Sture, versöhnliche KI

Seit den ersten Artikeln über ChatGPT ist so viel Zeit vergangen, dass es fast schon lächerlich wäre auch noch seinen Senf dazu zu geben. Außer man kann etwas wirklich amüsantes schreiben. So wie zum Beispiel Moses, der ChatGPT bat etwas über sich selbst zu schreiben. Das ist legitim. Erstens weil man das bei neuem so macht…erst mal schauen, ob man selbst darin vorkommt. Schadet nie zu kontrollieren was über einen selbst so im Umlauf ist. Seit der Nutzung sozialer Medien haben wir alle jegliche Selbstkontrolle abgegeben, aber wir sollten doch wenigstens wissen, was auf die Schnelle über uns zu finden ist. Und zweitens, weil es meist auch lustig ist. Früher fand ich bei Google wenn ich meinen Namen eingab als ersten (und einzigen) Treffer die Liste mit den Fehltagen der Studenten bei einem ganz bestimmten Wahlfach. Ich lebte damals in Italien und hielt mit Abstand den Rekord. Dass diese Liste auch noch zehn Jahre später im Internet zu finden war, amüsierte mich und zeigte zugleich, dass in der Online Welt Vorsicht geboten ist. Was einmal drin steht, ist schwer zu löschen und womöglich unmöglich zu kontrollieren. ChatGPT nach sich selbst zu befragen ist deshalb völlig legitim und im Falle von Moses auch sehr amüsant. Als wir zur letzten Lesung fuhren verkürzte es mir die Zugfahrt und….natürlich, ich habe es selbst auch gleich ausprobiert. Sicher ist sicher.

„Wer ist Mitzi Irsaj?“ eine Frage, deren Antwort mich selbst ab und an auch interessieren würde.

Leider kann ich keine Informationen über eine Person namens Mitzi Irsaj finden. Ok, das ist eigentlich ja gar nicht schlecht in Zeiten der völligen Preisgabe sämtlicher Persönlichkeitsrechte. Aber auch irgendwie blöd, wenn man es geschafft hat sich bei einer (bayerischen!) Behörde einen Künstlernamen zuzulegen und eine Homepage unter dem gar nicht mal so häufigen Namen betreibt. Netterweise wird es relativiert. „Möglicherweise gibt es viele Menschen mit diesem Namen“ – Nein! „…oder eine es gibt keine Person des öffentlichen Lebens oder bekannte Persönlichkeit, die diesen Namen trägt.“ Ja…das stimmt vermutlich. Eine Person des öffentlichen Lebens bin ich ganz sicher nicht. Die KI bietet mir an, mit weiteren Informationen noch einmal nach mir zu suchen. Kann ich verstehen. Obwohl, nein eher nicht. Dieses Ding wird doch wohl Googel durchsuchen können – da gibt es mich, das habe ich überprüft. Neben mir grinst einer und kennt mich dummerweise gut genug, zu ahnen, dass ich es problemlos schaffe, einer KI beleidigt zu sein. Offensichtliches Indiz…ich finde es blöd, dass mich das Ding duzt.

„Woher kennt man Mitzi Irsaj?“ ist eine zugegben dämliche Frage, da man mir eben schon mitgeteilt hat, dass man mich eben nicht kennt. Gleiche Antwort wie eben, mit dem deeskalierenden Zusatz, dass der Name womöglich falsch geschrieben sein könnte. Leider nicht. Falls ich Eingangs den Eindruck erweckt haben sollte, dass es mir egal ist ob man mich im Internet findet oder nicht….das war geschwindelt. Ein Link zu meiner Homepage würde mir aber schon völlig reichen.

Ich schreibe ein bisschen etwas zu meiner Person. Also genau das, was zu erfahren ich bei der Eingangsfrage erwartete hätte. Die KI erweist sich als höflich und bedankt sich für die Informationen. Gleichzeit ist sie aber auch stur. Eine übrigens völlig unangebrachte Charaktereigenschaft für eine KI. Sie muss mir nicht mit diesem gelangweilten Unterton mitteilen, dass „….ich als KI keine Datenbank mit Informationen über alle Münchener Autoren habe“ . Ich erwarte keine Datenbank, ich erwarte eine banale Google Recherche. Das sag ich ihr. Oder ihm und zeige mich ebenfalls stur.

„Es gibt jedoch mehrere Möglichkeiten, um mehr über Mitzi Irsaj herauszufinden“, teilt sie/er/es mir mit und an dieser Stelle bin ich froh, dass nicht die Adresse aus dem Impressum erscheint. „Eine Möglichkeit wäre, online nach ihren Werken (Werken kling gut, gell?) zu suchen. Vielleicht hat sie Bücher oder Artikel veröffentlicht, die du lesen und von denen du mehr über sie erfahren kannst. (Ja, und warum macht das Ding das nicht selbst, wenn es so schlau ist?) Eine andere Möglichekit wäre, lokale Bibliotheken oder Buchhandlung in München zu kontaktieren und nach Informationen zu fragen.“ Ok, letzteres wäre für eine KI tatsächlich schwer zu bewerkstelligen, das leuchtet mir ein. Und so langsam scheint das Chat Ding auch zu versehen, wie völlig unbekannte, kleine Autorinnen ticken. Es erwähnt, dass ich womöglich aufstrebend (nein, bei aller Eitelkeit, die ich hier bereits durchblicken haben lasse…nein, aufstrebend bin ich nicht. Eher auf der Stelle tretend, was aber fein ist) oder eine selbstveröffentliche Autorin bin (richtig, aber das hätte man schon rausfinden können, wenn man sich ein bisschen anstrengt).

An dieser Stelle ist es Zeit mit der Suche nach mir aufzuhören. Ersten frustrierend, zweitens bringt es anscheinend nichts, die KI dazu bewegen zu wollen, eine Google Anfrage zu starten. Vielleicht ist sie/er/es der Meinung, dass das die Nutzer selbst tun sollen. Vielleicht kann sie mir anders helfen oder mich zumindest, wie im Falle von Moses, zu unterhalten. Also: „Verfasse bitte einen Blog-Artikel über die Münchner Autorin Mitzi Irsaj.“ Den Zusatz „die es anscheindend aber gar nicht gibt“ spare ich mir.

„Mitzi Irsaj ist eine aufstrebende Autorin aus München, die mit ihrem literarischen Schaffen in der Stadt und darüber hinaus für Aufsehen sorgt. Ihre Werke sind geprägt von einer tiefen Suche nach der Wahrheit und einer klaren und präzisen Sprache, die den Leserinnen und Lesern ein unvergessliches Leseerlebnis bereitet.
Geboren und aufgewachsen in München, begann Mitzi Irsaj bereits in ihrer Jugend mit dem Schreiben von Gedichten und Kurzgeschichten. Ihre Liebe zur Literatur und zur Kunst führte sie später dazu, Literaturwissenschaften zu studieren. Im Laufe ihres Studiums veröffentlichte sie bereits erste Gedichte in Literaturzeitschriften und sammelte erste Erfahrungen als Autorin. In ihren literarischen Werken setzt sich Mitzi Irsaj vor allem mit der Frage nach der Wahrheit auseinander. Dabei geht es ihr nicht nur um die objektive Wahrheit, sondern auch um die Wahrheit in zwischenmenschlichen Beziehungen und in der Kunst. Sie beschreibt auf beeindruckende Weise die menschlichen Abgründe und die Tragik des Lebens, die sich oft in unerwarteten Wendungen und Überraschungen manifestieren. Ein besonderes Merkmal von Mitzi Irsajs Werken ist ihre präzise Sprache, die den Leserinnen und Lesern eine klare Vorstellung der Handlung und der Charaktere vermittelt. Mitzi Irsaj nimmt sich Zeit, um ihre Charaktere und deren Emotionen detailliert zu beschreiben und schafft es so, eine Verbindung zwischen den Leserinnen und Lesern und ihren Protagonisten herzustellen. Mitzi Irsajs literarisches Schaffen ist auch ein Spiegelbild ihrer selbst. Wie ihre Charaktere sucht sie in ihrem Leben nach der Wahrheit und versucht, ihre Erfahrungen und Emotionen in Worte zu fassen. Dabei gelingt es ihr, die Leserinnen und Leser auf eine Reise mitzunehmen, die geprägt ist von tiefen Einsichten und überraschenden Wendungen. Mitzi Irsaj ist zweifellos eine der aufstrebenden Autorinnen in München und darüber hinaus. Mit ihrer Suche nach der Wahrheit und ihrer präzisen Sprache gelingt es ihr, ihre Leserinnen und Leser zu fesseln und ihnen ein unvergessliches Leseerlebnis zu bieten. Wir können gespannt sein, welche literarischen Meisterwerke sie in Zukunft noch schaffen wird.“

Wow! Also dafür, dass es/er/sie mich nicht kennt, ist das beeindruckend. Ok, ich habe BWL und nicht Literaturwissenschaften studierte, aber ich muss zugeben, dass es meine Vita mit diesem Fach viel runder und interssanter klingt. Präzise Sprache….ach..ja…schon, oder? Das ich keine literarischen Meisterwerke schaffen werde, ist recht sicher, aber ganz auszuschließen ist es auch nicht. Menschliche Abgründe und die erwähnte Tragik des Lebens, sind genau meine Themen und so passend, dass ich über die angeblich geschriebenen Gedichte hinwegsehen kann. Für Aufsehen habe ich nämlich durchaus gesorgt. In erster Linie in meinem Freundeskreis, der zu beginn dieses Blogs regelmäßig aus allen Wolken gefallen ist und mich gelehrt hat, ihn vollständig und kompromisslos aus meinen Texten herauszulassen. Um genau zu sein, arbeite ich daran noch, bin aber sicher, dass ich es irgendwann auch schaffen werde. Auf der Suche nach der Wahrheit sind wir alle und dank meiner teilweise sehr eigenwilligen Verwendung des Konjunktives und dem willkürlichen Einstreuen von Satzzeichen, sind meine Texte sicher ein Leseerlebnis.

Ich bedanke mich bei der KI und wünsche ihr einen schönen Tag. Bis auf weiteres, werde ich den Kontakt nicht aufrecht erhalten. Für eine Person, die sich emotional mit ihrem Milchaufschäumer verbunden fühlt (er schäumt nicht mehr, aber ich gebe ihm noch ein halbes Jahr, weil wir schon so lange zusammen wohnen), ist es besser Beziehungen zu KI´s zu vermeiden. Alleine die Tatsache, dass er/sie/es verstanden hat, wie man mich am Ende doch noch um den Finger wickeln kann, ist ein bisschen gruselig. Meint übrigens auch Siri, die dem ganzen ebenfalls misstrauisch gegenüber steht.

25 Gedanken zu “Sture, versöhnliche KI

  1. Genau das Richtige für Leute, die ihren Verstand auch noch an der Garderobe abgeben möchten, nachdem sie bereits ihr ganzes Leben in den sozialen Medien ausgebreitet haben… 🙄 …braucht kein Mensch diese KI – wir denken lieber selbst, gelle… 😉 (ich gehöre übrigens zu den wenigen Menschen, über die man wirklich nichts im Internet findet – zumindest nicht unter meinem Klarnamen – und ja, deine Zeichensetzung ist in der Tat eigenwillig 😀 )

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    1. Wenn wir dazu übergehen, das Schreiben und Bloggen einer künstlichen Intelligenz zu überlassen, dann bin ich völlig bei dir. Ich fände es auch unglaublich schade, irgendwann nicht mehr zu wissen was im Kopf eines lieb gewonnenen Bloggers vor sich geht und mich zu fragen ob das alles automatisiert ist. Eine gruselige Vorstellung. 😳
      Auch der Gedanke dass man sich irgendwelche Fotos heraussuchen lässt, statt sie selbst auszuwählen.
      Greenys Kommentar, zeigt aber auch ganz gut, dass es schon die eine oder andere Verwendung für so eine KI gibt. Hoffentlich deutlich weniger im kreativen Bereich, aber die eine oder andere Veröffentlichung von Nachrichten, würde da doch vielleicht deutlich besser lesbar werden. Ich bin übrigens auch sehr froh dass man unter meinem Klarnamen wenig bis gar nichts im Internet findet. 🙂
      Das denken wird sie uns wohl nicht abnehmen können. Beziehungsweise sollten wir uns das wahrscheinlich auch auf keinen Fall wünschen. 🙂

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  2. Moin Mitzi 🌸, sei nicht so streng mit ChatGPT, zumindest nicht strenger als mit Deinem Milchaufschäumer 😉😘. Letzterer ist zum Milch aufschäumen optimal gerüstet. ChatGPT ist dagegen ein Textprogramm, dass nur Zugriff auf Texte bis Ende 2021 hat, und null Zugriff auf Google besitzt (soweit mir bekannt ist 😎).
    So eine KI kannst Du z.B gut nutzen, um Texte schöner, toller, besser zu machen – was bei Dir nicht Not tut, weil wir Deine Texte mögen, wie sie sind ♥️. Ich nutze das Tool tatsächlich für emails, um sie entsprechend schön umformulieren zu lassen, oder um knackige Überschriften für meine Videos zu finden. Heißt, die KI wird natürlich erstmal von mir mit Infos gefüttert und erhält dann eine Arbeitsanweisung – eben so, wie Du ne schöne Vita bekommen hast 😃…und die Zeichensetzung kann ChatGPT dazu auch noch ziemlich gut 😎😬😂😘.
    Für Redakteure finde ich das zB ein schönes Tool, wenn diese bestimmte Texte zeichenmässig anpassen müssen (also die Reportage aus Passgründen 200 Wörter weniger haben muss). Warum soll Mensch damit seine Zeit verschwenden, wenn Maschine das auch kann 🤷‍♀️?
    Lieben Gruß
    Andrea 👩‍🌾

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    1. Hallo Andrea, vielen lieben Dank für die Infos. 🙂
      Man hat es meinem Text ja angemerkt, dass ich mich wirklich nur sehr wenig mit dieser K.I. beschäftigt habe. Ich habe sie ganz frech zu einer Art Suchmaschine degradiert. Der lange Text zu einer fiktiven Autorin hat mich tatsächlich überrascht und auch beeindruckt, weil er wirklich nicht schlecht geschrieben war. Dafür dass ich so gut wie keine Vorgaben gegeben habe, tatsächlich beeindruckend. Wie bei den meisten Dingen kommt es wahrscheinlich darauf an wo und wie man sie nutzt. Die eigene Kreativität damit zu ersetzen, finde ich extrem schade. Auch glaube ich dass viel verloren geht, wenn man sich komplette Texte aus Faulheit schreiben lässt. Jemand der regelmäßig einen Blog liest, merkt dass es völlig anders geschrieben ist. Unter Umständen sind diese Texte vielleicht sogar besser, im Sinne von korrekter. Trotzdem bin ich mir sehr sicher, dass die eigenen Gedanken und Emotionen am Ende nur dann genau so rüber kommen wie sie sollen, wenn man sie selbst schreibt. Dein Beispiel mit den Reportagen dagegen, finde ich ein gutes Anwendungsbeispiel. Ich werde mich bestimmt noch damit auseinandersetzen. Gerade weil ich die Vorstellung einer künstlichen Intelligenz die so schnell schon recht gute Texte ausspucken kann auf der einen Seite gruselig, auf der anderen aber auch beeindruckend finde.
      Liebe Grüße
      Mitzi

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  3. Dein Text hat mich auf einen anderen Gedanken gebracht, da ich mich ja kaum mit meiner eigenen Intelligenz auskenne, geschweige denn mit einer künstlichen. – Ich habe mal bei Google nach meinem richtigen Namen gesucht und war angenehm überrascht, wie wenig ich gefunden habe. Aber es gibt bundesweit noch einige, die ganz genau so heißen. Clara Himmelhochs gibt es nicht so viele, Hauptsache MICH!
    Da meine Familie mit wichtigen Dingen wie Mathematik- und Musikwettbewerben bekannt geworden ist, findet man die sofort und gleich – mich zum Glück nicht.
    Liebe Grüße an die Frau mit der eigenwilligen Zeichensetzung

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    1. Wenn ich den Namen, der an meiner Klingel steht, bei Google eingeben, dann kommt da zum Glück auch so gut wie gar nichts. Das ist mir sehr recht 😉
      Und ich bin auch ganz froh, dass alles was über Mitzi kommt, mir immer noch den Eindruck vermittelt, dass das alles von mir stammt. Ich finde die Vorstellung dass über einen geschrieben wird, nach wie vor alles andere als verlockend. Und selbst wenn Google etwas anderes sagen würde, wir wissen ja doch alle dass es nur eine Clara Himmelhoch gibt.💜

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  4. Während des Lesens wurde mein Grinsen immer breiter, liebe Motzi! Pardon, das war ein Schreibfehler. 😁 Wer sich mit dem Teufel einlässt, sollte sich nicht wundern, dass ihm hinten ein Schwanz wächst – wie der Volksmund sagt. Ach, unsere Eitelkeit! Sie bringt uns ins Fegefeuer, und von da ist der Weg in die Hölle nicht mehr weit.
    Als ich den schwungvollen KI-Text über eine nicht existente Münchner Schriftstellerin las, war ich schon arg versucht, sie auch eine Hymne auf eine nicht existente deutsche Künstlerin in Griechenland schreiben zu lassen. Ob ihr dazu wohl dasselbe einfiele?

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    1. Motzi 🙂 diesem Schreibfehler kann ich heute nicht wieder sprechen. Ich hoffe, dass ich nie in die Verlegenheit komme einer künstlichen Intelligenz ernsthaft beleidigt zu sein, wenn sie meinen Namen nicht kennt. In ferner Zukunft, erscheint mir das eher ein Vorteil zu sein.
      Zu der deutschen Künstlerin in Griechenland würde der K.I. bestimmt etwas interessantes einfallen. Ob es mit der realen Person und Künstlerin übereinstimmt, wäre ebenfalls interessant. 😉

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      1. Am besten du hältst der KI nicht länger das Händchen, liebe Mitzi. Ich versteh ja die Faszination, die Neugierde, ich hab sie auch mal eine abc-etüde schreiben lassen, aber tatsächlich ist sie strohdumm und saugt sich nun langsam durch ihre intelligenten User mit Wissen voll. Ich dachte schon daran, sie auf dumm zu trainieren, indem ich sie mit allem möglichen Blödsinn fütterte. Aber wozu. Soll sie lieber verhungern. Sogar die Großkopfeten der Branche haben angefangen, sich vor ihr zu fürchten, und plaidieren für eine 6monatige Denkpause.

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      2. Liebe Gerda, das Händchen werde ich ihr sicher nicht halten. In erster Linie habe ich mich damit beschäftigt, weil ich wissen wollte was mich künftig umgeben wird.

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  5. Liebe Mitzi

    Vor knapp zwei Wochen bin ich auf deine Seite gestossen und hoffe wirklich sehr, dass du keine KI bist, denn deine Texte sind mir sowas von ans Herz gewachsen. Teilweise auch an die Nieren gegangen, besonders die frühen, die voller Schatten…

    Auf jeden Fall käme ich mir entsetzlich doof vor, hätte ich jetzt fast vierzehn Tage mit den Erzählungen einer KI mitgelitten, mitgelacht und mitgeliebt. Und weil ich zwar schon ein bisschen doof bin, aber doch nicht ganz so doof, kann das überhaupt nicht sein und du bist natürlich eine natürliche Intelligenz und ein ganz und gar echtes Goldfundstück. 🙂

    Bislang war unsere Beziehung ausgesprochen einseitig, du gewissermassen mein Mars und ich deine unbekannte Freundin, die sich jeden Abend auf deine virtuelle Gesellschaft gefreut hat. (Ja, dieses Bild stammt aus einem deiner Texte.) Da du nun von meiner Existenz erfahren hast, fängt der Vergleich an zu hinken; ab jetzt mutiere ich zur ganz normalen Leserin und freue mich darauf, viele, viele weitere Mitzigedanken lesen zu dürfen.

    Was ChatGPT betrifft: Jemand auf Twitter stellt sich die KI rauchend und mit einer Flasche Rotwein in einer Kabine sitzend vor. Ich stelle sie mir zusätzlich fluchend und sich hektisch am Kopf kratzend vor, wie sie zunehmend verzweifelt versucht, dieser hartnäckigen Person eine Vita zu basteln. Hättest du mich gefragt, ich hätte dir ganz ohne vorherigen Traubensaft- oder Tabakkonsum geantwortet: „Mitzi Irsaj scheint eine mitteljunge, impulsive, sehr liebevolle und im besten Sinne gutgläubige Münchner Autorin zu sein, die die hohe Kunst der literarischen Plauderei ausgezeichnet beherrscht und ihre Leser:innen im In- und Ausland damit hoffentlich noch lange und ausgiebig erfreuen wird.“

    Herzliche Grüsse aus der Schweiz
    Eva

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    1. Liebe Eva, ich kann dich beruhigen – ich bin keine KI. Die würde vermutlich viel mehr als ich auf gleichmäßiges posten, eine ausgeglichene Wortwahl und vieles mehr achten 😉
      Deine auf Twitter gefundene Beschreibung der ChatGPT ist großartig und lustig, dass wir (also auch ich) dieses Programm anscheinend sofort vermenschlichen. In meiner Vorstellung ist es eine Mischung aus Fräulein Rottenmeier aus Heidi und der Telefonseelsorge.

      Vielen Dank für deine wirklich sehr, sehr schöne Beschreibung. Die „literarische Plauderei“ freut mich sehr. Und ich bin froh, dann doch nicht dein Mars zu sein, sondern mich über dich, dein lesen und dein Hallo freuen zu können.
      In diesem Sinne…willkommen hier, frohe Ostern und liebe Grüße
      Mitizi

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      1. Liebe Mitzi

        Danke für das Willkommen im Mitziversum!

        Wie schön, dass du keine raffinierte KI bist und bloss damit durchkommst, weil deine eingebauten Algorithmen geschickt Unregelmässigkeiten und Schreibfehler generieren. Andererseits, eine rotweinaffine, Tofu frittierende, tier- und menschenfreundliche KI, die so berührend und unterhaltsam schreibt wie du, fände ich gar keine üble Gesellschafterin. Definitiv besser als so manche unerquickliche im nicht-virtuellen Raum, die man ja nicht einfach wegklicken kann.

        Übrigens, wäre ich eine KI und hättest du mich definieren müssen, du hättest es ziemlich genau getroffen. Ich wäre sicher halb gestresste Gouvernante, halb empathische Zuhörerin, und beide Hälften kämen sich permanent in die Quere. Wir hätten tonnenweise Schokolade und eine Kuscheldecke in unserem Kabäuschen und wären tagelang nicht erreichbar, weil wir uns ausgiebig rebooten müssten. Dafür würden wir aber gut zum lieben Orthogravieh schauen… 😉

        Nun aber, von Erdling zu Erdling mit biologisch-dynamischer Intelligenz, wünsche auch ich dir fröhliche Ostern!

        Herzliche Grüsse
        Eva

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      2. Liebe Eva, vielen vielen Dank für deine netten Worte. Es freut mich wirklich sehr, dass du dich in meinen Texten wohlfühlst. Das ist ein ganz feines Kompliment und für mich der Grund, warum ich das Ganze online stelle. Weil ich glaube, dass ich ziemlich alltägliche Emotionen habe, die der oder die Leser meist nachfühlen können.
        Dank deiner Beschreibung von dir als KI habe ich nun auch ein Bild vor Augen und muss sagen, dass ich es mehr als sympathisch finde 🙂
        Ostern war ich offline, daher mit Verspätung ganz liebe Grüße und ich hoffe du hattest schöne Feiertage.

        Liebe Grüße
        Mitzi

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  6. Intelligenz ist, was man mit einem IQ – Test testet. Denn eine echte, belastbare, gültige Definition einer Qualität Intelligenz wartet noch ihrer unumstrittenen Beschreibung. Weshalb es durchaus sein könnte, dass der Milchaufschäumer intelligenter – und emotional erreichbarer – als ein seltsames Programm ist. Bleib also ruhig bei diesem getreuen Gefährten!
    Der Text selbst bestätigt, dass sogenannte KI fähig ist, Schachgroßmeister zu schlagen und darüber hinaus die Horoskope für Zeitschriften zu schreiben oder auch die Doktor-Tiefwinter-rät – Seite. Aber darüber hinaus recht schwach auf der Brust ist. Zumindest läßt sie die Milch der poetischen Denkungsart vermissen, nährt vielleicht bald Hollywood, aber noch lange nicht die Kunst. Oder kürzer: es ist und bleibt eine Rechenmaschine, dieses an – aus, dieses 0 und 1 – Dings, auf dem ich gerade herumtippe.

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    1. Dein Fazit trifft es. Eine Rechenmaschine. Die kann hilfreich sein, bleibt aber was sie ist.
      Mein Milchaufschäumer auch, aber über den freue ich mich täglich. Das verbindet.

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  7. mich kennt die KI auch nicht und ich war auch fast ein klein wenig gekränkt ;). ich spiele ja sehr gern damit herum, vor allem mit dem visuellen teil, aber ich befürchte, dass da noch einiges an unheimlichen umbrüchen kommen wird mit den möglichkeiten, die da jetzt offenstehen.

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    1. Ich bin gespannt. Einiges was ich jetzt gelesen habe, beruhig mich auch wieder. Neuer Technik können wir wohl nicht mehr entkommen und für Technikdeppen wie mich ist KI immer ein wenig gruselig. Aber ob die ChatGPT die Kreativität ersetzt…ich kann es mir nicht vorstellen.

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      1. Ich Trau mich da noch gar keine Prognosen abgeben. Aber ich kann mir schon vorstellen dass es möglich wäre vieles zu ersetzen, vor allem je besser sie funktioniert.. es wird wieder einmal ein spannendes Rennen um die Menschlichkeit

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