Selbst wenn man gerade bis zur Nasenspitze in Arbeit steckt und alles nach hinten schiebt – Vatertag ist Vatertag.
Von dem unseren hab ich für Sie zwei Postkarten aus München. Aufgenommen vor wenigen Stunden. Durch diese Straßen schieben sich normalerweise Unmengen von Touristen und der Hauch der Jahrhunderte geht im Trubel unter. Heute nicht. Heute schläft mein München noch. Obwohl…nein, es ist wach und lächelt. Lächelt die Münchener an und lädt sie ein, durch seine Straßen zu schlendern. Mit Abstand können wir wieder draußen sitzen und wir tun es. So viel Platz nur für uns. Gleich hinter der Frauenkirche ein freier Platz am schönsten und sonnigsten Tisch. Auch am Jakobsplatz viele freie Tische und sogar auf der Terrasse vom Rischart am Viktualienmarkt. Nichts kann die Schönheit dieser Stadt zerstören. Ein Virus schon gleich gar nicht. Ruhig angehen lassen, flüstert mein München und sagt mit einem Augenzwinkern, dass es so unter uns doch auch mal schön ist. Erinnert lachend daran, dass wir uns das doch immer mal gewünscht haben – einmal die Stadt ein bisschen leerer und ruhiger. Bitte sehr – dieser Vatertag gehört euch.
Die anderen Städte sehen das vermutlich ähnlich. Bald besuchen wir uns wieder. Aber heute, heute bleiben wir noch daheim und genießen. Genießen und geben viel Trinkgeld für die, denen die leere Stadt im Magen liegt. Trotzdem lächeln auch sie. An einem so schönen Tag muss man das einfach.
Das schöne Wetter macht alles viel leichter. Aber außerhalb der Städte knubbelt es sich, weil die Menschen raus wollen und sich besser und sicherer fühlen, wenn sie Licht und Luft bekommen.
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Das Wetter trägt schon viel zum Wohlbefinden – gerade jetzt – bei. Hoffentlich fühlt man sich bald auch wieder bei Regen gut.
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So schlimm der Grund dafür auch ist – wie angenehm es sich in einer Großstadt doch leben läßt, wenn die Straßen und Plätze ausnahmsweise mal nur ihren Einwohnern gehören, nicht Horden von Touristen und sich besaufende Wochenendfeierer aus dem Umland die halbe Nacht durch die Gegend ziehen und Krach machen. In Köln sind allerdings mehr Leute unterwegs, als offenbar in München, das mag an den unterschiedlichen Beschränkungen in den Bundesländern liegen. Ein bißchen von der Distanz sollten wir uns für die die Nach-Corona-Zeit vielleicht bewahren, aber das ist natürlich reines Wunschdenken. Das Virus kann die Schönheit einer Großstadt nicht nur nicht zerstören – es zeigt sie geradezu.
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Die Beschränkungen in Bayern wurden auch schon gelockert. An diesem Tag kam dazu, dass bei dem schönen Wetter viele erstmals wieder raus aus der Stadt gefahren sind und deshalb wohl noch immer so wenig los war. Trotzdem werden auch in den nächsten Tagen/Wochen die Touristen fehlen und ich sehr oft in die Altstadt gehen. Es wird Zeit, dass der Spuk vorbei ist. Bis es so weit ist, werde ich das wenige Gute, das er brachte genießen.
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Oh ja Mitzi,
das ist ein gewaltiger Unterschied. 2017 sind wir dort überall herumgeschlendert.Unser Neffe,den wir besuchten, wohnt am Lueg ins Land und das ist schön zentral.
Aber Menschen ,Menschen ,Menschen ……..und jetzt. Es ist doch unglaublich.
Aber wie heißt es ===Positiv denken.Einsn schönen Tag Dir ,liebe Mitzi.
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Das ist wirklich sehr zentral und ein schöner alter Name. Den Turm dazu gibt es ja leider nicht mehr, aber noch immer eine wirklich schöne Adresse. Gerade dort in der Altstadt ist so ruhig wie nie zu vor. Etwas schönes in sonst unschönen Zeiten.
Liebe Grüße
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Danke für die seltenen Einblicke in ruhige Straßen und Plätze, liebe Mitzi. Ich bin an diesem herrlichen Tag mit dem Rad in Hannovers Süden gefahren, wo es in der ausgedehnten Leinemasch voller war als auf deinen Fotos vom lächelnden München.
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Rund um die Isar und Richtung Berge war es hier bei uns auch sehr voll, haben mir Freunde berichtet, lieber Jules. Es war die richtige Entscheidung dort hin zu gehen wo sonst niemand war. Vielleicht habe ich in den nächsten Tagen weiter Gelegenheit noch ein bisschen durch die leeren Straßen zu laufen, bevor sie sich wieder füllen.
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Oh ja, Du weckst in mir Erinnerungen an zwei wunderschöne Studienjahre in der Stadt mit dem schönsten blauen Himmel und mit dem Englischen Garten direkt um die Ecke. 😊
Und wie schreibt Etty Hillesum so schön in ihrem Tagebuch: „… über dem Stück Strasse, das uns noch offen bleibt, erstreckt sich der ganze Himmel. Man kann uns nichts antun, wirklich nichts.“ … auch Corona nicht!
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und grüsse Dich aus Basel.
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Wie schön geschrieben. Und ja, auch Corona nicht. Liebe Grüße nach Basel
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Ohne Japaner (und, nur ein Zitat nach jener Viktualienmarktfrau mit ihren Äpfeln, andere Saupreissn) sieht man doch tatsächlich die Häuser…
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Die Häuser sieht man wirklich wieder – auch die, an denen man sonst vorbei läuft.
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Schön, aber ein bisschen unheimlich wirkt sie schon, die leere Stadt… 😉
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An manchen Ecken ja. Und surreal an jeder Ecke 😉
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ich hab mir ähnliches über wien gedacht. so leer werden wir die straßen nie wieder sehen und irgendwie gab es auch ein klein wenig zeit innezuhalten. jetzt ist es schon wieder anders. auch „nur“ mit wienern ist wien ganz schön voll. ich glaube, bei uns sind die leute insgesamt schon wieder deutlich mehr draußen als bei euch.
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Bei uns mittlerweile auch. Wir sind nur – wie die ganze Zeit schon – etwas hinterher gehinkt. 😉
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gut ding will manchmal weile haben 🙂
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Lassen wir unseren Städten ein wenig Zeit 🙂
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