BG, Santa Maria

Mein Kollege bittet mich, leise zu sein. Er wählt dabei die Worte „Halt den Mund!“. Für ein Büro in dem die elementarsten Regeln des Anstands gelten sollten, ist das etwas ruppig, um nicht zu sagen, unangebracht. So unangebracht, wie ihn darauf hin zu bitten, doch ins Homeoffice zu gehen und seine schlechte Laune dort mit den eigenen vier Wänden zu teilen. Er und ich, wir mögen uns, und entscheiden uns deshalb, erst einmal getrennte Wege zu gehen. Er zur Kaffeemaschine und ich zum Drucker. Unser Büro atmet erleichtert auf und die Birkenfeige in der Ecke bemüht sich, die dicke Luft zu reinigen. Erst im winzigen Technik-Kabuff stehend, wird mir klar, dass ich summe.
Unangenehm….den erstens summe ich vermutlich bereits seit einiger Zeit und zweitens kann ich nicht ausschließen, einzelne Teile meines Ohrwurms laut ausgesprochen zu haben. In diesem Fall wäre die Aufforderung den Mund zu halten durchaus berechtigt gewesen. Während ich Papier nachlege kontrolliere ich mich summend selbst. Mhm…ja…ich habe ganz sicher einzelne Worte laut gesagt bzw. gesungen. Mache ich gerade ja auch. Leise summend eine Melodie und dann (überraschend laut)….SANTA MARIA!!!!….melodisch summend….AUS TRÄUMEN GEBOREN!!!….summ, summ….DAS WIE FEUER BRENNT!!!!!
Ok, ich hätte mir vermutlich den Locher gegen den Kopf geworfen, wäre ich mir selbst gegenüber gesessen. Das „Halt den Mund“ war ok.

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Sanft und gelassen brüllend

Ich bin ein sehr geduldiger Mensch. Da können Sie jeden fragen. Ich bin auch eine ausgesprochen gelassene und in sich ruhende Person. Auch hier können Sie sich gerne erkundigen. Man wird Ihnen bestätigen, dass ich das bin. Im größten Chaos bin ich der Fels in der Brandung. Im Jahresendspurt wissen das vor allem meine Kollegen zu schätzen. Ich sorge für den nötigen Weihnachtsfrieden im Büro. Weiterlesen