Er mag es nicht, wenn ich wegen eines Baches vom Schlafen abhalte. Kennt mich aber gut genug um zu wissen, dass ein fiktiver Bach ein Thema ist, dass ich erörtert haben möchte. Man weiß ja nicht, ob wir morgens nicht doch vielleicht…..
Still, unterbricht er mich und setzt sich auf. Für ihn sei es ein leichtes, sich schlafend um das Haus kümmern. Was uns aber aufhalten würde, und daher schnellstmöglich geklärt werden muss, ist die Frage was ich mitnehme. Gähnend hält er mir den Mund zu. Nein, jetzt zu wichtigem.
Wir sind die letzten Menschen. Den anderen geht es gut, aber sie sind, weiß der Henker wo und wir ganz alleine. Er und ich. Schmerzen gäbe es nicht. Leichtes Baugrummeln, wenn man sich überfressen hat, aber sonst nichts. Verlassene Geschäfte versorgen uns mit Büchern, Werkzeug und Kleidung. Dinge die Jahre überstehen und um die wir uns nicht sorgen müssen. Aber, und das sei die Voraussetzung, dass er mitkommt, unsere eigenen Wohnungen sind verschwunden. Nicht mehr zugänglich. Zurück auf Null. Einzig drei Dinge dürfen wir mitnehmen. Er löscht das Licht. Was nimmst du mit, murmelt er noch, gähnt und lässt mich mit dieser wichtigen Frage alleine. Schlafen kann ich nun nicht. Ich muss aus meinen etwa 10.000 Dingen nun die drei Wichtigsten aussuchen. Das ist gemein. An Schlaf ist heute nicht mehr zu denken.
„Den anderen geht es gut, aber sie sind, weiß der Henker wo und wir ganz alleine.“ Vermutlich seid ihr in einem Paralleluniversum gelandet.
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Sehr gut möglich. Diesen Gedanken finde ich fast ebenso faszinierend.
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Aber in dieser, unserer gemeinsamen Welt, wirst du vermisst, liebe Mitzi.
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Wegen dieser Welt, bleibe ich auch gerne hier, lieber Jules.
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Er sollte sich auf jeden Fall Ohrenstöpsel mitnehmen. Bei der ständig plappernden Frau an seiner Seite 😀
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Dann gestikuliere ich eben. Du solltest Frauen besser kennen.
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Ich hab das Problem anders gelöst. Ich lande mit einer Luxusyacht auf einer einsamen Insel. Die Crew ist über Bord gegangen, kein Begräbnis nitwendig. Zufällig landet meine Yacht gerade auf dem Strand, so dass ich die Betten weiterhin benutzen kann. Ebenso die Bücher, die Haferflocken, das Klopapier und den Regenwasserspeicher. Und die kuscheligen Decken. Und die Kochtöpfe. Bisher musste ich mich noch nicht von einem zufällig vorbeifahrenden Schiff retten lassen…
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Eine hervorragende Idee. Besonders die weichen Kissen würden mir auf einer einsamen Insel gefallen. Sofern die Strömung die Leichen der Crew nicht an den Strand treibt, hast du das „Drei Dinge, einsame Insel – Spiel“ eindeutig gewonnen.
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Naja, Robinson Crusoe hat das genauso gemacht. Mein Schiff ist nur irgendwie kuscheliger. Und sogar Tom Hanks hat sich mit seinen Paketen retten lassen. Immehrin war ein Wilson drin.
Ich glaube wirklich, eine Bettdecke gehört zu den Dingen, die ich BRAUCHE.
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Wir würden uns ergänzen. Meine Decke kannst du haben, wenn ich das Kissen behalten darf. Postpakete sind riskant – bei dem ganzen Mist der verschickt wird. Ne, ne, das Luxusschiff ist schon eine gute Wahl.
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Nu ich sehe schon, das Thema wird dich noch eine Weile verfolgen. Aber vielleicht wird im Winter der Drang nach allein im kalten Universum etwas geringer 🙂
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Das hoffe ich auch. Ich brauche wieder Schlaf 😉
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Liebe Mitzi,
ich hätte da eine für mich sehr wichtige Frage:
Darf man pro 10000 Besitztümer 3 Dinge mitnehmen, oder nur absolut 3 Dinge?
Ich habe ca. 1-2 Millionen Krimskramteile – könnte mich also ansehnlich ausstatten. 😉
Gruß Heinrich
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Drei, lieber Heinrich. Nicht 300 ;). Sie müssen Ihre Stein- oder Überraschungseisammlung zurück lassen. Da wird nicht verhandelt. Sagt er. Ich hätte Ihnen ein weit größeres Kontingent zugestanden 🙂
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Liebe Mitzi,
als ob ich es geahnt hätte. 😉
Naja, auf diese Weise wird der Entscheidungsprozess interessanter und ich lerne die Dinge zu schätzen. Ich bin mächtig gespannt, welche 3 Dinge das werden!
Gruß Heinrich
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Ich auch, lieber Heinrich. Noch wälze ich mich schlaflos und überlege 😉
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Was macht ein Mensch ohne Nagelschere? Außerdem ein Buch, ein dickes, das ich noch nicht gelesen habe. Das dritte Ding ist schwierig, wirklich gemein – es muß etwas sein, was ihr gefällt und sie überrascht, als Geschenk, mit dem sie nicht gerechnet hat. Ohrringe vielleicht, oder ein Massagegutschein? Verflucht …
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Ich stelle mir vor, dass du mit Begleitung auf einer einsamen Insel bist und ihr einen Massagegutschein, einzulösen in Köln, überreichst. Die Freude wird gigantisch sein 🙂
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… und am Ende bleibt es an mir hängen, das mit der Massage. Du hast recht, das ist nicht gut, danke für Deinen Rat. Ich weiß jetzt – ich schenke ihr einen Kasten Bier, wenn sie den nicht will, kenne ich jemanden, der Verwendung dafür hat. Frauen können ja so eigen sein.;-)
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Mit dem Kasten Bier bist du auf der sicheren Seite. Ich kenne keine Frau, die dich für diese Entscheidung nicht loben würde 😉
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Und so liege ich mitten in der Nacht wach und stelle für mich fest, dass man eigentlich nichts wirklich braucht. Oder eben Unmengen für den jeweiligen Notfall. An Schlaf ist bei mir auch nicht mehr zu denken.😉
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Nun habe ich dir eine schlaflose Nacht bereitet, liebe Ann. Das tut mir leid. Aber so liegen wir beide wach und sind für den Notfall gerüstet. Ich habe meine drei Sachen jetzt im Kopf 🙂
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Macht nix. Ich habe gerade einen guten Freund völlig ohne Vorbereitung verloren. Meine Prioritäten haben sich verändert. Materielle Dinge bedeuten nichts, Menschen schon. 😉
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Ach Scheiße.
Das tut mir sehr leid für dich. Ohne Frage, egal wie sehr das Herz an Dingen hängt, wenn es im Vergleich zu einem Freund steht, dann ist nichts materielles mehr wichtig.
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Lieben Dank, Mitzi. Es war nur eine völlig neue Erfahrung für mich. Wenn jemand alt oder krank ist, kann man langsam Abschied nehmen. Tja, ich muss das Konzept Leben nochmal überdenken. Erst wenn ich das geklärt habe, werde ich mich für 3 Dinge entscheiden können….also könnte noch dauern🙄🙄🙄
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Sie sind unwichtig, die drei Dinge.
Eine scheußliche Erfahrung. Sehr viel später nimmt man vielleicht etwas mit, aber das hilft einem im Moment des Verlustes nicht weiter. Viel Kraft :-*
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Nur drei Dinge mitnehmen?
Da ich mich nicht entscheiden kann, nehme ich gar nichts mit … und warte ab, was da kommt … 😉
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Gute Antwort :). Das nach langem Überlegen auch mein Gedanke.
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