Oft entwickeln sich Gedanken erst in völliger Klarheit, wenn man sie einem aufmerksamen Gegenüber mitteilt, weil man, was vorher nur unklar im Kopf herumschwirrte, deutlich machen muss, als zu Ende denken muss. Im Essay“ Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ hat Heinrich von Kleist einen ähnlichen Vorgang beschrieben. http://gutenberg.spiegel.de/buch/-589/1
Danke für den Link, lieber Jules.
Ich erkenne diesen Effekt sogar, wenn ich selbst laut spreche und kein gegenüber habe. Beim schreiben von Sachtexten kaue ich oft auf Sätzen herum. Sie laut auszusprechen, hilft denken.
Mir fallen, über das miteinander reden, oft Lösungen oder gute Ideen ein, daher kann ich diesem Satz nur zustimmen. Das Gegenüber muss natürlich auf Augenhöhe sein.
Wenn ich denke habe ich allerdings immer Recht und mir wird nie aber auch wirklich nie widersprochen 😀 Deshalb bevorzuge ich doch meist denken….
Wobei im Team kreativ zu sein tausendmal mehr Spaß machen kann als allein. Zumal wenn man einen Gegenüber zu belagern scheint, in der Wirklichkeit aber Selbstgespräche führt nicht gleich als schizophren abgestempelt wird…
Alles zu seiner Zeit, würde ich sagen. Manchmal ist es tatsächlich besser Gedanken für sich zu behalten oder sie erst einmal selbst zu Ende zu denke.
Oder einfach niemanden reinquatschen zu lassen 😀
… und (jetzt mal Scherz beiseite), so könnte man das Zitat noch noch erweitern: eine unbedingt reichere Form des Denkens. Dies allerdings ist eine Kunst; und sehr bereichernd, wenn’s gelingt. Freilich hat das Denken für und mit sich allein vielleicht Aspekte, die das dialogische Denken-mit-anderen nicht hat? Das wäre einmal ein gutes Gespräch wert, diese Frage!
In erster Linie fällt mir dabei das inhaltlich befruchtende Gespräch ein. Auf die eigene Denke beschränkt, ist man ja oft auf dem Weg in eine Sackgasse. Oder man bewegt sich sinnlos im Kreis, was ja vom Ergebnis her betrachtet lediglich ein Sonderfall der Sackgasse ist. Manchmal mag ich aber auch Smalltalk sehr gern. Weil hier eine Art menschlicher Berührung stattfindet, die auf andere Weise nie zustande gekommen wäre.
Das gibt auch meine Gedanken wieder. Simi schön, hilfreich und erfrischend ein gutes und tiefes Gespräch ist, manchmal ist fröhlicher und seichter Smalltalk genauso schön. Er kann sich ja auch entwickeln.
Kein böses Wort über richtig gute und anregende Diskussionen. Aber ich habe auch gar nicht so selten aus einem kurzen, nahezu belanglosen Wortwechsel mit völlig Unbekannten einen Sonnenstrahl mit in den Tag genommen. 🙂
Beides toll. Gerade Diskussionen mit unterschiedlichen Standpunkte. Sofern man die richtigen Gesprächspartner hat und mit der Meinung nicht hinter dem Berg halten muss.
Wobei bei sehr unterschiedlichen Standpunkten das Risiko schon recht hoch ist, dass die „Gesprächspartner“ aggressiv werden oder sonstwie aneinander vorbei reden.
Mir fällt auch als erstes ein, dass ich gerne über meine Texte rede, bevor ich sie schreibe. Vier Augen sehen mehr als zwei, gilt auch hier. Selbst wenn es „Laien“ sind, denen ich meine Ideen vorlege, kommt oft ein neuer Gedanke hinzu. Zudem finde ich es schön, wenn Überlegungen auf diese Art wachsen. Ich sage aber auch immer Bescheid, wenn ich die Idee von jemandem verwende, sonst würde ich es als Gedankenklau verstehen. – Mit Small Talk tue ich mich nach wie vor irre schwer. Kenne aber – vor allem durch das Zuhören von anderen – wie witzig so ein unbekümmertes Sprechen sein kann.
Gerade bei Texten kann es sehr bereichernd sein. Ich finde gerade bei Personen, die nicht im Thema sind.
Schön, dass du auch Gedanken zitierst. Ich hätte auch ein schlechtes Gewissen, unerwähnt zu lassen, dass sie nicht von mir sind.
Liebe Grüsse.
Bei einem intensiven Gespräch brauche ich mehr Konzentration, mehr Aufmerksamkeit, als bei der eigenen stillen Gedankenarbeit, bekomme aber auch so viel an Information, Ideen, Erfahrungen um die Ohren, dass ich davon zehren kann, wirklich bereichert bin.
Liebe Mitzi!
Nur manchmal fragt man sich, ob jemand auch wirklich denkt, wenn er redet! 🙂
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
Mallybeau
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Sicher nicht immer, liebe Mallybeau.
So sinnlos wie manche Gedanken sind, sind es auch Worte.
Liebe Grüße
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und es hängt wohl letztendlich auch davon ab, welche Qualität der Gesprächspartner hat 😉
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Ganz bestimmt!
Zum Glück kann man ihn sich oft selbst aussuchen.
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und hat die Macht, das Gespräch zu dirigieren 😉
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Ließt sich wie eine Entschuldigung.
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…aber stimmen tut es schon.
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Vielleicht ist es eine, die gedankenloses Plappern rechtfertigt. Tut ja manchmal auch gut. 😊
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So betrachtet gibt’s Leute, die denken quasi ohne Punkt und Komma. Mir schwirrt dann irgendwann der Kopf.
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Mir auch.
Egal ob von meinen eigenen Gedanken oder den gere de von anderen, verursacht. 😉
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Oft entwickeln sich Gedanken erst in völliger Klarheit, wenn man sie einem aufmerksamen Gegenüber mitteilt, weil man, was vorher nur unklar im Kopf herumschwirrte, deutlich machen muss, als zu Ende denken muss. Im Essay“ Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Reden“ hat Heinrich von Kleist einen ähnlichen Vorgang beschrieben. http://gutenberg.spiegel.de/buch/-589/1
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Danke für den Link, lieber Jules.
Ich erkenne diesen Effekt sogar, wenn ich selbst laut spreche und kein gegenüber habe. Beim schreiben von Sachtexten kaue ich oft auf Sätzen herum. Sie laut auszusprechen, hilft denken.
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Da sind wir uns mal wieder eins, liebe Mitzi. Hab sogar schon mal drüber geschrieben:
http://trithemius.de/2011/09/16/lauter-denken/
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Ein schöner Text, lieber Jules, der in Worte fasst, was ich mir oft denke (oder murmle 😉)
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Mir fallen, über das miteinander reden, oft Lösungen oder gute Ideen ein, daher kann ich diesem Satz nur zustimmen. Das Gegenüber muss natürlich auf Augenhöhe sein.
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Das setz ich mal voraus. Aber dann geht es mir auch so.
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Auch wenn es nur halb dazu passt fällt mir hierbei das Rainald Goetz Zitat ein: Sprechen geschieht unterbewusst aus dem Ich.
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Ich finde es ganz passend.
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Sehr oft reden die Leute doch übereinander, statt miteinander ☹️
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Kommt vor. Traurig sind auch zwei Monologe die einen Dialog verhindern.
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Wenn ich denke habe ich allerdings immer Recht und mir wird nie aber auch wirklich nie widersprochen 😀 Deshalb bevorzuge ich doch meist denken….
Wobei im Team kreativ zu sein tausendmal mehr Spaß machen kann als allein. Zumal wenn man einen Gegenüber zu belagern scheint, in der Wirklichkeit aber Selbstgespräche führt nicht gleich als schizophren abgestempelt wird…
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… der Gegenüber wollte ernstgenommen werden, das denke ich auch… 😉
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Alles zu seiner Zeit, würde ich sagen. Manchmal ist es tatsächlich besser Gedanken für sich zu behalten oder sie erst einmal selbst zu Ende zu denke.
Oder einfach niemanden reinquatschen zu lassen 😀
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… und (jetzt mal Scherz beiseite), so könnte man das Zitat noch noch erweitern: eine unbedingt reichere Form des Denkens. Dies allerdings ist eine Kunst; und sehr bereichernd, wenn’s gelingt. Freilich hat das Denken für und mit sich allein vielleicht Aspekte, die das dialogische Denken-mit-anderen nicht hat? Das wäre einmal ein gutes Gespräch wert, diese Frage!
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Stimmt. Darüber könnte man sich gut unterhalten. Beides hat Vorteile und ich kann weder auf das eine noch auf das andere verzichten.
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In erster Linie fällt mir dabei das inhaltlich befruchtende Gespräch ein. Auf die eigene Denke beschränkt, ist man ja oft auf dem Weg in eine Sackgasse. Oder man bewegt sich sinnlos im Kreis, was ja vom Ergebnis her betrachtet lediglich ein Sonderfall der Sackgasse ist. Manchmal mag ich aber auch Smalltalk sehr gern. Weil hier eine Art menschlicher Berührung stattfindet, die auf andere Weise nie zustande gekommen wäre.
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Das gibt auch meine Gedanken wieder. Simi schön, hilfreich und erfrischend ein gutes und tiefes Gespräch ist, manchmal ist fröhlicher und seichter Smalltalk genauso schön. Er kann sich ja auch entwickeln.
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Kein böses Wort über richtig gute und anregende Diskussionen. Aber ich habe auch gar nicht so selten aus einem kurzen, nahezu belanglosen Wortwechsel mit völlig Unbekannten einen Sonnenstrahl mit in den Tag genommen. 🙂
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Beides toll. Gerade Diskussionen mit unterschiedlichen Standpunkte. Sofern man die richtigen Gesprächspartner hat und mit der Meinung nicht hinter dem Berg halten muss.
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Wobei bei sehr unterschiedlichen Standpunkten das Risiko schon recht hoch ist, dass die „Gesprächspartner“ aggressiv werden oder sonstwie aneinander vorbei reden.
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Schon. Aber da muss man dann auf Streitkultur hoffen 😉
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Streitkultur, ja. Hach! Wie romantisch. Bluttriefende Äxte und so Zeugs… 😉
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Mir fällt auch als erstes ein, dass ich gerne über meine Texte rede, bevor ich sie schreibe. Vier Augen sehen mehr als zwei, gilt auch hier. Selbst wenn es „Laien“ sind, denen ich meine Ideen vorlege, kommt oft ein neuer Gedanke hinzu. Zudem finde ich es schön, wenn Überlegungen auf diese Art wachsen. Ich sage aber auch immer Bescheid, wenn ich die Idee von jemandem verwende, sonst würde ich es als Gedankenklau verstehen. – Mit Small Talk tue ich mich nach wie vor irre schwer. Kenne aber – vor allem durch das Zuhören von anderen – wie witzig so ein unbekümmertes Sprechen sein kann.
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Gerade bei Texten kann es sehr bereichernd sein. Ich finde gerade bei Personen, die nicht im Thema sind.
Schön, dass du auch Gedanken zitierst. Ich hätte auch ein schlechtes Gewissen, unerwähnt zu lassen, dass sie nicht von mir sind.
Liebe Grüsse.
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Richtig. Oft ist man ja gerade mit sich selbst überhaupt nicht einverstanden … 🙂
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Wie gut, dass es dann andere gibt.
Manchmal schätzt man sich selbst dann gleich viel mehr 😉
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Bei einem intensiven Gespräch brauche ich mehr Konzentration, mehr Aufmerksamkeit, als bei der eigenen stillen Gedankenarbeit, bekomme aber auch so viel an Information, Ideen, Erfahrungen um die Ohren, dass ich davon zehren kann, wirklich bereichert bin.
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