Ein zweites Türchen

09.12.2016 – Stadt Atem oder wie alles begann

Eine Inzidenz von über 200 bedeutet für mich als Münchnerin, dass ich heute ab 21.00 Uhr zu Hause bleiben muss. Kein großer Unterschied zu einem anderen Mittwochabend und nur der Begriff der Ausgangssperre ist hässlich, ungewohnt und ein wenig gruselig.
Der Gedanke, dass meine Heimatstadt heute Abend sehr still, so still wie sonst selten ist, gefällt mir trotzdem. Heute ist eine jener klaren Winternächte in denen man die Stadt atmen hört. Und heute, wenn wir alle zu Hause bleiben müssen, klingen die Atemzüge in den leeren Straßen bestimmt noch schöner. Wie das klingt, habe ich versucht Ihnen in der obigen Aufnahme zu beschreiben. Den Stadt Atem und den Abend, heute vor vier Jahren, an dem ich das erste Mal überhaupt vor Publikum gelesen habe. Wenn Sie reinhören möchten, dann erzähle ich Ihnen auch davon.

Sie werden es selbst hören…ins Leere sprechen kann ich nicht wirklich. Sehen Sie mir nach, dass ich einfach ein wenig erzählt habe. Zu schnell, wie ich merke und plappernd wie meist. 

Weil Gerda mich erinnerte, dass nicht alle gesprochene Worte gut hören können oder wollen…hier der Text zu dem was ich im zweiten Teil erzähle. Stadt Atem

26 Gedanken zu “Ein zweites Türchen

  1. Da bist du ja wieder, wie schön, liebe Mitzi! (Ich habe mir ja schon Sorgen gemacht)

    Ich finde es übrigens nicht verkehrt zu sagen, wenn man nervös ist, mir ist das erstens von anderen sympathisch, weil eben authentisch und für mich selbst erleichternd, danach geht es nämlich immer etwas entspannter weiter.
    Und auch an deinem Lesen habe ich nichts auszusetzen, ich kann dir folgen, durch alles hindurch und schmunzel. Und darauf kommt es doch auch an.

    So ein Atem der Stadt, das ist schon etwas besonderes. Ich kenne ja nur wirklich den Berliner Atem und der ließ mich so manches Mal schwindeln, weil er so nah an der Hyperventilation gewesen ist.

    Ich wünsche dir noch einen gemütlichen Abend,
    herzlichst, Ulli

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    1. Liebe Ulli, nein verkehrt ist es sicher nicht. Nur vielleicht sollte man noch etwas mehr als diese Information sagen. Aber beim ersten Mal da klappt das meiste noch nicht so gut und am Ende ist es ja doch gut geworden :).
      Danke für deine Mail über die ich mich sehr gefreut habe (nicht darüber, dass du dir Sorgen gemacht hast, aber dass du an mich gedacht hast).
      Der Berliner Atem ist sicher anders. Obwohl….in diesem Jahr vielleicht auch ruhiger?
      Liebe Grüße

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  2. Dankeschön, liebe Mitzi, für diesen schönen Text. Ich glaube mich zu erinnern, das mit der Schwarzen Frau einmal in einem Deiner Bücher gelesen zu haben. Und auch damals dachte ich Ähnlich wie heute: Gott sei Dank hatte sie damals die Augen fest geschlossen! 🙂

    Liebe Grüße,
    Werner

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    1. Lieber Werner, wenn ich die Geschichte der schwarzen Frau richtig in Erinnerung habe, dann sucht sie nur Männer auf. Ein großes Glück, dass der der davon erzählte, die Augen zu hatte. Ich würde sie aber wahrscheinlich auch schließen – wer weiß ob es nicht doch auch Frauen trifft 😉
      Liebe Grüße
      Mitzi

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  3. Liebe Mitzi, wie schön – und wie charmant! Ich war im Lauf der Jahre in mehr als einer Lesung, bei der ich dachte, der Autor tue sich uns dem Text keinen Gefallen, indem er ihn selbst liest. Bei Dir trifft dies überhaupt nicht zu. Vielen lieben Dank für dieses Türchen und Dir eine schöne restliche Adventszeit mit dem Atem der Stadt.

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    1. Danke, Christa. Letztes Jahr habe ich für einen Kollegen gelesen, was mir schwer gefallen ist, weil fremde Erzählungen auch wieder etwas neues sind. Aber er weigerte sich standhaft und meinte, lesen sei einfach nicht das seine. Dafür erzählte er und das konnte er viel besser als ich.
      Auch dir einen schönen Advent und viele Grüße

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  4. Mitzik verhaspeln, steckenbleiben oder sonstwas ist üüüüüüüüüüüüüberhaupt nicht schlimm, wenn du nämlich so klar und deutlich liest, dass ICH wirklich JEDES WORT verstanden habe – und du weißt ja, dass mir das am Computer mit Kopfhörern leider nicht oft passiert.
    Ich lese gerade, dass der Christoph mit 10,3 angibt – wer weiß, auf was für einer Motzpläke der wohnt. Die genauen Zahlen von Berlin weiß ich gerade nicht, aber die ist bestimmt nicht niedriger, denn unser Müller macht eurem Marcus alles nach und wir sitzen auch bald ganz zu Hause – ob Berlin auch in der Lage ist, ruhig zu atmen?
    Lieben Gruß!

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    1. Motzplänke???? Das Wort ist mir neu :). Genau weiß ich nicht wo Christoph wohnt – er hat mich immer noch nicht auf einen Kaffee eingeladen. Aber wenigstens gibt es noch ein paar Flecken mit normaler Inzidenz.
      Auch Berlin kann atmen. Ich glaube man muss nur die Berliner auf ihr Zimmer schicken, dann hört man es auch ;).
      Liebe Grüße

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  5. „Ausgangssperre“ begleitet und gruselt mich schon seit märz immer wieder und es hört nicht wirklich auf in der wahrnehmung seinen schrecken zu verlieren.

    nicht sagen zu dürfen dass man nervös ist finde ich persönlich aber blödsinn. ich mag sowas. es macht künstler auf der bühne menschlich und ich finde, dass das durchaus sein darf. und dass der abend schrecklich war, kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn du es so wahrgenommmen hast 🙂 ich musste sehr lachen bei all dem was du hättest sagen sollen und hab mich an die videodrehs vom letzten jahr erinnert – ich konnte mir kaum ein wort, geschweige denn einen satz merken den ich „einfach so“ hätte sagen sollen.

    dir zuzuhören ist ein genuss, ebenso, wie dich zu lesen. hab ein schönes wochenende, trotz allem, was grade über unseren köpfen schwebt.

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    1. Richtig, du kennst dieses Wort in Österreich ja schon viel länger und das macht es wahrscheinlich trotzdem kein bisschen besser.
      Sagen kann man es bestimmt – aber als einziger Satz ist es ein wenig arg mau ;). Naja die Gäste lalchten.
      Freut mich, dass du gerne zugehört hast. Genau…trotz allem! Wir werden dennoch ein paar schöne Stunden im Advent und bei den Feiertagen haben. Liebe Grüße

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