Randnotiz – Netflix

Seit meinem letzten Aufenthalt in Verona muss ich mir eingestehen, dass mein Italienisch nicht mehr fließend, sondern nur noch ganz gut ist. Das gefällt mir nicht.

Bis zur Fertigstellung des zweiten Buches sind Männer und Netflix für mich tabu, sagt außerdem christophrox. Weil er womöglich recht hat, wo er nicht recht haben darf, schaue ich seit jetzt Serien und Filme auf Netflix auf italienisch an.

Seit gestern erinnere mich nun wieder an die Worte für „Axt“, „Massenselbstmord“ und „Scheintod“ und beherrsche sämtliche Konjunktionen der Verben „erwürgen“, „ersticken“, „zerteilen“ und „abschlachten“. Zudem sind mir wieder alle Praktiken des Beischlafs und die gängigen Flüche vertraut.

Und bevor Sie sich fragen, was ich mir da angesehen habe….FSK 12, Teenagerdrama. Zum Ausgleich nur noch Dokus über Tierbabys und die Geschichte der Emanzipation.

Buona domenica.

 

 

31 Gedanken zu “Randnotiz – Netflix

    1. Das funktioniert! Ich frischte vor Jahren mein eingerostetes Französisch schnell und erfolgreich mittels einer Krimiserie auf TV5 auf. Und zwar indem ich parallel die französischen Untertitel einschaltete. Ich war selbst überrascht, wie gut das funktioniert hat 😊

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      1. Die Untertitel würden mich zu sehr ablenken, zum Lernen ist das aber sicher eine sehr gute Variante. Ich glaube am schnellsten und am meisten habe ich in Italien tatsächlich über das Zuhören – auch im Fernsehen – gelernt. Manche Redewendungen gehen einem dann recht schnell in Fleisch und Blut über.

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  1. Liebe Mitzi!

    Bewundernswert, wie Sie kontinuierlich Ihr Italienischvokabular pflegen.
    Allerdings hoffe ich, dass Sie sich nicht derart in einen Rausch steigern und das zweite Buch auf italienisch schreiben. Sonst dürfte es sehr lange dauern, bis ich mich mit Lexikon und Google durch Ihre Zeilen gepflügt habe 🙂

    Herzliche Grüße äh Ciao
    Mallybeau

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  2. Liebe Mitzi,
    der Hinweis auf Dein zweites Buch ist mir einen willkommene Gelegenheit, Dir nun endlich mein aufrichtiges Kompliment für Dein erstes Buch („Mitzi aus dem Vorderhaus, 2. Stock:“) auszusprechen: Du schreibst so herrlich frisch und lebendig, dass es eine wahre Freude ist, alles über die Nachbarn und Deine Erlebnisse in der U-Bahn nachzulesen. Großartig!
    Liebe Grüße!
    Lo

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    1. Oh ja. Ich lernte in Italien in meinen ersten Wochen ganz viel von „Grande fratello“ – Big Brother die Show lief auch gerade in Italien an. Eine Redewendung habe ich mir besonders gut eingeprägt, weil sie immer wiederholt wurde. „Me ne frega niente“ das hieß (so glaubt ich) „ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher, ach, das ist mir nicht so wichtig“ . Ich benutzte sie oft. Bis man mir sagte, dass es eher „mir scheißegal“ bedeutet.

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  3. Seit ich meine Sprachen, besonders Italienisch, nicht mehr jeden Tag nutze, rosten sie immer mehr ein. Dass ich mich vor Jahren auf Spanisch verlegen musste, war der Anfang vom Ende, und so muss ich auch den einen oder anderen Konjunktiv erst googlen.

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    1. Spanisch zu lernen geht für mich gar nicht. Ich verstehe es einigermaßen, aber sobald ich es spreche, lacht man sich kaputt. Ich rede italienisch und betone es spanisch – eine grausame, völlig sinnlose Kombination. Aber irgendwann ist spanisch fällig. Ich mag den Klang so sehr.

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  4. Liebe Mitzi! Tja, auch mein schwäbisch-hohenlohischer Dialekt rostet… sodaß sich meine Schulfreundinnen, die ich lange nicht gesehen haben, wundern und mich beim letzten Treffen tatsächlich als ,,arrogant“ bezeichnet haben, weil ich hochdeutsch rede… Pech für mich, denn für mich hört sich dieser Dialekt, wenn ich ihn versuche , zu reden, echt seltsam an… Aber ich glaube nicht, dass Du italienisch verlernt hast … die heutzutage ,,wichtigen“ Wörter sind ja zumindest wieder ,,da“ 😉 , Alles Liebe, Nessy

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    1. Gestern erinnerte ich mich auch wieder an Organ Utah (oh Gott, wie schreibt man den?) Orangotango…..ich mag das Wort, egal ob ich es brauche oder nicht.
      Schwäbisch höre ich auch sehr gerne. Aber wenn ich das zu sprechen versuchen würde…man würde mich schnell sitzen lassen 😉

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  5. Ein kleiner Tipp. Ich habe vor 20 Jahren einige Zeit in Frankreich gelebt und mir geht es ähnlich. Also versuche ich z.B. bei Spaziergängen oder wenn sich die Gelegenheit bietet, all meine Gedanken auf französisch zu denken. Ist zwar keine optimale Lösung, aber besser als nix.

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    1. Eine Lösung die einem aber gut dabei hilft, freier und losgelöster zu sprechen. Ich mache das auch manchmal, wenn ich in Italien bin. Das ganze Denken wechselt dann leichter in die fremde Sprache. Wo in Frankreich lebten Sie, Herr Ösi?

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