Als ich mir wünschte in Verona für ein paar Tage richtig heimzukommen und mich wie früher zu fühlen, dachte ich an selbst gekochte Pasta, ein Glas Rotwein vor dem Zubettgehen und an das Geräusch der zischenden Bialetti am Morgen. Verstehen Sie mich nicht falsch, all das habe ich gerade und genieße es in vollen Zügen. Nur bekomme ich auch den Rest. All das, was ich bereits vergessen hatte und an das ich mich kaum noch erinnern konnte. Jetzt fällt es mir wieder leicht mich zu erinnern, weil es genauso ist, wie damals, als ich Verona lebt. Der Kühlschrank springt an und die Sicherung raus. Benvenuti a casa.
Sie wollen ein typisches Bild meines Italienaufenthalts? Bitte sehr. Wenig ist symbolischer für meinen derzeitigen Aufenthaltsort als der Sicherungskasten im Treppenhaus. Meiner ist der zweite von links. Hat mir keiner gesagt, aber ich habe es herausgefunden, indem ich bei einigen Nachbarn kurz den Strom abgestellt habe, bevor es in meinem Appartement wieder hell wurde. Ganz wie früher, als ich in der Stadt lebte und regelmäßig mit der Taschenlampe durch das Treppenhaus lief. Damals immer dann, wenn die Waschmaschine lief und ich mir gleichzeitig die Haare föhnte. Nur fürs Protokoll…das ist natürlich nicht in ganz Italien so. Aber ich, ich hatte schon immer ein Händchen für die Perlen des Immobilienmarktes. Wie sehr ich mir treu bleibe, zeigt die aktuelle Unterkunft auf herrlich charmante Weise. Ganz so wie damals, wird es in der Wohnung nie hell. Damals, weil mein Wohnzimmer schlicht kein Fenster hatte. Die heute, hat sogar drei. Aber eine Armlänge von den Fenstern entfernt ist ein hübsche etwa 15 Meter hohe Mauer. Im Sommer bestimmt angenehm kühl dadurch. Und seltsam aber doch….mir gefällt es wo ich gerade bin. An den Sicherungskästen lerne ich wenigstens die Nachbarn kennen. Meist dann, wenn ich versehentlich bei Ihnen den Strom abstelle. Vielleicht war es doch der zweit von rechts. Egal, ich habe bekommen was ich wollte: Etwas, ganz so wie früher. Und damit Sie hier auch etwas bekommen, ein paar schönere Mauern.
Jetzt juckt es mich wieder einmal, liebe Mitzi… In den Zug setzen und einfach weg… 😉
Liebe Grüße, Werner
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Ich kanns verstehen 🙂
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Wie ich sehe, habt ihr auch Saharasand in der atmosphäre. Heute wurde es endlich helller….
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Hier ist es auch besser geworden. Aber mir würde es ja sogar im Regen gefallen;)
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keine Frage, ich auch. Frühlingsregen ist was Feines. Liebe Grüße!
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Ist er, ja. Schönen Sonntag.
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Der bedeutende aber leider nur wenigen bekannte englische Landschaftsmaler Thomas Jones hat bereits im 18. Jahrhundert während seines Italienaufenthaltes gerne Mauerwerk gemalt, siehe z. B. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Mauer_in_Neapel. Du bist also in bester Gesellschaft 🙂
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Danke für den Link. Das Bild gefällt mir gut. So unspektakulär und alltäglich und doch so typisch für ein ganzes Land.
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Ich kann verstehen, dass Dein Herz dort verankert ist.
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Ja, gell? Schon schön.
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Absolut💫
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Vielen Dank für die Bilder der ehrwürdigen Mauern!
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Gerne, gerne 🙂
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Ich bin irritiert: Immobilie? Wohnung? Umgezogen? Ich dachte, nur ein paar Tage Urlaub dort 😉
Oder bist Du ähnlich verrückt wie ich 😎
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Nur ein paar Tage, ist schon richtig. Ich habe diesmal nur kein Hotel gebucht, sondern ein Appartement gebucht. Mit sicherem Händchen 😉 Aber so ganz sicher, dass ich zurück nach München gehe bin ich mir nicht. Irgendwann bleib ich vielleicht einfach wieder.
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Zischende Bialetti?
Zuerst dachte ich an eine hübsche Italienerin, die morgens fluchend erwacht und feststellt, dass der Strom mal wieder ausgefallen ist. Erst danach habe ich gegoogelt. – Sorry, für meinen Unsinn … 😉
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Mir gefällt dieser Unsinn, Herr Ösi. Wenn man sich den Geräuschpegel in diesem Haus vorstellt, dann ist es nicht allzu unwahrscheinlich.
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Sicherungskasten im Flur sind mir tatsächlich neu. Ich kenne sie entweder nur im Keller oder in Irland hing er in der Wohnung so hoch, dass ich jedes Mal auf eine Leitern klettern musste. Man möchte meinen Stromleitungen seien in Irland regenfest, aber denkste. Da ist Italien definitiv im Vorteil
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Oh, ja, darauf hätte ich in Irland gewettet. In Deutschland sind mir offene Sicherungen auch noch nicht untergekommen. Erstaunlich, dass das in Italien so problemlos funktioniert. Obwohl…wer weiß, welche Streiche hier gespielt werden.
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