Bist du da?

Es war das Lachen meiner Freundin, dass mir zeigte, dass ich wieder zu Hause bin. Laut, eine kleine Spur zu grell, aber so herzhaft und warm, wie kein anderes, schallte es gestern Abend durch das Telefon und hieß mich willkommen. Sie wusste, wann mein Flieger landete und ahnte, dass mir der graue Nieselregen in München nicht gefallen würde. Ein kurzes Telefonat, verbunden mit dem Vorschlag ganz bald ein Glas Wein zusammen zu trinken, würde es mir bestimmt leichter machen, meinte sie und hatte recht. Wer mit einem so schönen Lachen empfangen wird, den kümmert das Wetter nicht mehr. Den Wein bräuchte es nicht. Eigentlich braucht es eh wenig, um sich zu Hause zu fühlen. Und doch gelingt es nur wenigen Menschen, dieses ganz besondere Gefühl zu vermitteln. Bei ihr ist es das Lachen, das mir – egal wo ich bin – vermittelt, einen Menschen an meiner Seite zu haben, mit dem ich durch dick und dünn gehe. Sie lachte schon so vieles weg. Manchmal unter Tränen, manchmal schimpfend. Irgendwann aber sprudelte immer dieses ganz besondere herzhafte Lachen hervor. Ich höre es und fühle mich zu Hause. Gestern war ich wieder zu Hause. Und das obwohl ich gerade erst von dort kam.  Weiterlesen

Drei mal stark

Wer sich eine mit Ziegenfrischkäse gefüllte und mit Thymian gewürzte Dattel in den Mund schieben lässt und nur mit den Schultern zuckt, hat den feinen Geschmack nicht verdient. Die Datteln kommen aus Israel, sagte ich und nahm dir den Teller weg. Einen so weiten Weg legt man nicht zurück, um banalen Hunger zu stillen. Das hatten sie nicht verdient. Du würdest vor Hunger sterben, meintest du und ich überlegte ob der weite Weg durch einen Einsatz als Lebensretter gerechtfertigt werden würde. Ich lies es durchgehen und gab den Teller wieder frei. Weiterlesen