Ob ich den Stecker gezogen habe, erkundigt sich eine meine Freundinnen beiläufig und stutzt, als ich nicke statt lache. Ja, so in etwa muss es auf meine Freunde und Bekannte in den letzten beiden Wochen gewirkt haben. Ich war da, bin nicht weg gewesen und habe trotzdem für zwei Wochen das Licht gedimmt und alles etwas leiser gestellt. Das Bild gefällt mir, weil es passt. Am 16 Januar war es noch hell und laut. Nicht unangenehm laut und überhaupt nicht grell, aber voller Leben und voll Neuem und Schönen. Ein Abend im Hofspielhaus mit Felix Leibrock und Oliver Pötzsch. Eine außergewöhnliche Kombination zweier Schriftsteller, bei der einer als Blues Musiker nicht las sondern sang und ich Auszüge aus Felix Buch las. Nur ein kleiner Beitrag, aber dennoch neu, da ich sonst nur meine und nicht die Worte eines anderen gelesen habe. Man möchte sie dann besonders unverfälscht und schön erzählen und ich habe mich gewundert, wie anders das laute Lesen ist, wenn es sich um nicht selbst geschriebene Worte handelt. Anders, aber anders schön. Ein letztes Glas am Ende des Abends zu dritt, als im Theater schon die Stühle nach oben gestellt und die Küche geputzt wurde. Als an diesem Abend im Hofspielhaus die Lichter ausgingen, habe ich wohl meinen Stecker gezogen. Irgendwann als ich spätabends zu Fuß durch die noch weihnachtlich beleuchtete Maximilianstraße ging und mich freute, ein Teil dieses schönen Abends gewesen zu sein. Weiterlesen
Stecker ziehen
