Naher Abschied

Es ist dumm sein Herz an Gebrauchsgegenstände zu hängen. Weiß man doch, dass sie ein Verfallsdatum haben. Eines haben müssen, da sie ja wie der Name sagt, zum Gebrauch bestimmt sind. Noch dümmer wäre es, sie nicht zu gebrauchen, um ihren Verschleiß zu verhindern. Aufbewahrt in einer Schublade werden sie schnell vergessen und in einem Karton unter dem Bett schaffen es nur die wenigsten Dinge, Freude zu bereiten. Ein gutes, viel zu teures Parfüm kippt irgendwann um und ein herrliches Kleidungsstück gerät aus der Mode oder ändert sich nicht im gleichen Maße, wie es der eigene Körper tut. Gebrauchsgegenstände müssen mit großer Freude benutzt und  verschließen werden. Nur so erfüllen sie ihren Zweck. Besonders gilt dies für geschenkte Gebrauchsgegenstände. Diese müssen unbedingt noch viel intensiver genutzt werden. Weiterlesen

Ein Höschen führte zum Eklat

Mein Nachbar Herr Meier, spricht nicht besonders viel, ist grantig, konstant schlecht gelaunt und wirkt immer etwas mürrisch. Dennoch würde ihn die Hausgemeinschaft nicht als unfreundlich beschreiben. Er ist schon in Ordnung, der Meier. Auf seine spezielle Art scheint er uns zu mögen. Die lauten Studenten aus dem Hinterhaus, das lesbische Pärchen aus dem ersten Stock und die netten Russen die die Pakete für das ganze Haus entgegen nehmen. Er mag auch die Vietnamesen, die seit einigen Monaten den Back-Shop betreiben. Das ist neu und wie ich erfahren habe, besucht Herr Meier den Back-Shop erst, seit er auf der Eigentümerversammlung erfahren hat, dass Frau Obst die Vietnamesen nicht ausstehen kann. Herr Meier mag alles was Frau Obst nicht mag. Schon aus Prinzip. Weiterlesen

Zam Rucka! U-Bahn Gedanken. 

Ich mache mir keine Sorgen, dass mir für meinen Blog die Themen ausgehen. Nicht solange es den Münchner Nahverkehr und seine Fahrgäste gibt. Die Benutzung von U-Bahn, Bus und Tram ist ein Garant für täglich neuen Stoff. An manchen Tagen muss ich mich nicht einmal anstrengen, um die aufgeschnappten Gesprächsfetzen zu einer schönen Geschichte zu spinnen. Manchmal reicht es, sich in der Abendsonne an der Bushaltestelle zurück zu lehnen und den Dingen seinen Lauf lassen. Weiterlesen