Kleben statt reden U-Bahn Gedanken

Das wird nicht funktionieren, möchte man ihr sagen und weiß, dass es sinnlos ist, weil die, die da steht, bereits verloren hat. Wenn sich eine, direkt vor der S-Bahn Tür stehen, erst aus dem Mantel schlüpft, sich dann den Schal vom Hals wickelt, beides zu einem Häufchen zu ihren Füßen drapiert und dann beginnt ein Buch der Dicke und Schwere von „Krieg und Frieden“ zu lesen, dann weiß man als erprobter MVG Fahrgast, dass das spätestens an der nächsten Haltestelle gehörig schief gehen wird. Morgens um sieben zwischen Isartor und Marienplatz ist es das selbe wie sich bäuchlings auf dem Boden vor die einzige funktioniere Rolltreppe zu legen. Kann man machen, ist aber keine gute Idee. Der lesenden Frau, fiel am Marienplatz das Buch aus der Hand, als sich 42 Pendler an ihr vorbei schoben; ihr Schal verfing sich am Stachus in den Rädern eines Kinderwagens und am Hauptbahnhof wurde sie von der aussteigenden Masse, samt Kleiderhaufen einfach aus der S-Bahn geschoben. Vielleicht ganz gut so, ihre Nerven lagen eh schon blank und spätestens an der Hackerbrücke hätte sie zu Brüllen begonnen. Das sah man schon an der pulsierenden Ader an ihrem schalfreien Hals. Weiterlesen