Gefunden Sätze #27


„Das zwanzigste Jahrhundert ist unter anderem das Zeitalter des Lärms.“

Adous Huxley

Für das einundzwanzigste Jahrhundert gilt dies wohl auch noch. Umso schöner und kostbarer sind tiefverschneite Sonntage. Die weiße Decke schluckt eine Vielzahl der Geräusche. Schon beim Aufwachen merkt man das es geschneit hat, weil es stiller und leiser als sonst ist. Wunderbar diese Stille.

40 Gedanken zu “Gefunden Sätze #27

  1. Ja, gestern, oder man kann auch sagen heute Nacht, bevor ich die Balkontür schließen wollte, bin ich kurz rausgetreten und spürte auch die Stille. Hier ist es zwar nicht wirklich laut, aber so ein Grundrauschen hat die Stadt ja doch. Heute früh hätte ich mir dann eine Riesenschneedecke in die Nachbarswohnung wünschen müssen (darauf bin ich aber nicht gekommen, ich hatte andere, gewalttätige Gelüste). Muss doch nicht sein, dass das Kind sonntags vor 9.00 Uhr die Blockflöte quält, oder?
    Wünsche einen ruhigen Sonntag! 😉

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    1. Gegen die Nachbarn hilft nicht einmal der Schnee.
      Ich hoffe das Kind lernt möglichst schnell die Töne zu halten. Dann ist es womöglich noch immer laut, schmerzt aber nicht mehr ganz so in den Ohren 😉
      Ebenso einen ruhigen Sonntag – irgendwann muss der Zwerg ja auch essen ;):

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      1. Ist nur ein Gast-Zwerg, offenbar über mir. Von dort hab ich sonst nur Katzengetrappel (nachts) und einen altersschwachen Staubsauger sonntags (gerade jetzt, auch ne tolle Zeit). Ansonsten sind Kinder nur ganz oben im Dachgeschoss und eines unter mir, aber die Familie ist sehr viel unterwegs. Es ist aber nicht so, dass ich mich jetzt in ein eigenes Häuschen wünsche (deshalb), das hatte ich mal, da waren dann im Sommer Rasenmäher, Rasentrimmer, Kreissäge und anderes Männerspielzeug 😉 der Nachbarn modern (und eins lief sicher immer) und ein Nachbar hörte IMMER Schlager, während er am Haus rumfriemelte….
        Ich mag es auch eigentlich, wenn man „Leben“ hört, ich war lange Seemansbraut und auch Single, da fühlt man sich nicht so allein 😉 Ich hoffe, es ist jetzt nicht schlimm, dass ich ein bissel 😀 vom Thema abgekommen bin 😉
        Apropros „jetzt“, deine Uhr hier (Kommentare) geht irgendwie vor?

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      2. Das ist alles andere als schlimm. Ich finde hier gerade die Kommentare toll, in denen auch ein wenig erzählt wird. Ein vom Thema abkommen ist also durchaus wünschenswert ;). Deine Nachbarschaft klingt ein wenig wie die meines. Manches nervt einen ab und zu und manchmal möchte man einfach, dass sie doch alle mal die Klappe halten. Insgesamt aber, ist das Leben um einen herum schön und wie du sagst, man fühlt sich nicht alleine.
        Ich glaube, WordPress hat dauerhaft die Sommerzeit und stellt nicht um. Die Statistik springt auch immer schon um 23:00 Uhr unserer Zeit auf den nächsten Tag.
        Schönen Sonntagabend

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  2. Liebe Mitzi!
    Was haaabeen Sieeeeee geschrieeebeeen? Hier isst eeees sooo laaauuut. Iiiiicchh kaaaannn Iiiihrreee Woooorteeee niiiicht leeeeseeeen 🙂
    Ooohrenbetäääubeeendeee Grüüüßeee
    Mallybeau

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  3. Leiser, das ist es wohl, aber darum geht es Huxley vielleicht auch. Es gibt ein leiser, aber es gibt keine Stille mehr. Irgendwo vielleicht noch, da, wo wir die Geräusche der Natur hören und sonst nichts, kein leises Rauschen einer fernen Autobahn oder das Rattern eines Zuges irgendwo. Irgendwo ist immer Geräusch und manchmal, wenn ich mich wirklich konzentrieren will, weil ich sonst nicht hören kann, was ich da gerade denke, dann werden diese menschengemachten Umweltgeräusche so aufdringlich. Dann brummt da der Kühlschrank, die Heizung knackt… oder war das mein Knie? Egal. Ich wünsche dir einen schönen Wintertag!

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    1. So wie du es beschreibst, empfinde ich es auch an manchen Tagen und wohl deshalb hat mich dieser Satz angesprochen. Der Schnee schafft nur ein kleines bisschen Ruhe – gegen die Zivilisationsgeräusche ist aber auch er machtlos.
      Auf unserer Hütte, sind diese menschengemachten Geräusche oft nicht hörbar. Draußen auf der Lichtung hört man – wenn man Glück hat und der Wind günstig steht – nur die Natur. Auch die ist ganz schön laut, aber doch anders…ein Stück weit beruhigender. Wenn es dort oben einen Meter Schnee hat, dann ist es manchmal komplett still. Nicht lange, nur bis ein Vogel fliegt, der Schnee von einem Ast fällt oder irgendetwas knackst. Aber für ein paar Sekunden ist es so still, dass man den Schnee fallen hört. So etwas ist sehr selten geworden.
      Auch dir einen schönen Wintertag – mit oder ohne Schnee.

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      1. Heute keine Chance, es fiel wieder viel Schnee und die Kehr- und Schneeschippwochenpläne sind in Schwaben obligatorisch und werden genauesten eingehalten 🙂 Darüber gibt es genug Jammern bei de Neigschmeckte 🙂 (für Nichtschwaben: Zugezogene)

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  4. Kurzzeitige Stille nach Schneefall wird sicher allgemein als romantisch empfunden. Aber lange währt das nicht. Dann muss wieder Lärm her, muss das Auto gestartet werden, werden die Boxen aufgedreht, werden die Ohrstöpsel ins Ohr gefriemelt – undund und. Der moderne Mensch lebt und liebt den Lärm und fühlt sich verloren in der Stille. Darum dreht man ja auch durch im schalltoten Raum. Mit Geräuschen orientieren wir uns im Raum, und weil manche schon schwerhörig sind, ohne es zu wissen, machen sie immer mehr Lärm.
    Lieben Gruß aus dem schneelosen Hannover und schönen Sonntag, liebe Mitzi,
    Jules

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    1. Selbst die Vögel haben ihr Zwitschern und Balzen seit einigen Jahren dem Geräuschpegel angepasst, lieber Jules. Einerseits gut, dass sich die Kerlchen nicht unterkriegen lassen, andererseits ein Zeichen, dass es wirklich zu laut ist. Absolute Stille ist wohl wirklich kaum auszuhalten, aber dieses ständige Hintergrundrauschen Mensch gemachter Geräusche, ab und zu eine echte Plage. Vermutlich ist mir deshalb heute morgen beim Aufwachen der Satz eingefallen und ich habe die dämpfende Decke als so wohltuend empfunden.
      Ebenso einen schönen Sonntag nach Hannover

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  5. Liebe Mitzi,
    ich habe beim Wort Lärm nachgedacht, ob es überhaupt Lärm gibt, den wir gut finden können. Für manche Menschen sind ja „lärmende Kinder“ etwas Positives. (Für mich nicht. 😉
    Also habe ich keinen positiven Lärm gefunden.
    Aber eine Etage tiefer, bei den Kindern des Lärms, den Geräuschen und den Klängen der Natur und sogar den Klängen der Stadt, wurde ich fündig. Wie andere auch, die hier kommentiert haben.

    Meine Theorie ist, dass Geräusche mich stören, wenn ich denjenigen nicht leiden kann, der sie verursacht. Bei dem Nachbarn, den ich nicht leiden kann, ist es egal, ob er mit dem Laubbläser oder der Motorschneefräse seinen winzigen Gartenweg bearbeitet – der muss nur laut hustend durch den Garten gehen, dann stört mich das schon. Selbst wenn Musik aus seinem Haus klingt, die ich EIGENTLICH mag, stört mich das. Die gleiche Musik höre ich zehn Mal so laut mit meinem Kopfhörer, wenn ICH es will.

    Aber wenn ich keinen Grund habe, denjenigen nicht zu mögen, der „Geräusche“ macht, kann ich sogar klaglos Lärm ertragen. Ein anderer, sehr lieber und sympatischer Nachbar, darf einen ganzen Tag lang bohren und hämmern. Dabei kann ich sogar einen entspannten Mittagsschlaf machen. Ich kann bei Lärm einschlafen! Ok, ich „brauche“ das nicht JEDEN Tag, aber wie schon gesagt manchmal stört es mich gar nicht.

    Auch stört es mich in Sommernächten bei offenem Fenster nicht, aus der Ferne die Geräusche der Autobahn oder Züge zu hören. Ich kenne Menschen, die darauf absolut allergisch reagieren und alle Fenster lieber verrammeln. Bei mir muss das damit zusammenhängen, dass ich als junger Mann bei der Bundeswehr ein paar Mal völlig alleine irgendwo in der „Wildnis“ übernachten musste. Da war das Geräusch einer fernen Bundesstraße sehr beruhigend! Das Geräusch hat mich beschützt. Das rechne ich der Bundesstraße noch heute hoch an! 😉

    So sind von Menschen erzeugte Geräusche mal positiv, mal schrecklich – wie alles bei den Menschen.

    Gruß Heinrich

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    1. Lieber Heinrich, vielen Dank, dass Sie ihre Gedanken zum Lärm und den Geräuschen mit mir teilen. Es ist schon interessant, wie abhängig es von der Sympathie ist ob man den Lärm nun als unzumutbar empfindet oder ob man einfach darüber hinweg sehen kann.
      Das Geräusche die Einsamkeit vertreiben können, kenne ich von mir. Auch wenn ich noch nie alleine in der Wildnis übernachten musste und vermutlich kaum eine ganze Nacht lang durchhalten würde. Dennoch mag ich es zivilisationsgeräusche zu hören, wenn ich mich alleine fühle. Oder das leise Schnarchen eines Hundes – das ist ein überaus beruhigendes Geräusch in jeder Situation.
      Ich gestehe Ihnen noch schnell, dass ich den „Kinderlärm“ auch ganz oft nicht charmant finde. Aber als Kinderlose darf man das nicht laut sagen ;).
      Herzlichst
      Ihre Mitzi

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  6. Ja das sanfte Scharren der Schaufeln! Das wattig abgedämpfte Tönen der Schneefräsen hinterm tiefverschneiten Haus! Das freudige Rufen der Skifahrer drüben am Berg (Steilhang) und wie wundersam plötzlich & doch weich es verstummt, wenn es die kopfvoran den Tiefschnee hineintuscht!

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    1. Solange sie unten wieder heil rauskommen (die Chance ist im Tiefschnee ja recht hoch) ist das auch ein überaus amüsantes Bild ;).
      Und ok….der Winter kann auch laut sein. Aber sobald die Pisten leer sind, dürfte es besser werden.

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  7. Ja, das 20. Jahrhundert ist vorüber – der Lärm ist noch da. Und man würde sich natürlich wünschen, dass es nur eine Art Restlärm wäre. Überproduktion aus dem verflossenen Jahrhundert. Ein sich bald erschöpfendes Lager. Aber man weiß freilich, dass hier nur ein frommer Wunsch der Vater des sehnsüchtigen Gedankens ist. Und es wird ja nicht nur akustischer Lärm produziert. Beispielsweise auch in schriftlicher Form scheint Getöse sehr populär zu sein.

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  8. Oh ja, wie richtig. Und das Schlimme daran ist, dass wir uns den meisten Lärm selber machen. Ich staune immer wieder, was für „Müll“ wir uns permanent in die Ohren lärmen.
    Ich vermisse meine Zeit in München und die Spaziergänge im verschneiten Englischen Garten 🙂 Geniess die Stille und den Schnee!

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    1. Ich versuche es und es gelingt mir ganz gut. Man muss die stilleren Ecken nur suchen, dann findet man sie meistens auch. Wie du sagst, den meisten Lärm machen wir selbst (und merken es manchmal nicht einmal)

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