17 Gedanken zu “Gefundene Sätze #39

  1. Ist nicht jeder Reichtum, wenn man ihn nicht teilt, völlig nutzlos? Aber nicht an jedem geht man gleich zugrunde. An Zeitreichtum – und darum geht’s ja in „Momo“ – wahrscheinlich schon, was fängt man an mit seiner Zeit, wenn man sie nur für sich behält. Ich bin allerdings – im Moment noch – ein Opfer der Zeitdiebe und leide eher an Zeitarmut.
    Zu bloggen ist (meist) eine gute Art, seine Zeit zu teilen, und ich freue mich immer wieder, daß Du das tust.

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    1. Mir geht es wie dir. Die Zeit ist zu wenig. Oder ich nutze sie falsch, verschwende sie für unnützes und habe dann zu wenig von ihr für anderes. Manchmal bin ich auch geizig und will sie ganz für mich behalten ;).
      Bloggen ist ein Zeitfresser. Aber ein schöner. Und wie du richtig schreibst, obwohl sie gefressen wird, teilt man sie und das auf sehr schöne Weise. Lesend oder Schreibend.

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  2. Wenn ich solche Sätze lese, will ich spontan nach Ausnahmen suchen. Ich verkneife es mir! Ich habe schon Blogartikel darüber geschrieben, dass die Menschen lieber widersprechen als zuzustimmen.

    Also verkneife ich mir meine „Gegenbeispiele“, weil jeder Mensch sowieso für sich bestimmt, was ein Reichtum ist. (Die Liebe zu meiner Frau – mit WEM will ich die teilen?)

    Aber dann habe ich das Haar in der Suppe gefunden, warum mir dieser Satz nicht gefällt.
    WENN es einen Reichtum gibt, an dem ein Mensch zugrunde gehen kann, DANN würde auch derjenige zugrunde gehen, dem man von diesem Gift etwas abgibt.

    Oder geht man bei halbiertem Reichtum auch nur halb zugrunde?

    Nein, jetzt habe ich es! Ich kann mich selbst widerlegen.
    Ich wollte den Satz umformulieren, und sagen:
    Reichtum macht nicht glücklich, wenn man ihn nicht mit anderen teilt.
    Nicht glücklich machen heißt unglücklich werden.

    Unglückliche Menschen können leichter zugrunde gehen.

    Ok, ich hab’s verstanden! 😉

    Gruß Heinrich

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    1. Lieber Heinrich, gerade bei Zitaten kenne ich den Drang zu widersprechen. Wirken sie für sich genommen doch häufig recht platt. Ihren Gedankensprüngen zu folgen ist toll. Ich bin versucht Sie zu bitten, grundsätzlich erst einmal zu widersprechen ;).
      Herzliche Grüße

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    1. Ohne den Kontext ist der Satz, der mir so gut gefällt, ein wenig platt.
      Kennst du das Buch, Momo, lieber Jules? Ich las es als Teenager und vor einigen Wochen ist es mir wieder in die Hände gefallen. Als Erwachsener habe ich es als noch viel schöner empfunden. Damals notierte ich mir den Satz. Genau kann ich dir nicht sagen, worauf sich das kleine Mädchen Momo bezog. Vermutlich die Zeit, den um die geht es im Buch. Ich selbst denke dabei an meine Zeit in Italien ganz am Anfang. So viel schönes habe ich gesehen und konnte es in den ersten Wochen mit niemanden teilen. Das Schöne machte mich damals traurig. Immaterielle Reichtümer…die muss ich teilen, sonst sind sie nur halb so schön. Zugrunde gehe ich allerdings nicht.

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  3. Leider nicht. Von Michael Ende kenne ich nur Jim Knopf 😉 Momo und Die unendliche Geschichte haben mich nie gereizt. Als sie herauskamen, war ich längst kein Teenager mehr. Zum Satz, dass man an ungeteiltem Reichtum zugrunde gehen könne, ist ein frommer Wunsch. Deine Interpretation verstehe ich. Schöne Erfahrungen machen mehr Freude, wenn man sie mit jemandem teilt.

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