu heiß, sage ich und meine Abwehrkräfte werden mit kaltem Wasser gestärkt. Ich schreie auf. Er soll sich zusammen reißen, herrscht ihn seine Kollegin, am Waschbecken neben uns, an und Gihan jault beleidigt auf. Er schimpft. Das missfällt der Kollegin. Bei mir dürfe er, sagt er und ich schüttle mir Wassertropfen von der Nasenspitze.
Bei mir darf Gihan wirklich fast alles. Wahrscheinlich weil ich immer den letzten Termin habe und wir uns, während die Farbe in meinem Haar einwirkt, immer eine Portion Falaffel im Hinterzimmer teilen.
Als Nachspeise gibt es eine Kopfmassage, die ich nicht bezahlen muss. Gihan ist eine Diva, aber das kann er und macht er mit Hingabe. Ich verliebe mich dann kurz in ihn. Ich entliebe mich, wenn er mir die Kopfhaut ein zweites Mal verbrüht und mir meine letzte Milchschnitte abschwatzt.
Ich hasse Frisörbesuche. Aber Gihan mag ich.