Gefundene Sätze #50

 

„Frauen haben all diese Jahrhunderte hindurch als Spiegel gedient, der die magische und vorzügliche Eigenschaft besitzt, einen Mann, zweimal größer als er ist, erscheinen zu lassen.“

Virgina Woolf

Ein feiner Satz und noch immer aktuell. Auch wenn man heute bedeutend öfter Frauen findet, die sich freiwillig als solcher Spiegel zur Verfügung stellen. 
Befremdlich ist der Fundort des Satzes. Er stand in „Der geheime Code“ einem Buch über den goldenen Schnitt, diese faszinierende Zahl der perfekten Proportion.  Sie wissen schon das Teilungsverhältnis einer Strecke, bei dem das Verhältnis des Ganzen zu seinem größeren Teil dem Verhältnis des größeren zum kleineren Teil gleich ist. Phi. Oder 1,61803. Gestern im Shop des Deutschen Museum in München gekauft und mich gleich fest gelesen. Oder besser, ich habe es versucht, denn gelungen ist es mir mit dem Buch von Priya Hemenway leider nicht. Wunderschön gestaltet ist es und die Bilder darin ganz herrlich anzusehen. Nur was die mit dem goldenen Schnitt zu tun haben ist mir oft ein Rätsel. Zitate sind auch darin – auf jeder Seite im Schnitt eines. Auch das von Virginia Woolf. Klar, im Kapitel vorher geht es um Proportionen und deren Verschiebungen in einem Spiegel, je nach Standort des Betrachters. Dennoch erscheint mir dieses Zitat ein wenig unpassend. 

Egal, liest sich leider eh alles hat ein Zehntklässler die Stoffsammlung für ein umfassendes Referat einfach mal veröffentlicht und vergessen, die durchaus interessanten Teilstücke, in eine verständliche Reihenfolge zu bringen. Ein bisschen wie meine Diplomarbeit bevor mich der klügste meiner Freunde fragte, ob ich eigentlich ein Inhaltsverzeichnis hätte und wenn ja, warum ich mich daran halten würde. Ich weiß, es ist ein wenig garstig, aber ich bin enttäuscht von diesem Buch. Ich bin fast durch und suche immer noch nach dem roten Faden. Die Zahl 1,61803 ist es leider nicht. Also schon, aber er reißt so oft, der Faden. 

Haben Sie einen Tipp für mich. Ein Buch, das den goldenen Schnitt behandelt und kein Mathematikstudium voraussetzt?